Amt für Migration und Integration reagiert auf sinkende Flüchtlingszahlen

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Wohnsituation der Flüchtlinge soll verbessert werden/ Runder Tisch Asyl wird ruhend gestellt

Der Runde Tisch Asyl der Landeshauptstadt Düsseldorf tagte am Dienstag, 17. April, zum 18. Mal. Angesichts sinkender Flüchtlingszahlen legt das Amt für Migration und Integration sein Hauptaugenmerk nun nicht mehr auf die Schaffung neuer Unterkünfte sondern auf die Verbesserung der Wohnsituation Geflüchteter. Der Runde Tisch Asyl wird ruhend gestellt - die Unterarbeitsgruppen wie beispielsweise das "Austauschforum Ausländerrecht" oder die Arbeitsgruppe "Beschäftigung und Arbeitsintegration" setzen ihre Arbeit aber fort.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte den Runden Tisch Asyl im Herbst 2014 initiiert. In der Sitzung am 17. April ließ er die Arbeit der vergangenen Jahre Revue passieren und bedankte sich bei den Akteuren für das geleistete Engagement: "Die Initiativen, Vereine und Organisationen haben unsere Willkommenskultur, auf die wir in der Landeshauptstadt Düsseldorf stolz sein können, geprägt. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich."

Im März waren insgesamt 5.269 Flüchtlinge in Düsseldorf gemeldet, davon waren noch 52 Prozent im Asylverfahren, 48 Prozent hatten bereits einen gefestigten Aufenthaltsstatus. Zum Vergleich: Im Januar 2017 war mit insgesamt 7.708 geflüchteten Menschen in Düsseldorf der Höchststand erreicht. Damals befanden sich noch 69 Prozent im Asylverfahren. In den insgesamt 34 Flüchtlingsunterkünften gibt es derzeit 5.426 Plätze (Januar 2017: 9.118 Plätze in 49 Unterkünften). Auch in diesem Jahr rechnet Amtsleiterin Miriam Koch mit weiter rückläufigen Unterbringungszahlen. Für 2019 rechnet sie mit rund 5.000 Flüchtlingen, die untergebracht werden müssen.

Weiterhin setzt die Stadt bei der Unterbringung der Geflüchteten auf Gemeinschaftsunterkünfte. Angesichts sinkender Flüchtlingszahlen und leicht ansteigenden Obdachlosenzahlen sollen einige Unterkünfte umgewidmet werden. Ursache ist, dass Flüchtlinge mit anerkanntem Status keine Wohnung in Düsseldorf finden und deshalb weiterhin in städtischen Unterkünften untergebracht werden müssen, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Dabei soll der Umzug innerhalb der Unterkünfte nicht zu einer Verschlechterung der Wohnsituation führen. Ziel ist auch, dass die Menschen im Stadtbezirk verbleiben, damit die soziale Infrastruktur erhalten wird und Kinder beispielsweise Kindergarten oder Schule nicht wechseln müssen.

Zum einen werden Unterkünfte - wo möglich - vorzeitig abgemietet oder zur Unterbringung von Obdachlosen weiter genutzt. Zum anderen soll die Unterbringungssituation für die Geflüchteten, die voraussichtlich mangels Wohnraum länger in den Unterkünften bleiben müssen, schrittweise verbessert werden. Hierzu sollen bis zum Ende dieses Jahres Familien im Regelfall über abgeschlossenen Wohnraum mit eigenem Sanitär- und Kochbereich verfügen. Darüber hinaus soll zur Berücksichtigung besonderer persönlicher Schutzbedürfnisse die Doppelzimmerbelegung umgewandelt werden in eine Einzelunterbringung. Zu den spezifischen Unterbringungsmöglichkeiten, sowohl für Geflüchtete als auch für Obdachlose, geben Kurzbeschreibungen Auskunft, die auf der Internetseite des Amtes für Migration und Integration unter
www.duesseldorf.de/amt-fuer-migration-und-integration/unterbringung.html hinterlegt sind.

Die Stadt hat rund 50 Millionen Euro in den Bau von Flüchtlingsunterkünften gesteckt. Da sie sich in städtischem Eigentum befinden, ist dies langfristig kostengünstiger, als die Anmietung entsprechenden Wohnraums. Auch die kostenintensiven Hotelunterbringungen konnten im September 2017 beendet werden. Alle Unterkünfte, die keine Selbstversorgungsmöglichkeiten boten (Traglufthallen, ehemalige Schulgebäude) konnten geschlossen beziehungsweise zu Unterkünften mit Selbstversorgung umgebaut werden, was eine erhebliche Verbesserung des Lebensqualität für die Geflüchteten bedeutet.