Winternothilfe für Obdachlose verlängert

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Niemand muss in Düsseldorf auf der Straße schlafen. Angesichts der angekündigten neuen Kältewelle wurde die Winternothilfe jetzt verlängert, Foto: Fotolia.

Angesichts der bevorstehenden erneuten Kältewelle werden die niedrigschwelligen Übernachtungsangebote von "franzfreunde" auf der Prinz-Georg-Straße für Menschen, die auf der Straße leben, weiter aufrecht erhalten.

Angesichts der bevorstehenden erneuten Kältewelle werden die niedrigschwelligen Übernachtungsangebote von "franzfreunde" auf der Prinz-Georg-Straße für Menschen, die auf der Straße leben, über den 15. März hinaus weiter aufrecht erhalten.

In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen. Doch es gibt eine Reihe von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen lieber unter freiem Himmel übernachten, als in eine feste Unterkunft zu gehen. Was in der warmen Jahreszeit kein Problem ist, wird bei Frost leicht zur tödlichen Gefahr. "Die Landeshauptstadt Düsseldorf verfügt in enger Kooperation mit den Düsseldorfer Trägern der Wohnungslosenhilfe über ein engmaschiges und umfangreiches Angebot für wohnungslose Menschen. Mit niedrigschwelligen Angeboten werden auch diejenigen erreicht, die am Rande der Gesellschaft stehen. Erstmals wird in diesem Jahr das Angebot der Winternothilfe nicht mehr temperaturabhängig sondern durchgängig von November bis März 2018 geöffnet sein. Wir lassen niemanden allein", so Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche.

Grundsätzlich stehen ganzjährig unterschiedliche Unterkünfte für Tag und Nacht zur Verfügung. Darüber hinaus halten auch in diesem Winter wieder die "franzfreunde" (Träger: Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus, Sozialwerke e. V., das Angebot der Winternothilfe) ein kostenloses Übernachtungsangebot vor. Auf der Prinz-Georg-Straße werden noch bis Donnerstag, 26. März 2018, in der Zeit von 19 bis 7 Uhr Übernachtungsplätze für die Menschen zu Verfügung gestellt, die die herkömmlichen Unterkünfte nicht aufsuchen.

Derzeit sind in Düsseldorf rund 400 Menschen in stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und rund 900 Menschen in städtischen Notunterkünften - sowohl in Sammelunterkünften als auch in Einzelwohnungen - untergebracht. Daneben stehen ganzjährig rund 140 Plätze in Notschlafstellen zur Verfügung. Die Anzahl dieser Plätze kann bei Bedarf jederzeit erweitert werden. In diesen Einrichtungen besteht auch die Möglichkeit, zur Körper- und Wäschepflege, zur medizinischen Grundversorgung und zur Sozialberatung. Bei der Beratung steht die Vermittlung von Wohnraum, wie zum Beispiel in eine eigene Wohnung, in eine besondere stationäre Einrichtung oder in eine städtische Notunterkunft im Vordergrund. In den Tagesstätten sowie von der Bahnhofsmission und der Armenküche werden bei Bedarf warme Mahlzeiten beziehungsweise warme Getränke angeboten.

Wenn der Eindruck besteht, dass Menschen sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, sollte eine der folgenden Stellen informiert werden:

Rufnummer der Beratung für Obdachlose, Zentrale Fachstelle für Wohnungsnotfälle
Montag bis Freitag von 8 bis 15.30 Uhr, Telefon 0211-8996189.

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der Ordensgemeinschaft, Kaiserswerther Straße 13
Montag bis Freitag von 15.30 bis 1 Uhr, Wochenende und Feiertage von 18 bis 1 Uhr, Telefon 0211-60283500.

Von dort aus werden je nach Lage und Einsatzzeit entweder die Streetworker, der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) oder die Polizei informiert. Im Notfall kann auch die Polizei direkt um Hilfe gebeten werden.

Möglichkeiten des Tagesaufenthalts bestehen in folgenden Stellen:

"Shelter", Liefergasse 3 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf): täglich von 8 bis 18 Uhr, Telefon 0211-58687880.

Café-Bistro in der Fachberatungsstelle "Horizont", Neusser Straße 37 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf), mit Tagesaufenthalt: montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr, Wochenende und Feiertage im Wechsel mit "Café Pur", von 8 bis 13 Uhr, Telefon 0211-3006430.

"Café Pur", Harkortstraße 27 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf): montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, Wochenende und Feiertage im Wechsel mit "Horizont", von 8 bis 13 Uhr, Telefon 0211-5808642, 0211-5808643, 0211-5808645.

"Café Kola", Erkrather Straße 18, Kontaktladen des Drogenhilfezentrums für drogenabhängige Menschen: montags bis freitags von 13 bis 16 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 12.30 bis 15.30 Uhr, Telefon 0211-301446320.

"Trebecafé", Kölner Straße 148 (Diakonie Düsseldorf) für Mädchen und junge Frauen von 12 bis 26 Jahre: montags und dienstags, von 10 bis 13 Uhr, donnerstags bis sonntags von 17 bis 20 Uhr, Telefon 0211-6015331.

Für Übernachtungen stehen zur Verfügung:

Notschlafstelle "Ariadne" für Frauen, Querstraße 4, mit Tagesaufenthalt (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf): mit bis zu 20 Plätzen, 24 Stunden geöffnet, Telefon 0211-5806366.

Notschlafstelle für Männer, Harkortstraße 27, mit Tagesaufenthalt (Kooperation Stadt und Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus): mit 50 Plätzen, 24 Stunden geöffnet, Telefon 0211-8766688.

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der Ordensgemeinschaft, Kaiserswerther Straße 13, (Kooperation Stadt und Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus): mit 42 Plätzen, Öffnungszeit 19.30 bis 8 Uhr, Telefon 0211-60283500.

Notschlafstelle des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V., Erkrather Straße 18: Täglich von 21 bis 11 Uhr, Aufnahme zur Übernachtung zwischen 21 und 6 Uhr, es stehen 21 Betten (15 Männer und 6 Frauen) zur Verfügung, Morgentreff für Frauen von 8.30 bis 11 Uhr, Telefon 0211-301446330.

"Knackpunkt", Grupellostraße 29, des SKFM, für Mädchen und junge Frauen bis 26 Jahre:
mit 8 Plätzen, Aufnahme von 21.30 bis 1 Uhr, Telefon 0211-359243.

Hintergrund:

Im Durchschnitt übernachten etwa 120 bis 150 Menschen auf der Straße. Scham, Unwissenheit, Angst vor Behörden, Alkohol- und Drogensucht oder psychische Probleme sind oftmals Gründe, warum sie die Angebote der Wohnungslosenhilfe nicht annehmen. Auch Vorbehalte gegen vorhandene Regeln in den Unterkünften, aber auch die freie Entscheidung für eine andere Lebensform, gehören dazu. Um auch diese Menschen erreichen zu können, finanziert die Landeshauptstadt Düsseldorf zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland Streetworker. Sie halten stetig Kontakt zu den Wohnungslosen, die auf der Straße leben und weisen einzelfallbezogen immer wieder auf die Angebote zur Beseitigung der Wohnungslosigkeit hin.

Gerade im Winter zeigt sich, dass trotz aller Bemühungen nicht alle obdachlosen Menschen die vorhandenen Angebote annehmen und stattdessen auf der Straße übernachten. Diesen Menschen gilt, wie auch in den vergangenen Jahren, ein besonderes Augenmerk. Die Streetworker sowie der Ordnungs- und Servicedienst des Ordnungsamtes sind an kalten Wintertagen verstärkt im Stadtgebiet unterwegs und weisen auf die Angebote für wohnungslose Menschen hin.

Als schwierig erweist sich in diesem Zusammenhang der Zugang zu Privatgrundstücken, der aus rechtlichen Gründen Mitarbeitern des Ordnungsamtes beziehungsweise den Streetworkern untersagt ist. Oft sind Grundstücke schwer zugänglich beziehungsweise der Aufenthalt darauf mit Gefahren verbunden, wie zum Beispiel in Abbruchhäusern oder auf Industriegeländen. Um zu vermeiden, dass Unbefugte sich dort in Gefahr begeben, sind Besitzer aufgefordert, den Zugang zu ihrem Eigentum möglichst generell zu verhindern.