Tag des Kriminalitätsopfers: Opferschutz geht jeden an

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Mit Plakaten wirbt der Kriminalpräventive Rat für die Benefizveranstaltung zum Tag des Kriminalitätsopfers am Freitag, 22. März. Grafik: Kriminalpräventiver Rat

Am Tag des Kriminalitätsopfers, Freitag, 22. März, rücken die Opfer von Straftaten in den Blick der Öffentlichkeit. Der Kriminalpräventive Rat (KPR) lädt um 19 Uhr zu einer Benefizveranstaltung zugunsten des Vereins Weisser Ring in das Haus der Universität, Schadowplatz 14.

Das diesjährige Rahmenprogramm bietet einen gelungenen Mix aus musikalischer Unterhaltung und künstlerischer Darbietung. Dabei sorgen sowohl der Meister des deutschsprachigen Poetry-Slam Jean-Philippe Kindler mit seinen Darbietungen als auch der Düsseldorfer Krimiautor Horst Eckert - auf etwas andere Weise - für den thematischen Bogen zum Thema Kriminalitätsopfer.

Vor Ort stellt sich zudem das Düsseldorfer Opferhilfenetzwerk vor. Das Netzwerk umfasst zahlreiche lokale Beratungsstellen, die sich mit dem Thema "Opfer­schutz" und "Opferhilfe" beschäftigen. Einige von ihnen werden dabei sein und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. "Damit wird vielleicht für einige Besucherinnen und Besucher deutlich, welche Hilfen überhaupt abgerufen werden können, auch wenn sich einige Betroffene selber gar nicht so eindeutig als Opfer einstufen würden. Dies ist dennoch wichtig, denn die Erfahrung zeigt, dass  leider jeder zu jeder Zeit Opfer einer Straftat werden kann. Wenn man dann eine Idee hat, wohin man sich wenden kann, ist das enorm hilfreich", sagt Christian Zaum, Vorsitzender des KPR und Beigeordneter für Recht, Ordnung und Wohnen.

Die Fachgruppe Opferschutz des KPR der Landeshauptstadt Düs­seldorf greift damit das erfolgreiche Konzept zur Würdigung des Tages von 2017 noch einmal auf. In den Jahren davor und 2018 stand der Tag des Kriminalitätsopfers stets unter einem bestimmten Motto, zuletzt unter dem der "Zivilcourage". In diesem Jahr wird dies einmal mehr nicht so sein. Die Veranstaltung soll wieder alle Düsseldorfer ansprechen und ihnen die Scheu vor dem sperrigen Thema "Kriminalitätsopfer" nehmen oder zumindest leichteren Zugang ermöglichen.

Damit der Abend eine nachhaltige Wirkung erzielt, hat sich die Fachgruppe Opferschutz dafür ausgesprochen, zu Spenden aufzurufen. Die Auswahl ist dabei auf den Verein Weisser Ring, Außenstelle Düsseldorf gefallen. Denn obgleich Schutz und Stabilisierung der Opfer von Kriminalität gesamtgesellschaftliche und staatliche Aufgaben sind, braucht es die personelle und finanzielle Unterstützung engagierter Bürgerinnen und Bürger. Im Verein Weisser Ring helfen ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den hilfesuchenden Menschen mit hohem persönlichem Engagement, auch mit Sachleistungen. Um dies auch weiterhin auf einem stabilen Niveau zu halten, hat sich die Fachgruppe Opferschutz diesmal dazu entschieden, die Spenden und Einnahmen aus Verpflegungsverkauf diesem Verein zukommen zu lassen.

Im Vorfeld der Abendveranstaltung wird es zudem einen Vortrag zum Thema "Wege im Umgang mit Traumata, Krisen und Verlusten - die Bedeutung des seelischen Immunsystems" im Haus der Universität geben. Diplom-Psychologin Gisela Zurek von der Ambulanz für Gewaltopfer beim Gesundheitsamt Düsseldorf wird den Vortrag um 16.30 Uhr halten. Sie wird dabei besonders auf die Fragen "Wie schaffen es relativ gesunde Menschen, gesund zu bleiben? Welche Ressourcen stehen ihnen zur Erhaltung der Gesundheit zur Verfügung? Wie schaffen Sie es, mit Beschwerden und Beeinträchtigungen so gut fertig zu werden, dass Sie keinen, oder nur geringen Schaden nehmen? Mit welchen Strategien und Techniken können wir unsere Gesundheit vor Belastungen und schädlichen Einflüssen schützen?" eingehen und zeigt Möglichkeiten auf, wie man eigene Kräfte aktivieren und aktiv für die eigene Gesundheit sorgen kann.

Hintergrund: Tag des Kriminalitätsopfers

Der "Tag des Kriminalitätsopfers" wurde erstmals in Schweden began­gen. Ursprünglich wurde der 22. Februar als Tag der Mahnung einge­führt. Die Idee des Tages wurde vom Weißen Ring aufgegriffen. Seit 1992 wird in Deutschland am 22. März der Kriminalitätsopfer gedacht.

"An diesem Tag wird immer wieder daran erinnert, dass jeder Mensch jederzeit Opfer einer Straftat werden kann. Damit verknüpft sind auch immer um­fangreiche Hinweise auf die Unterstützungsangebote der Hilfeeinrich­tungen. Dies ist mit der diesjährigen Veranstaltung wieder gut gelungen", betonte Ordnungsdezernent und Vorsitzender des Krimianlpräventiven Rates Christian Zaum.