Integrationschancen junger Geflüchteter verbessern

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Die Düsseldorfer Kernarbeitsgruppe der Landesinitiative "Gemeinsam klappt's" traff sich am 28. März im Düsseldorfer Rathaus. Foto: Michael Gstettenbauer

Die Düsseldorfer Kernarbeitsgruppe der Landesinitiative "Gemeinsam klappt's" traff sich am 28. März im Düsseldorfer Rathaus. Foto: Michael Gstettenbauer

Die Landesinitiative "Gemeinsam klappt’s" ist ein auf drei Jahre angelegtes Projekt, mit dem die Integration und gesellschaftliche Teilhabe junger erwachsener Geflüchteter im Alter von 18 bis 27 Jahren, unabhängig von ihrer aufenthaltsrechtlichen Stellung, verbessert werden soll. Es wird in enger Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen umgesetzt. Das Projekt wurde am Donnerstag, 28. März, im Düsseldorfer Rathaus vorgestellt.

Im Rahmen der Initiative sollen die Potenziale der jungen Menschen entdeckt und gefördert werden, um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, sich in Deutschland oder im Herkunftsland als Fachkraft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Fokus liegt insbesondere auf den Schnittstellen und Übergängen von einem System ins andere, um individuelle Anschlussperspektiven zu ermöglichen, Angebotslücken zu schließen und sogenannte "Maßnahme-Karrieren" zu vermeiden.

Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung vor Ort ist eine gute Vernetzung der lokalen Akteure aus den Bereichen Bildung und Weiterbildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, Jugendhilfe sowie Migration. Dieses Ziel verfolgt die Landeshauptstadt Düsseldorf bereits seit Jahren. So gibt es für die Gruppe der jungen erwachsenen Geflüchteten beispielsweise seit 2016 den "Arbeitskreis Ü18". Dieser soll im Rahmen der Initiative "Gemeinsam klappt’s" durch eine Kernarbeitsgruppe mit Schlüsselakteuren aus den oben genannten Bereichen begleitet werden. Die Arbeitsgruppe fungiert auch als Lenkungs- und Entscheidungsgremium, das die strategische Ausrichtung entwickelt sowie die Umsetzung in der Kommune steuert. Um Transparenz für die Zielgruppe herzustellen, werden Maßnahmen und Beratungsangebote fortlaufend vom Arbeitskreis Ü18 erfasst, systematisiert und veröffentlicht. Die Koordination des gesamten Prozesses obliegt in der Kommune jeweils einer geschäftsführenden Stelle, dies ist in der Landeshauptstadt Düsseldorf das Kommunale Integrationszentrum.

"Mit der Initiative wollen wir alle jungen volljährigen Flüchtlinge unterstützen, die in den Kommunen leben und ihre dauerhafte Abhängigkeit von Sozialleistungen vermeiden wollen. Wir wollen Wut und Eskalation als mögliche Folge von Chancenlosigkeit verhindern", sagt Integrationsstaatssekretärin Serap Güler.

"Der Startschuss der Initiative 'Gemeinsam klappt’s' in Düsseldorf ist ein tolles Signal. Die in der Landeshauptstadt bereits vorhandenen Strukturen zur Zusammenarbeit der Akteure im Feld der Integration in Ausbildung und Beruf werden durch die Landesinitiative gestärkt. Das zeigt, dass wir in der Kommune auf dem richtigen Weg sind, um die gesellschaftliche Teilhabe junger Neuzugewanderter zu fördern", sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Mehrere Projekte - dasselbe Ziel

Um die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu ermöglichen, werden in Düsseldorf umfangreiche (Weiterbildungs-)Maßnahmen und Beratungsangebote für die Zielgruppe von verschiedenen Stellen vorgehalten. Dies sind beispielsweise das Programm "KommBer" des Jobcenters, das Sprachförderung mit vorbereitenden Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt kombiniert. Auch die Angebote "PerjuF" (Perspektive für junge Geflüchtete) und "PerjuF-H"(Perspektive für junge Geflüchtete im Handwerk), die sich an junge Geflüchtete mit Arbeitsmarktzugang unter 25 Jahren richten, die perspektivisch eine berufliche Ausbildung anstreben, gehören dazu. Weitere Unterstützung bieten das Programm "Willkommenslotsen" der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer, das bei der Vermittlung in Praktika und Ausbildungsplätze in kleine oder mittlere Unternehmen unterstützt. Außerdem gibt es das Modellprojekt "Ausbildung statt Stillstand" der Jugendberufshilfe für Jugendliche mit geringer Bleibeperspektive, das eine Ausbildung in den Bereichen Metalltechnik, Gastronomie und Sozialassistenz ermöglicht.