Gäste im Rathaus

Bundesverdienstmedaille an Wilhelm Mayer

| Kultur Verwaltung Erstellt von Mester, Annika

Der mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnete Wilhelm Mayer (Mitte) mit seiner Frau Natalja Mayer-Karassjova (links) und Oberbürgermeister Thomas Geisel beim Empfang im Rathaus

Wilhelm Mayer (links) mit Oberbürgermeister Thomas Geisel bei der Verleihung der Bundesverdienstmedaille

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat am Mittwoch, 3. April, im Rahmen eines Empfangs Wilhelm Mayer aus Düsseldorf die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat am Mittwoch, 3. April, im Rahmen eines Empfangs Wilhelm Mayer aus Düsseldorf die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

Auszug aus der Vorschlagsbegründung:
Wilhelm Mayer hat durch sein jahrzehntelanges Engagement vor allem im kulturellen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Er war Lehrer an einer Gemeinschaftshauptschule in Düsseldorf und ist seit 2001 im Ruhestand.

Mayer ist seit 1979 Mitglied des "Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth e. V." in Düsseldorf. Seit 1984 gehört er dem Vorstand an, seit 1991 hat er den Vorsitz inne. Der Verein fördert und pflegt das heimatliche Brauchtum sowie Heimatkunde und Stadtgeschichte. Bereits 1984 begann Mayer mit der Einrichtung des "Museums Kaiserswerth", dessen Träger der Verein seither ist. Da der Verein damals relativ klein war und keine öffentlichen Zuschüsse erhielt, warb Mayer erfolgreich um die Mitarbeit von Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstlern. Heute zählt der Verein rund 700 Mitglieder. Maßgeblich beteiligt war Wilhelm Mayer an der Gestaltung eines Stadtmodells aus Keramik, das Kaiserswerth im Jahr 1702 abbildet und für dessen Ausführung er einen namhaften Künstler gewann. Das Stadtmodell ist bis heute das Kernstück des Museums. Bild­ und Texttafeln sowie spezielle Ausstellungen zur Kaiserswerther Geschichte ergänzen das Angebot. Viele der Dokumente, Bilder und Bücher trug Wilhelm Mayer aus Nachlässen zum Fundus bei. Darüber hinaus trat er als Kurator und ehrenamtlicher Museumsleiter für rund 70 vorwiegend künstlerische und kunsthistorische Ausstellungen im Museum Kaiserswerth auf. Jede dieser Ausstellungen wird von ihm akribisch dokumentiert.

Zu seinem Aufgabenbereich gehören auch regelmäßige naturkundliche Führungen und Stadtführungen durch den historischen Ortskern von Kaiserswerth mit seiner Kaiserpfalz. Ein besonderes Anliegen ist ihm daher der Denkmalschutz der geschichtlich bedeutungsvollen Gebäude und Anlagen. Als Vertreter des Vereins trat er als sachkundiger Bürger im Rat der Stadt Düsseldorf für die kulturhistorischen Interessen ein. Den Mitgliedern des Vereins ist es auch zu verdanken, dass die "Bastion St. Suitbertus" als Teil der historischen Stadtbefestigung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Restaurierung dieser Bastion, die damals vergessen, zugemüllt und zugewuchert war, gehört zu den herausragenden Projekten des Vereins unter der Leitung von Wilhelm Mayer.

1991 wurde Kaiserswerth in die "Arbeitsgemeinschaft historischer Stadtkerne Nordrhein-Westfalen" aufgenommen. Auch beim "Entwicklungskonzept Kaiserswerth" war Mayer involviert. Sein Engagement trägt bis heute dazu bei, das kulturelle Leben in Kaiserswerth zu beleben, das Geschichtsbewusstsein zu stärken und Menschen dazu zu bewegen, Natur und Stadtbild des Ortsteils am Rhein zu pflegen. Sein Einsatz, der fast einer Vollzeitstelle gleichkommt, ist bis heute die Triebkraft des Vereins. Besonders zu verdanken ist es Wilhelm Mayer auch, dass ein ehemaliges Baggerloch mit bedrohter Fauna erhalten und zum Naturdenkmal "Spee-See-Biotop" erklärt wurde. Der Verein hat Schutz und Pflege des Biotops übernommen.

1992 wurde Mayer für seine Verdienste um die Denkmalpflege von der Stadt Düsseldorf mit dem "Hans-Maes-Preis" ausgezeichnet. 2007 erhielt er den "Rheinlandtaler" des Landschaftsverbandes Rheinland.