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Bert Gerresheim, St.-Josef-Skulptur, 1990
St.-Josef-Skulptur
Bert Gerresheim, St.-Josef-Skulptur, 1990
Bert Gerresheim, St.-Josef-Skulptur, 1990
© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf

St.-Josef-Skulptur

ObjektbezeichnungFigurengruppe
Bildhauer*in (DE, geboren 1935)
Eigentümer*in
Besitzer*in
Datierung1.5.1990 (Aufstellung)
Material/TechnikBronze
MaßeSkulptur: 2,3 x 3 x 1,5 m, Gewicht 1,5 t
BeschreibungIn der überlebensgroßen Figurengruppe, die dem Namenspatron der Pfarrkirche St. Josef gewidmet ist, verbindet der Bildhauer Bert Gerresheim stadtgeschichtliche, kirchengeschichtliche und sozialgeschichtliche Aspekte des Stadtteils Oberbilk zu einem komplexen Narrationsgeflecht. Die sockellose Bronzeplastik erinnert inhaltlich und von der Anordnung der Figuren her an Rodins Plastik "Bürger von Calais", die einer selbstlosen Aufopferung und der Vorbild der Zivilcourage ein Denkmal setzte. Auch in der sechsköpfigen Skulpturengruppe des St. Josef sind Personifizierungen dieser Tugenden in den Nebenfiguren eingebracht. Im Zentrum des Ensembles ist der Hl. Josef dargestellt. Entsprechend der ikonografischen Tradition sind ihm Attribute der Zimmerleute und Bauhandwerker zugeordnet. Winkel, Zirkel und Lot sowie verschiedene Holzwerkzeuge liegen auf der Werkbank vor ihm. Ein Modell der St. Josefs Kirche und ein Grundriss liegen ebenfalls auf der Werkbank. Die Attribute erinnern an die Errichtung der Kirche und ihre Weihung 1872, als der Turm noch unvollendet und ohne Dachfirst war. Geweiht dem Josef von Nazareth, dem Schutzpatron der katholischen Kirche und dem Patron der Arbeiter. Die Figur trägt das Antlitz des verstorbenen Kölner Kardinals Joseph Höffner.
Rechts der Josefsfigur ist die seliggesprochene Ordensfrau Maria Katharina Kasper dargestellt, die 1859 ihre erste Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Oberbilk gründete. Sie übergibt einen Rosenkranz und ein Geldstück an einen wandernden Handwerksgesellen. Eine weitere Zweiergruppe widmet sich der Person des in Oberbilk wirkenden Pastors Johannes Lefahrt. Er kam 1945 durch Artilleriefeuer ums Leben, als er Sterbenden zur Hilfe eilte. Dahinter ist die Figur eines Stahlarbeiters dargestellt, sie zeigt sich in bizarrer Weise verstümmelt, und Risse durchziehen Kopf und Korpus.
Die Figur des Stahlarbeiters nimmt Bezug auf die Historie Oberbilks als einem stahlverarbeitenden Standort bis in die 70er Jahre hinein. Die Geschichte des Stadtteils ist auch die Geschichte der Arbeiter, der politischen Aufbrüche und ihrer Niederschlagungen. Hiervon berichten 15 Bodenreliefs, die um die Figurengruppe herum angeordnet sind. Es finden sich Verweise auf die Spartakisten, deren letzter Aufstand im April 1919 auf dem Oberbilker Markt zahlreiche blutige Opfer unter den Arbeitern forderte. Ein Hakenkreuz erinnert an die NS-Vergangenheit, Straßenzüge liegen in Schutt und Asche, ausgemergelte und gepeinigte Gestalten mühen sich beim Wiederaufbau der Ruinen. Die Bodenreliefs zeigen Persönlichkeiten aus der Geschichte der Arbeiterbewegung und des Stadtteils. Sie sind nebst den anderen Figuren um den Hl. Josef herum gruppiert und scheinen seine Zuständigkeit als Patron der Arbeiter zu bestätigen.

Michael Voets
Klassifikation3D Kunst - Skulptur
Anzahl/Art/Umfang1 (Figurengruppe), 15 (Reliefs)
Öffentlicher Standort
  • Düsseldorf
  • Düsseldorf
  • Nordrhein-Westfalen
  • Deutschland
Straßenverzeichnis Düsseldorf
  • Josefplatz
  • 40227
  • Oberbilk
Straßenverzeichnis Düsseldorf
  • Josefstraße
  • 40227
  • Oberbilk
Copyright© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ObjektnummerKA.SB286