In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen

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Ordnungsdezernent Christian Zaum, Miriam Koch, Amtsleiterin für Migration und Integration und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (v.l.) stellten das Angebot der Winternothilfe vor. Foto: Michael Gstettenbauer

Die Flyer zum Angebot der Winternothilfe. Foto: Michael Gstettenbauer

Die Landeshauptstadt Düsseldorf verfügt in enger Koop­era­tion mit den Düsseldorfer Trägern der Wohnungslosenhilfe über ein engmaschiges und umfangreiches Angebot für wohnungslose Menschen. Grundsätzlich stehen das ganze Jahr hindurch zielgruppenspezifische Notschlafstellen für den Tag und die Nacht zur Verfügung. Von dort aus werden die Menschen in reguläre Obdachlosenunterkünfte oder in Facheinrichtungen der Wohnungslosenhilfe vermittelt.

Bei manchen Betroffenen gelingt es anschließend sogar, sie in einer eigenen Wohnung unterzubringen. Angesichts der bevorstehenden kalten Jahreszeit haben Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche, Beigeordneter Christian Zaum sowie die Amtsleiterin des Amtes für Migration und Integration, Miriam Koch, am Donnerstag, 10. Oktober, auf die Aufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen hingewiesen.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche macht deutlich: "Neben den ausgewiesenen Angeboten sind wir zudem weiterhin auf der Suche nach zentrumsnahen Standorten, in denen Obdachlose  - insbesondere in den Wintermonaten - übernachten und sich aufhalten können. Dafür kommen nicht nur städtische Gebäude in Frage. Wir stehen auch im Kontakt mit den Wohnungsgesellschaften im Stadtgebiet. Sollte in der Bevölkerung jemand Kenntnis über einen Leerstand besitzen, der als Notschlafstelle in Betracht kommen könnte, steht das Amt für Migration und Integration gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.“

Hier die Übersicht über die bestehenden Angebote:

Notschlafstelle "Ariadne" für Frauen

Die Notschlafstelle "Ariadne" für Frauen an der Querstraße 4, mit Tagesaufenthalt ist ein Kooperationsprojekt von Stadt und Diakonie Düsseldorf mit bis zu 20 Plätzen. Sie ist 24 Stunden geöffnet, Telefon 0211-5806366.

Notschlafstelle "Harkortstraße" für Männer, derzeit Markenstraße 21

Die Notschlafstelle Harkortstraße wird derzeit saniert. Es fand ein Umzug statt. Die Notschlafstelle befindet sich für die Zeit der Bauarbeiten auf der Markenstraße 21, mit Tagesaufenthalt (Kooperation Stadt und "franzfreunde") mit 44 Plätzen, 24 Stunden geöffnet, Telefon 0211-8766688.

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus", K 13, für Männer

Die Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus", K 13, für Männer liegt an der Kaiserswerther Straße 13 (Kooperation Stadt und den "franzfreunden"). Sie hat 42 Plätze, Telefon 0211-60283500.

Notschlafstelle "Up Stairs" der Düsseldorfer Drogenhilfe für Frauen und Männer

Die Notschlafstelle "Up Stairs" der Düsseldorfer Drogenhilfe für Frauen und Männer befindet sich an der Erkrather Straße 18. Sie verfügt über mindestens 14 Plätze. Öffnungszeiten sind von 21 bis 11 Uhr, Telefon 0211-301446330.

"Knackpunkt", Grupellostraße 29, des SKFM, für Mädchen und junge Frauen

Der "Knackpunkt" an der Grupellostraße 29, des Sozialbundes Katholischer Frauen und Männer, für Mädchen und junge Frauen bis einschließlich 26 Jahre verfügt über 8 Plätze. Aufnahme ist von 21.30 bis 1 Uhr, Telefon 0211-359243.

Darüber hinaus wurde eine weitere Unterbringungsmöglichkeit geschaffen, die als Ausweichquartier genutzt wird, wenn die regulären Übernachtungsmöglichkeiten nicht ausreichen:

Aldekerkstraße 21-23, Frauen, Männer, Paare

Die Unterbringung an der Aldekerkstraße 21-23 nimmt Frauen, Männer und Paare auf. Das Mitbringen von Hunden ist möglich. Es gibt dort 30 Plätze, Öffnungszeiten 18 bis 8 Uhr.

Trotz der ausgewiesenen Angebote gibt es etwa 200 obdachlose Menschen in Düsseldorf, die es aus unterschiedlichsten Gründen bevorzugen, unter freiem Himmel zu übernachten, anstatt sich ein festes "Dach über dem Kopf" zu suchen. Scham, Unwissenheit, Angst vor Behörden, Alkohol- und Drogensucht oder psychische Probleme sind oft Gründe, warum Angebote der Wohnungslosenhilfe bisher nicht angenommen wurden. Auch Vor­behalte gegen vorhandene Regeln in der Unterkunft, aber auch die freie Entscheidung für eine andere Lebensform, gehören dazu. Was in der warmen Jahreszeit kein Problem ist, kann bei Frost leicht zur töd­lichen Gefahr werden.

Zu den Menschen, die bevorzugen, unter freiem Himmel zu übernachten, zählen auch Frauen und Männer aus den EU-Mitgliedsstaaten, die das ganze Jahr über obdachlos beziehungsweise wohnungslos sind und schon länger in Düsseldorf leben. Diese Menschen sind meist aus dem bestehenden Hilfesystem wegen fehlender sozialrechtlicher Zuständigkeit, fehlender Leistungsansprüche und/oder wegen sprachlich-kultureller Hürden ausgeschlossen.

Die Winternothilfe, die vor Jahren mit Zelten am Unteren Rheinwerft begann, wird nun mit der humanitären Hilfe für EU-Bürger an einem Standort zusammengeführt. Wie bereits im Rahmen des Angebots in der Aldekerkstraße wird von der Rheinbahn ein Ticketkontingent zur Verfügung gestellt, um den Menschen den Zugang zu den Angeboten der Winternothilfe zu erleichtern. Diese Tickets werden von Streetworkern an die betroffenen Personen ausgegeben. Das Angebot der Winternofthilfe startet am Montag, 4. November, am:

Vogelsanger Weg 49 für Frauen, Männer und Paare.

In der Unterkunft am Vogelsanger Weg 49 für Männer und Paare ist es möglich, Hunde mitzubringen. Dort stehen 60 Plätze zur Verfügung. Öffnungszeiten sind von 18 bis 8 Uhr.

Aufenthaltsmöglichkeiten für Obdachlose in der kalten Jahreszeit

Ein Baustein des Hilfesystems sind die Tagesstätten. Wichtig in der nun anstehenden kalten Jahreszeit ist, dass Wohnungslose sich dort tagsüber aufhalten und aufwärmen können. In den Cafeterien werden warme Mahlzeiten und warme Getränke angeboten. Ein ähnliches Angebot, ohne Tagesaufenthalt, wird auch von der Bahnhofsmission und der Armenküche zur Verfügung gestellt.

"Shelter", Liefergasse 3

Die Einrichtung "Shelter" an der Liefergasse 3, ist eine Kooperation von Stadt und Diakonie Düsseldorf. Geöffnet ist dort täglich von 8 bis 18 Uhr, Telefon 0211-58687880.

Café-Bistro in der Fachberatungsstelle "Horizont", Neusser Straße 37

Das Café-Bistro in der Fachberatungsstelle "Horizont", Neusser Straße 37, ist ebenfalls eine Kooperation von Stadt und Diakonie Düsseldorf mit Tagesaufenthalt, montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr. Es ist am Wochenende und an Feiertagen im Wechsel mit dem "Café Pur" von 8 bis 13 Uhr geöffnet, Telefon 0211-3006430.

"Café Pur", Harkortstraße 27

Das "Café Pur", Harkortstraße 27 - eine Kooperation von Stadt und Diakonie Düsseldorf - ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet und per Telefon unter 0211-5808642 oder- 43/ oder- 45 erreichbar. Die Öffnungszeiten wurden im Zusammenhang mit der Hilfe für EU- Bürger deutlich erweitert und an die Öffnungszeiten der Unterbringungsmöglichkeit Vogelsanger Weg angepasst. Achtung: Die Tagesstätte ist wegen Bauarbeiten seit Sonntag, 6. Oktober, für voraussichtlich 2 bis 3 Wochen geschlossen. Die Beratungsstelle im Haus ist weiterhin von montags bis freitags, 9 bis 17 Uhr, geöffnet. Post kann von 14 bis 16 abgeholt werden. In diesem Zeitraum sind alle Besucher im Café der Fachberatungsstelle Horizont willkommen. Seit Montag, 7.Oktober, ist der "Horizont" montags bis sonntags von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

"Café Kola", Erkrather Straße 18

Das "Café Kola" an der Erkrather Straße 18 ist der Kontaktladen der Düsseldorfer Drogenhilfe für drogenabhängige Menschen. Er ist montags bis freitags von 13 bis 16 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 12.30 bis 15.30 Uhr geöffnet, Telefon 0211-301446320.

"Trebecafé", Kölner Straße 148

Das "Trebecafé" der Diakonie an der Kölner Straße 148 für Mädchen und junge Frauen von 12 bis einschließlich 26 Jahre ist, montags und dienstags, von 10 bis 13 Uhr, sowie donnerstags bis sonntags von 17 bis 20 Uhr offen, Telefon 0211-6015331.

Aufsuchende Hilfen

Streetwork

Für Beratung und Hilfen für Menschen, die auf der Straße leben, finanziert die Landeshauptstadt Düssel­dorf zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland Streetworker. Bei regelmäßigen Gesprächsangeboten und Kontakten der Streetworker mit den wohnungslosen Menschen vor Ort auf der Straße werden einzelfallbezogene Vorschläge zur Beseitigung der Wohnungslosigkeit unterbreitet.

Ordnungs- und Servicedienst

Darüber hinaus ist auch der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) des Ordnungsamtes an kalten Winterabenden verstärkt im Stadtgebiet unterwegs und weist Obdachlose auf die Angebote für wohnungslose Menschen hin.

Möglichkeiten für Bürger auf Obdachlose in Not hinzuweisen

Wenn der Eindruck besteht, dass Menschen sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, sollte eine der folgenden Stellen informiert werden:

Rufnummer der Beratung für Obdachlose

Die Beratung für Obdachlose ist erreichbar von Montag bis Donnerstag, je 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr unter Telefon 0211-8996189.              

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der "franzfreunde",  Kaiserswerther Straße 13

Die Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der "franzfreunde" an der Kaiserswerther Straße 13 ist von Montag bis Freitag, je 7 bis 1 Uhr, erreichbar, an Wochenenden und an Feiertagen je von 18 bis 1 Uhr unter Telefon 0211-60283500.

Von diesen Stellen aus werden je nach Lage und Einsatzzeit entweder die Streetworker, der OSD oder die Polizei infor­miert. Im Notfall kann auch die Polizei direkt um Hilfe gebeten werden.