Familie und Partnerschaft

Vereinbarkeitsberatung

Vier von zehn Vätern wünschen sich eine (annähernd) gleiche Aufteilung der Erwerbsarbeit. Demgegenüber erklären, in einer aktuellen Studie des Wissenschaftszentrums in Berlin, 15 Prozent der Mütter sich eine Wochenarbeitszeit zwischen 28 und 36 Stunden für beide vorstellen zu können. Die Vorstellungen über die Arbeitszeiten klaffen aber auch bei Vätern auseinander: Die durchschnittliche Wunscharbeitszeit von Vätern kleiner Kinder liegt bei rund 35 Wochenstunden. Die tatsächliche Arbeitszeit von Vätern mit einer Vollzeitstelle beträgt fast 10 Stunden mehr, nämlich 44,2 Stunden im Durchschnitt.

Schon diese beiden, klar benennbaren Faktoren machen deutlich: in einer Partnerschaft braucht es Absprachen und Aushandlungen darüber, wer wann für die Kinder da ist, wer die alltäglichen Arbeiten im Haushalt übernimmt und wer wann ‚Karriere‘ machen kann. Die Entscheidungen von heute stellen die Weichen für die Chancen von morgen.

Der vermeintlich einfachere Weg, Mutter bleibt zuhause und verdient dazu und Vater trägt die Verantwortung für das Familienauskommen, führt in der Regel zu Unzufriedenheiten auf beiden Seiten. Mann und Frau leben in verschiedenen Erfahrungswelten, deren Bedürfnisse und Bedingungen trotz aller Vereinbarkeitsrhetorik sich zunehmend entfremden.

Vereinbarkeit ist kein statischer Zustand, in dem Väter und Mütter mit Hilfe von Instrument A, Maßnahme B und ergänzender Kinderbetreuung in die Lage versetzt werden, unter ansonsten unveränderten Bedingungen in beiden Systemen optimal zu funktionieren und zeitlich unbegrenzt und flexibel zur Verfügung stehen. Vereinbarkeit hat etwas mit Vereinbarungen zu tun, die ausgehandelt werden und zwar nicht nur einmal sondern fortlaufend. Und nicht nur zwischen Müttern und Unternehmen und Vätern und ihren Arbeitgebern sondern auch zwischen Männern und Frauen ihrer jeweiligen Partnerschaft.

Aushandlungsprozessen in der Partnerschaft kommt also eine große Bedeutung zu, die durch die Bereitstellung von Beratungs- und Gesprächsangeboten unterstützt werden können. Neben dem Privaten spielen aber auch die Rahmenbedingungen im gesellschaftlichen und betrieblichen Umfeld eine wichtige Rolle.

Das FamilienBeratungsBüro der Heinrich Heine Universität bietet Vätern dazu eine Internet-Plattform mit praktischen Hinweisen und eine persönliche Beratung an. Zielgruppen sind Väter, Beschäftigte und Studierende der Heinrich-Heine-Universität in verschiedenen Lebensphasen und -situationen.

Das Familienbüro der Hochschule Düsseldorf berät Studierende und Beschäftigte mit Kind(ern) unter anderem zu den Themen Kinderbetreuung und Pflege.

Profamilia berät alle Väter mit Kindern bis zum 3. Lebensjahr: Die Beratungen können sich auf unter anderem auf folgende Themen beziehen:

  • Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse rund um die Geburt
  • Gestaltung von Übergängen zur Eltern- und Vaterschaft
  • Eltern werden und sein und gleichzeitig ein Paar bleiben

Neben der persönlichen Beratung gibt es auch eine Onlineberatung.

Elternzeit- und Elterngeldberatung

Die seit zehn Jahren bestehenden und von Vätern zunehmend genutzten Partnermonate im Rahmen des ‚Bundeselterngeld- und Elternzeit Gesetzes‘ haben gezeigt, dass durch passende politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen eine Annäherung an den von Männern schon lange geäußerten Wunsch, mehr Zeit in Familie verbringen zu wollen, möglich ist. Die Notwendigkeit der Planungen beim Elterngeld entfalten in Beziehungen eine Interaktions- und Entscheidungsdynamik in der Frage, wer wann zu Hause bleibt und wer in welchem Umfang wann wieder erwerbstätig werden kann.

In Nordrhein-Westfalen ist diese Entwicklung aber noch nicht so stark wie in anderen Bundesländern. Hierzulande nehmen 28,2 Prozent, in Bayern 43,3 und in Sachsen sogar 46,7 Prozent der Väter mindestens zwei Partnermonate in Anspruch. Im Bundesdurchschnitt sind es 35,7 Prozent. Untersuchungen zu den Unterschieden verweisen vor allem auf drei Faktoren: den Umfang der Erwerbstätigkeit von Frauen, die Einstellung zu der Frage, welche Betreuung für unter Dreijährige am besten ist und Angebot und Qualität der Kinderbetreuungsangebote.

Ebenso bedeutsam sind aber Kenntnisse über die rechtlichen Regelungen und die vielfältigen Möglichkeiten des Elterngeld Plus und der Partnerschaftsbonusmonate sowie die Kommunikation gelungener Beispiele im Freundschafts- Bekannten- und Kollegenkreis. Diese können zögernde Väter ermutigen und ihnen vor allem bei der Frage, ‚Wie sage ich es meinem Chef, meiner Chefin‘ wertvolle Tipps liefern.

Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen beantwortet Fragen zur Elternzeit: Telefon 0211 - 83 71 912, elternzeit@mkffi.nrw.de

Das Amt für soziale Sicherung und Integration ist Ansprechpartner für die Beantragung von Elterngeld in Düsseldorf

Profamilia berät und informiert werdende Väter mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr und beantwortet Fragen hinsichtlich: Elterngeld, Elternzeit, Kindergeld, Kinderzuschlag und Wohngeld.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Elterngeld finden Väter auch hier

Wiedereinstieg

‚Wenn der Partner nicht mitspielt, wird der Wiedereinstieg schwer’. Diese Überschrift eines Beitrags auf der Website ‚Perspektive Wiedereinstieg’ des Bundesfamilienministeriums und der Bundesagentur für Arbeit verweist auf einen inzwischen zwar benannten, aber dennoch weithin vernachlässigten Aspekt: Das familiäre Engagement und die Haltung bzw. Einstellung von Vätern haben einen wesentlichen Einfluss auf den Zeitpunkt und das Gelingen des beruflichen Wiedereinstiegs der Partnerin.

Was kann also dazu beitragen, dass ein Mann den beruflichen Wiedereinstieg seiner Partnerin als Bereicherung des eigenen Lebens und der Partnerschaft und nicht als Einschnitt in die eigene ‚Komfortzone’ erlebt, dem er notgedrungen zustimmt, wenn sie die übrigen Aufgaben im Haushalt und der Familie weiterhin so erledigt wie bislang?

Den Aushandlungsprozessen in der Partnerschaft, die durch die Bereitstellung von Beratungs- und Gesprächsangeboten unterstützt werden können, kommt dabei eine große Bedeutung zu. Neben dem Privaten spielen aber auch die Rahmenbedingungen im gesellschaftlichen und betrieblichen Umfeld eine wichtige Rolle.

Väter wollen keine ‚Exoten’ sein, die am Arbeitsplatz um etwas Außergewöhnliches bitten und sich damit außerhalb der etablierten Rollenerwartungen stellen. Rechtlichen Regelungen wie Elternzeit und Partnermonate, aber auch die geplante Familienarbeitszeit bilden eine neue Normalität, die es ihnen ‚erlaubt‘, in der Phase des Wiedereinstiegs ihre Arbeitszeit zu reduzieren.

Das Gleichstellungsbüro unterstützt Wiedereinsteigende bei ihren beruflichen Planungen und möchte den Einstieg in den Beruf nach einer Familienphase erleichtern.

Väter und Wiedereinstieg

Das Portal des Bundesfamilienministeriums zum Thema Wiedereinstieg

Angebote für Männer und Väter

Werdende Väter

Mehr als 90 Prozent der werdenden Väter sind bei der Geburt ihres Kindes dabei und dieses Ereignis verändert alles. Eine gute Vorbereitung kommt Vätern und ihren Partnerinnen zugute. Studien zeigen, dass Väter, die ihre Rolle während der Geburt kennen und verstehen, was dort geschieht, selbst besser vor übermäßigem Stress geschützt sind und seltener Gefahr laufen, den Ablauf der Geburt negativ zu beeinflussen. Das gilt insbesondere in den Momenten, in dem es mal nicht „nach Plan läuft“, was aber auch völlig normal ist.

Die Rolle, die sie während der Geburt wahrnehmen können ist, für ihre Partnerin da zu sein, den neuen Lebensabschnitt gemeinsam zu beginnen und von Anfang an als Vater präsent zu sein. Dabei werden sie sich vielfach in einer völlig ungewohnten Situation erleben: Sie haben keine Kontrolle über das Geschehen und die Mächtigkeit der Gefühle führt sie vielfach nicht nur emotional an ihre Grenzen sondern manchmal sogar darüber hinaus.

Neben der unmittelbar auf die Geburt bezogenen Vorbereitung beschäftigen werdende Väter u.a. folgende Fragen zu ihrer beginnenden Vaterschaft:

  • Welche Bedeutung habe ich als Vater für die Entwicklung des Kindes?
  • Wie kann ich meine Vaterkompetenzen entfalten?
  • Wie entwickelt sich das Verhältnis zu meiner Partnerin wenn sie auch Mutter ist?
  • Was ist mit dem Sex in der Schwangerschaft und nach der Geburt?
  • Wie kann es gelingen, dass wir auch als Vater und Mutter die Verantwortung für finanzielle Versorgung der Familie und die dort anfallenden Care-Aufgaben partnerschaftlich aufteilen?

In der Universitätsklinik in Düsseldorf findet der von Dr. Carsten Hagenbeck durchgeführte Väterabend circa einmal im Monat statt. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie:

  • Was passiert eigentlich bei einer Geburt?
  • Welche Rolle haben Männer vor, während und nach der Entbindung?

Um Anmeldung wird gebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Die Evangelische Familienbildung bietet ein zweitägiges Seminar zur Geburtsvorbereitung für Paare an, das sich vor allem an werdende Väter und Mütter richtet, denen es nicht möglich ist, einen Geburtsvorbereitungskurs über mehrere Wochen zu besuchen. 

Artikel: Das bringen Geburtsvorbereitungskurse für Männer

Schwanger in Düsseldorf, Informationen für werdende Mütter und Väter

Väter in Elternzeit

Vaterschaft wird zunehmend zu einer individuellen Option, die immer weniger vorgegebenen sozialen Normen folgt. Am Anfang steht dabei in der Regel die Frage, nehme ich Elternzeit und wenn ja, wie viele Monate und zu welchem Zeitpunkt.

Was fehlt, sind Möglichkeiten zur Vergemeinschaftung der individuellen Lebenslagen in ihrer Vielfalt, das heißt zum Austausch mit anderen Vätern über die Situation zum Beispiel als ‚aktiver‘ Vater, als Vater in Elternzeit, als Vater mit einem partnerschaftlichen Verständnis von Kindererziehung usw. Diese Möglichkeiten zur Verständigung über den Alltag als Vater sind von großer Bedeutung für das Selbstverständlich-machen eines aktiven und gleichstellungsorientierten Verständnisses von Vaterschaft.

Väter benötigen Orte und Gelegenheiten, an denen sie sich über ihren Alltag als Väter verständigen und austauschen können, wo sie sich vernetzen und den Gedanken der aktiven Vaterschaft weitertragen, sich informieren und einander in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit begegnen können.

Vater-Kind Angebote

Väter sind verschieden und haben individuelle Vorstellungen davon, wie sie Vaterschaft leben, Beziehungen zu Ihren Kindern und ihren Partnerinnen gestalten wollen. Dennoch gibt es Vorstellungen und Wünsche, die Väter teilen und die für die Gestaltung von Angeboten für Väter genutzt werden können.

Väter verbindet der Wunsch nach Nähe zu ihren Kindern, eine tiefe und innige Beziehung zum Kind leben zu können. Väter erkennen zunehmend ihre Bedeutung für die Entwicklung ihrer Kinder. Sie sehen sich nicht als Assistenten ihrer Partnerinnen und suchen Räume, wo sie Väterlichkeit ausprobieren und kommunizieren können. Väterlichkeit ist für sie keine Kopie der Mutterrolle sondern hat ihre eigene Qualität, die unersetzlich ist.

Väter sehen ihre neuen Aufgaben auch nicht als Alternative zur ‚alten‘ Ernährerrolle. Beides sind für sie gleichberechtigte Säulen ihrer väterlichen Identität. Väter identifizieren sich nach wie vor mit ihrem Beruf, dort erhalten sie Anerkennung und Wertschätzung. Nach ihrem Selbstverständnis – und häufig in ihrer Familienrealität – tragen sie den größeren Teil zum Familieneinkommen bei. Diese Gleichwertigkeit von väterlicher und Berufs- und Ernährerrolle führt vielfach zu Stress und Konflikten bei Vätern.

Die vier großen Anbieter der Familienbildung in Düsseldorf, ASG-Bildungsforum, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz und Evangelische Familienbildung (efa) greifen diese Bedürfnisse von Vätern auf und bieten ihnen ein umfangreiches Kursangebot.

Die Schwerpunkte liegen bei Sport- und Bewegungsangeboten für Väter mit Kindern bis zu drei Jahren und Angeboten zur Freizeitgestaltung mit Kita- und Vorschulkindern. Einige Angebote greifen auch Fragen auf wie:

  • Wieviel Freiräume darf ich mir in der neuen Rolle als Vater für mich selbst schaffen?
  • Wie entsteht eine sichere Vater-Kind Bindung?
  • Wie können Übergänge in Kita oder Schule gelingend gestaltet werden?

Die einzelnen Kursangebote finden Sie online auf den Websites der Familienbildungseinrichtungen. Dort können Sie auch die kompletten Programme herunterladen:

ASG Bildungsforum

AWO Familienbildungswerk

Deutsches Rotes Kreuz

Evangelische Familienbildung

Das Geburtshaus in Düsseldorf bietet Babymassage für Väter an. Der Kurs richtet sich insbesondere an berufstätige Väter mit ihren Kindern ab der 8. Lebenswoche.

Darüber hinaus gibt es folgende Angebote in anderen Einrichtungen:

Aufbruch, Umbruch, kein Zusammenbruch Ein Kurs für Väter und Mütter mit Kindern in der Pubertät, Deutscher Kinderschutzbund Düsseldorf e.V

Die Kurse Starke Eltern - Starke Kinder® umfassen 8 bis 12 Kurseinheiten, die jeweils rund zwei Stunden dauern. Die Einheiten stehen jeweils unter einem bestimmten Motto, wie etwa „Achte auf die positiven Seiten deines Kindes“. Das genaue Kurskonzept finden Sie hier

Männer-/Vätergruppen und -treffs

"Donnerstag Abend. Männergruppe. Nach und nach treffen die Männer ein. … Fröhliche Gesichter, müde Gesichter, beherrschte Gesichter. Gesichter, in denen der Tag Spuren hinterlassen hat. Begrüßungen, Umarmungen, Händeschütteln, Blickkontakte, erste Signale über das eigene Befinden. … Einer beginnt zu erzählen, was ihn bewegt, wie er sich fühlt. … Sag ich etwas, erzähle ich etwas von mir, bringe ich mich ein?"[1]

Männer und Väter suchen zunehmend nach Möglichkeiten, sich alleine oder gemeinsam mit ihren Kindern zu treffen und auszutauschen. Das können zufällige Treffpunkte wie beliebte Spielplätze sein, vielfach sind es aber Treffen zu vereinbarten Zeiten an festgelegten Orten. Diese Gelegenheiten werden genutzt, um sich über das eigene Kind, Erziehungs- oder Partnerschaftsthemen oder auch ganz praktische Fragen der Alltagsgestaltung auszutauschen.

Dies geschieht bei offenen Treffs, zu denen keine Anmeldung erforderlich ist eher beiläufig. Bei Männergruppen oder Treffs, die thematisch ausgerichtet sind gezielt und vielfach auch fachlich angeleitet.

Im Familientreff Rath findet im Rahmen des Projekts Väterstolz eine offene Vätergruppe mit pädagogischer Leitung statt.

Im Stadtteiltreff Derendorf der Evangelischen Familienbildung findet ein Vätertreff für Väter und Kinder von 3 Monaten bis 3 Jahren statt.

Stadtteiltreff Derendorf, Rather Str. 19, 40476 Düsseldorf, 0211 443914

Im Jugendhaus Aloysianum findet samstags ein Väter-Frühstück für Väter mit ihren Kindern von 0 - 6 Jahren statt.

Jugendhaus Aloysianum, Gerricusplatz 28, 40625 Düsseldorf

In Düsseldorf Gerresheim trifft sich einmal im Monat eine Männergruppe, um sich miteinander auszutauschen und über das zu sprechen, was in einem ‚Männerleben‘ so ansteht.


[1] Männer Einblicke; Thomas Ulrich Hg.; Ulm 2000; S.63

Beratungsangebote

Schwangerschafts- und Konfliktberatung

Die Schwangerschaft der Partnerin spielt sich für werdende Väter außerhalb ihres eigenen Körpers und zu Beginn auch außerhalb ihrer unmittelbaren Wahrnehmung ab. Eine Schwangerschaft findet bei Männer zunächst vor allem ‚im Kopf‘ statt. Dennoch hat das Wissen um die Schwangerschaft der Partnerin auch bei Männern Auswirkungen auf ihr emotionales Empfinden. Es entstehen Phantasien darüber, wie das Leben mit einem Kind aussehe, und welche Auswirkungen eine Geburt auf ihr Leben haben wird. Diese Phantasien lösen positive Gefühle wie Freude und Glück aus, es kann aber auch, und zwar gleichzeitig, zu Angst- und Überforderungsgefühlen kommen.

In einer solchen Konfliktsituation ist es hilfreich, geeignete Gesprächspartner zu finden, um Gefühle und Gedanke zu sortieren und eine klare Haltung gegenüber der Schwangerschaft entwickeln zu können.

Eine Schwangerschaftsberatung für Männer bietet diesen auf der Grundlage der Überzeugung, dass ihre Bedürfnisse für die Beziehung zur Partnerin und zum Kind bedeutsam sind, die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ängste zu äußern und erkennt ihre zentrale Rolle im Familiensystem an.

Die esperanza – Schwangerschaftsberatung bietet Vätern, alleine oder gemeinsam mit ihrer Partnerin, Information, Beratung und Hilfe rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt an.

Erziehungsberatung

Bei der Erziehung ihrer Kinder werden Väter (und Mütter) manchmal mit Themen und Herausforderungen konfrontiert, auf die sie alleine keine Antworten und angemessenen Handlungsweisen mehr finden. Soziale und/ oder psychische Belastungen, vielfach nach Trennung oder Scheidung verstärken entstehende Ohnmachtsgefühle.

In Düsseldorf gibt es 16 verschiedene Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Unterstützung bei der Bearbeitung individueller und familiärer Krisen anbieten. Dabei kann es um:

  • Erziehungsfragen rund um frühe Kindheit, Grundschulalter oder Pubertät,
  • Entwicklungsauffälligkeiten von Kindern, Kontakt- und Beziehungsstörungen,
  • Leistungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Störungen oder
  • Familiäre-, Trennungs- oder Scheidungskonflikte gehen.

Sie können zwischen den Beratungsstellen frei wählen. Die Beratung ist vertraulich (auf Wunsch auch anonym) und kostenlos.

Eine Übersicht über alles Erziehungsberatungsstellen in Düsseldorf finden Sie hier.

Die AWO Erziehungsberatung bietet zudem eine Online-Beratung in Fragen von Familie und Partnerschaft an.

Trennungssituation

Trennung und Scheidung sind inzwischen zur Normalität geworden. Jährlich erleben in Deutschland ca. 200.000 Kinder die Trennung ihrer Eltern. Bei einer Trennungsrate von derzeit durchschnittlich 46 Prozent aller geschlossenen Ehen und Lebensgemeinschaften besteht heute für eine große Zahl von Kindern die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf ihrer Biografie die Trennung ihrer Eltern und damit verbunden erhebliche Veränderungen ihres familiären Gefüges zu erleben.

Im Widerspruch zum vorherrschenden Leitbild einer gleichgestellten Teilhabe von Frauen und Männern an Beruf, Familienleben, Hausarbeit, Kindererziehung reagieren im Trennungsfall sowohl die Betroffenen selbst als auch die am Verfahren beteiligten Institutionen in der Mehrzahl der Fälle mit einem Rückgriff auf ein traditionelles Familienmodell und tradierte Rollenklischees. Den Müttern wird die Verantwortung für das Zusammenleben mit dem Kind und die Kindererziehung, den Vätern die Rolle des Ernährers zugewiesen. Hier findet gewissermaßen eine „ideologische Rolle rückwärts“ in das Familienbild der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und zum Modell der Hausfrauen-Ehe statt.

Väter, die eine Trennung oder Scheidung erlebt haben, möchten den Kontakt zu den Kindern aufrecht halten und übernehmen ihre Verantwortung durch Unterhaltszahlungen, in der Wahrnehmung gemeinsamer Sorge und in einem regelmäßigen Umgang. Im Falle einer ‚einvernehmlichen‘ Trennung gelingt dies in der Regel, in strittigen Verfahren verlieren Väter oft den Kontakt. Eine rechtzeitige und deeskalierende Beratung kann dazu beitragen, den Kontakt zum Kind zu erhalten.

Die Initiative Einfach Vater richtet ihr Beratungsangebot an alle Eltern- und Großelternteile, deren Kontakt zum Kind beschnitten oder unterbunden wird.

Kinder im Blick ist ein wissenschaftlich fundiertes Angebot, das in der Beratungspraxis mit Trennungsfamilien entwickelt wurde.

Der Kurs umfasst 7 Termine zu jeweils 3 Stunden und wird von zwei ausgebildeten und qualifizierten Kinder-im-Blick- Trainern im Team geleitet. Beide Elternteile nehmen getrennt voneinander an den Kursen teil.

Getrel – GETRenntlebendeELtern Ein Programm für getrenntlebende Eltern, die an einem „Kinder im Blick“ Kurs teilgenommen haben.

Hier geht es zum Verband für getrennt erziehende Eltern.

Allein- bzw. getrennterziehende Väter und Großväter

Väter sind bereit, auch nach einer Trennung oder Scheidung Verantwortung für ihr Kind, ihre Kinder zu übernehmen und zwar nicht nur als Zahlväter sondern in einer Beziehung und einem Umgang, der ihnen erlaubt, den Alltag mit zu erleben und zu gestalten. Die herkömmliche Umgangsregelung, alle 14 Tage am Wochenende, vielleicht einen Nachmittag pro Woche und die Hälfte der Sommerferien, reichen dazu vielfach nicht aus. Das klassische "Residenzmodell‘, das Kind bzw. die Kinder haben ihren Lebensmittelpunkt bei der Mutter und ‚besuchen‘ den Vater an den Wochenenden führt häufig zu Konflikten zwischen den Eltern, da sich Mütter in ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt sehen und Väter vom Alltag ausgeschlossen.

Umso wichtiger sind Angebote, sich in diesem schwierigen Lebensabschnitt mit anderen Vätern in vergleichbarer Lebenssituation austauschen zu können, fachliche Beratung und auch Ermutigung zu erhalten, die Bemühungen um den Kontakt zu den Kindern nicht aufzugeben.

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter bietet eine kostenlose Fachberatung für Ein-Eltern-Familien sowie offene Vernetzungstreffen an.

Das Deutsche Rote Kreuz bietet einen Alleinerziehenden - Treff an. Das Angebot ist kostenfrei und wird von einer pädagogischen Fachkraft begleitet. Die Kinder werden in der Zeit betreut.

Die Evangelische Familienbildung bietet an verschiedenen Standorten offene Treffs für allein erziehende Väter und Mütter an. Außerdem gibt es thematisch gestaltete Wochenendveranstaltungen.

Mein Papa kommt - Die bundesweite Initiative bietet getrennt lebenden Vätern und Müttern kostenfreie Übernachtungsmöglichkeiten bei ehrenamtlichen Gastgebern und vermittelt ihnen eine konsumfreie Umgangsumgebung in kooperierenden Kindergärten und Familienzentren am Wohnort des Kindes an.

Männer als Täter

Zentrales Anliegen der Beratung von Gewalt ausübenden Männern ist, diese in die Lage zu versetzen, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen und eine erweiterte Perspektive auf ihre Gewalthandlungen einzunehmen. Die Folgen für das Opfer und das soziale Umfeld sind ihnen in der Regel kaum klar. Durch den Blick auf eigene Interessen, Motive, Gedanken und Wünsche wird dem Mann die Tragweite seiner Handlungen erst sichtbar. Dieses Eingeständnis braucht Ermutigung und Mut und erzeugt den hilfreichen Druck hin zu einer persönlichen Veränderung.

Statt der Auseinandersetzung mit ihrer Verantwortung als erwachsene Männer erwarten und erleben Männer oft, mit Vorwürfen und Schuldzuschreibungen konfrontiert zu werden. Sie nehmen sich selber auf diese Art wahr und kennen es auch aus der öffentlichen Diskussion nicht anders.

In einer Beratung können Widersprüche, Konsequenzen und später auch Lösungswege individuell erarbeitet und aufgezeigt werden. Das unterstützt Männer bei ihren Veränderungen und macht deutlich, ob sich ein gewalttätiger Mann wirklich ändern will. Denn entscheidend ist verändertes Handeln, nicht verändertes Reden.

Das Angebot Häusliche Gewalt unterstützt Männer, die ihr gewalttätiges Verhalten ändern wollen. Ansprechpartner sind die AWO und die Diakonie Düsseldorf.

Das Programm Caring Dads - Schritt für Schritt zum fürsorglichen Vater hilft diesen, sich selbst zu kontrollieren und eine stabile, gewaltfreie Beziehung zu Ihren Kindern aufzubauen.

Männer als Opfer von Gewalt

„Jedem Mann kann es passieren, dass er schuldlos Schläge einstecken muss", sagt der Schauspieler Rolf Moeller, der gemeinsam mit anderen Prominenten eine Kampagne des Weissen Rings unterstützt und Männer, die Opfer von Gewalt wurden, ermutigen möchte, ohne Scham Hilfe zu holen. „Und dann? Runterschlucken? Nicht als Schwächling da stehen? Nein, wer Hilfe sucht, ist kein Schwächling!"

Laut polizeilicher Kriminalstatistik liegt der Anteil der männlichen Opfer bei den angezeigten, der Polizei bekannten Straftaten mit sogenannter Opfererfassung bei 60 Prozent. Darüber hinaus sind laut Statistik knapp 64 Prozent aller von Körperverletzung betroffenen Opfer männlich. Allerdings nehmen männliche Opfer nach einer Straftat nur selten Hilfe in Anspruch.

Das Thema ist offenbar mit einem Tabu belegt. Angst und Scham hält Männer häufig davon ab, sich Hilfe zu holen. Festgefahrene Rollenbilder und Vorurteile, dass männliche Opfer immer stark sein und sich wehren können müssten, gehörten zu den Gründen hierfür. Vielfach nehmen auch die Menschen im sozialen Umfeld des Opfers dessen Hilferuf nicht ernst. Die Botschaft von Ralf Moeller dazu: „Sei stark, hol dir Hilfe!"

Die Fachberatungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung der Diakonie in Düsseldorf unterstützt Betroffene mit Beratung und Therapie, die Folgen von körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt aufzuarbeiten und zu bewältigen.

Die Beratungsstelle für Gewaltopfer im Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf bietet Opfern von Gewalt und traumatischen Erlebnissen u.a.

  • kurzfristige persönliche Beratungsgespräche
  • medizinische und psychologische Diagnostik
  • Unterstützung bei der Antragstellung auf Gewährung von Beschädigten-Versorgung

Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch auch anonym.

Polizeiliche Kriminalprävention – Opferschutz unterstützt Opfer dabei, mit der Tat, den Folgen der Tat, den TäterInnen, ihren eigenen Gedanken und vielem anderen umzugehen und darüber zu reden.

Die Broschüre  der Fachberatungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung bietet weitere Informationen.

Sexuelle Vielfalt

Angebote für schwule Väter

Viele Männer entdecken ihr Schwulsein erst als Ehemann oder Familienvater. In dieser Lebensphase zu seinem Coming Out zu stehen, ist mit zusätzlichen Konflikten und Problemen verbunden. Dem Wunsch nach Veränderung stehen Befürchtungen gegenüber, vertraute Lebenszusammenhänge und Beziehungen zu gefährden bzw. zu verlieren.

Die meisten Männer sind sich während ihrer heterosexuellen Beziehung ihrer Homosexualität nicht bewusst. Einige Väter hatten zwar schon einmal schwule Kontakte, haben diese jedoch verdrängt oder als ‚pubertäre Neugier‘ abgetan. Nach teilweise langjähriger Ehe tauchten schwule Wünsche jedoch wieder auf und lassen sich nicht mehr zurückdrängen. Die Ahnung, eventuell schwul zu sein, führt vielfach zu starken Verunsicherungen, die eigene Identität und das bisherige Leben werden grundlegend in Frage gestellt. Dazu kommt, dass die Betroffenen teilweise selbst Vorurteile gegenüber der Homosexualität und wenig Kenntnisse über schwules Leben haben.

In dieser Situation brauchen diese Männer geeignete Ansprechpartner, mit der sie ihre Situation und Ängste besprechen können: Über mögliche Reaktionen der Partnerin, Kinder, Freunde und Eltern, die Angst, den Kontakt zu den Kindern zu verlieren oder am Arbeitsplatz geoutet zu werden.

LeS Baby Gruppe für lesbische/ queere Mütter, schwule Väter, trans* Eltern und ihre Babys von ca. 0 bis 24 Monate Die Gruppe findet montags vierzehntägig von 15.00- 16.30 Uhr statt.

Schwule Väter Deutschland‘ ist ein Dach für Selbsthilfegruppen schwuler Väter und Ehemänner in Deutschland

(Beratungs-) Angebote für schwule, queere, Bi und Trans* Männer

Mit der Verabschiedung der ‚Ehe für Alle‘ im Deutschen Bundestag ist ein weiterer Meilenstein zur rechtlichen Gleichstellung von LSBTIQ* erreicht worden. Im Alltag sind jedoch Homo- und Transphobie trotz aller gesellschaftlichen Fortschritte weiter ein Problem und Anfeindungen und gewalttätige Übergriffe auf LSBTIQ* nehmen zahlenmäßig wieder zu.

‚Probleme‘, die Lesben oder Schwulen durch Vorurteile, gesellschaftliche und rechtliche Diskriminierung, Ausgrenzung, Anfeindung oder Gewalt entstehen, sind kein unabänderliches individuelles Schicksal. Verbände wie zum Beispiel der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) ermutigen und unterstützen LSBTIQ* darin, sich nicht in eine Opferrolle drängen zu lassen und ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen.

Zahlreiche LSBTIQ* engagieren sich ehrenamtlich: in der Öffentlichkeitsarbeit, in Arbeitskreisen und Selbsthilfegruppen sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit. Diese Arbeit beschränkt sich allerdings nicht darauf, als ‚Reparaturbetrieb‘ für die ‚Beschädigungen‘ zu wirken, die herrschende Strukturen den Menschen zufügen. Es geht vor allem darum, gesellschaftliche Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass LSBTIQ* ihre persönlichen Lebensentwürfe selbstbestimmt entwickeln können - frei von rechtlichen und anderen Benachteiligungen, frei von Anpassungsdruck an heterosexuelle Normen und frei von Anfeindungen und Diskriminierungen.

Die AIDS-Hilfe Düsseldorf bietet Aufklärung, Information, Beratung von Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen sowie sexualpädagogische Aufklärungsveranstaltungen für Jugendgruppen und Schulklassen. Außerdem beinhaltet ihre Arbeit u.a.:

  • Selbsthilfe- und Gesprächsgruppen, Sozialarbeit und psychologische Beratung und Betreuung für Menschen mit HIV und Aids, für ihre Freunde und Angehörigen
  • ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit körperlicher Behinderung und chronischer Erkrankung
  • Hilfen für Wohnungslose sowie aufsuchende Hilfen für Wohnungslose

Hier geht es zur Seite der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V., Johannes-Weyer-Straße 1, 40225 Düsseldorf, Tel.: 0211 – 770950

Die Beraterinnen und Berater der Onlineberatung der Aids Hilfe beantworten Ihre Fragen rund um HIV, Aids, Hepatitis und sonstige sexuell übertragbare Krankheiten zeitnah, anonym und vertraulich.

Die bei der Aidshilfe Düsseldorf angesiedelte Trans*beratung bietet professionelle psychosoziale und sozialrechtliche Beratung zu allen Fragen der Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit.

Telefonberatung Dienstag und Donnerstag (16:00 – 18:00 Uhr), persönliche Termine nach telefonischer Vereinbarung. Die Angebote sind anonym und kostenfrei.

LSVD - Der Lesben und Schwulenverband in Deutschland

Männer und Gesundheit

Männergesundheit

Männer und Frauen unterscheiden sich in ihrem Umgang mit Gesundheit und Krankheiten. Neben unterschiedlichen Erkrankungshäufigkeiten lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wahrnehmung und Kommunikation von Symptomen, im gesundheitsrelevanten Verhalten und bei der Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten feststellen. Ursachen hierfür werden unter anderem in den unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie in sozialen Faktoren wie Bildung und Einkommenssituation gesehen.

Sind Männer, wie ein erster Blick auf die Zahlen der Krankenkassen nahelegt, eine ‚schwer erreichbare Zielgruppe‘ für Gesundheitsförderungs- und Präventionsangebote oder werden sie dazu gemacht? Fast alle Geschlechter vergleichenden Analysen diagnostizieren eine höhere Risikobereitschaft und ein vermeintlich geringeres Gesundheitsbewusstsein von Männern. Dieser Diskurs basiert jedoch auf einem überholten Bild von Männlichkeit. Ein statistischer Durchschnittsbefund blendet Rollenerwartungen und Männlichkeitskonzepte aus und rechtfertigt keine Festschreibung von solchen, fast schon wesensmäßigen Geschlechterunterschieden.

Die mangelnde Nutzung von Präventionsangeboten durch Männer ist nicht nur auf deren vermeintlich geringeres Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen, sondern auch auf die geschlechterinsensible Ausgestaltung der meisten Angebote. Angebote im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagement wie regelmäßige Sprechstunden von Fachärzten in Unternehmen zeigen, dass diese in gleichem Umfang von Männern wie Frauen in Anspruch genommen werden.

Präventionsangebote und -maßnahmen wirken, zumal wenn sie männliche Selbstwahrnehmungs- und Kommunikationsmuster berücksichtigen und ihre Inanspruchnahme als völlig normal dargestellt und ermöglicht wird.

Das FaltblattDas Gesundheitssystem in Düsseldorf" liegt aktuell in 11 Sprachen vor und erklärt das System der gesundheitlichen Versorgung in Düsseldorf.

Der Monitoringbericht zur "Lebenssituation von Frauen und Männern in Düsseldorf" liefert Informationen zur Beurteilung und Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und von Männern in Düsseldorf und zur Erreichung gleichstellungspolitischer Ziele anhand verfügbarer statistischer Daten.

Hier sind Informationen der Uniklinik Düsseldorf zum Themazu finden.

Hier geht es zur Homepage der Stiftung Männergesundheit.

Väter mit behinderten Kindern

Der Pflege- und Betreuungsaufwand eines behinderten Kindes ist erheblich. Die erforderlichen Aufwendungen nehmen mit zunehmendem Alter kaum ab. Diese Sorgearbeit kostet Zeit und Kraft und greift tief in den Lebensalltag von Vätern und Mütter ein. Wenn in dieser Situation ausreichende Regenerationsmöglichkeiten fehlen, kommt es leicht zu physischen und psychischen Erschöpfungszuständen der pflegenden Personen.

Die Geburt eines behinderten Kindes kann das familiäre Gleichgewicht gefährden und die gewachsenen Beziehungen der Familienmitglieder durcheinander wirbeln. Die Tatsache ein behindertes Kind zu haben, wirkt sich auch auf das Rollenverständnis der Familienmitglieder aus. Eltern treffen die Herausforderungen und Belastungen unvorbereitet, es existieren keine Normen oder Regeln für die Bewältigung einer derartigen Situation. In vielen Familien kommt es zu einer traditionellen Rollenverteilung – auch dann, wenn die Partner zuvor eher egalitär eingestellt waren. Etwa 75 Prozent der Mütter behinderter Kinder sind nicht erwerbstätig.

Aus zahlreichen Berichten von Vätern behinderter Kinder geht hervor, dass ihr Erleben von starken Gefühlen der Angst, Unsicherheit und Bedrohung bestimmt wird. Sie betrachten den Umstand der Behinderung ihres Kindes als einen ‚Anschlag‘ auf ihr ‚Ich‘ und fühlen sich in ihrer männlichen Identität bedroht. Sie zeigen anfangs Gefühle der Verzweiflung und reagieren auf die Geburt des behinderten Kindes mit Trauer, Aggression und Zorn. Viele verspüren große innere Not und wollen alles nicht wahrhaben.

Wenn Väter vor bzw. unmittelbar nach der Geburt angesprochen werden, wird auch die Vater-Kind-Beziehung gestärkt und sie können das Angebot zu Austausch und Beratung zu eigenen Fragen, Gefühlen und Unsicherheiten besser annehmen.

Die interdisziplinären sozialmedizinischen Teams der Beratungsstellen Hilfen für körperlich behinderte Kinder Service für Väter und Mütter bietet betroffenen Eltern u.a.:

  • psychosoziale und / oder sozialmedizinische Beratung
  • Hilfs-, Therapie- und Fördermöglichkeiten für Ihr Kind
  • Wohnraumberatung sowie
  • im Einzelfall Begutachtungen und Stellungnahmen

Beratungsstellen:

Gesundheitsamt, Beratung für körperlich behinderte Kinder, Willi-Becker-Alle 10, 40227 Düsseldorf, 5. Etage Raum 510, 0211 – 8992681 und 0211 – 8922601

Beratungsstelle in der LVR-Schule am Volksgarten, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, Brinckmannstr. 8 – 10, 40225 Düsseldorf, Erdgeschoss, Zimmer 2, 0211 – 8992681 und 0211 – 8922601

Übergänge in den Ruhestand

Erwerbsarbeit ist ein, wenn nicht das zentrale identitätsstiftende Element im Leben vieler Männer. Der Eintritt ins Rentenalter oder Arbeitslosigkeit gegen Ende des Erwerbsarbeitslebens stellt sie vor die Herausforderung, neuen Lebenssinn, neue Betätigungen und neue Lebensinhalte zu entdecken. Sie sind gefordert, im eigenen sozialen Netzwerk und familiärem Kreis ihren persönlichen Status neu zu bestimmen. Das gilt auch für das Finden neuer Tages- und Wochenstrukturierungen, Aufgaben und Bereiche des Engagements und das Knüpfen neuer Kontakte, die das wegfallende soziale Netz von Kollegen und Kolleginnen ausgleichen.

Gesellschaftliche Akteure sind dementsprechend gefordert, lebenslanges Lernen aktiv zu fördern, die soziale Teilhabe ältere Männer in Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu stärken und deren Potenziale im Alter zu erhalten und zu fördern.

Damit ältere Männer nach ihrem Berufsausstieg sozial abgesichert leben können, sind am Arbeitsmarkt Armut vermeidende arbeitsmarkt- und rentenpolitische Maßnahmen erforderlich. Für die nachberufliche Lebensphase älterer Männer bedeutet das auch, dass der Arbeitsbegriff insgesamt neu definiert und gesellschaftlich verhandelt wird.

Die Männerarbeit der evangelischen Kirche und die Kirchliche Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen e. V. haben Angebote für Männer im Übergang in den Ruhestand im Programm.

Männerarbeit der EKiR Theologisches Zentrum Wuppertal, Missionsstraße 9a/b, 42285 Wuppertal, Dietmar Fleischer, 0202 2828461

Kirchliche Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen e. V., Carl Mosterts Platz 1, 40477 Düsseldorf, 0211 – 51502420

Mehr Informationen zur Erwerbsarbeit und Übergang in den Ruhestand.

Literatur zu dem Thema:

Werkbuch neue Altersbildung: Praxis und Theorie der Bildungsarbeit zwischen Beruf und Ruhestand, HG. Hans Prömper und Robert Richter, Bielefeld 2015
Der Sammelband verbindet theoretische Zugänge mit Angeboten, Methoden und Best-Practice-Beispielen für die Bildungsarbeit. Im umfangreichen Praxisteil berichten Autoren über verschiedene Ansätze vom Engagement für Kultur und Mitmenschen über Biografiearbeit, Beziehung und Partnerschaft bis zum akademischen Lernen. Im Schlusskapitel stellen die Autoren Konzepte für die gendergerechte Bildungsarbeit in der dritten Lebensphase vor.

Männer altern anders: Eine Gebrauchsanweisung, Eckart Hammer, Freiburg 2010
Generation 50+ - noch nie hatte man(n) so viele Möglichkeiten wie heute. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, körperliche Höchstleistungen nicht mehr selbstverständlich sind und das Ende der Berufstätigkeit in absehbare Nähe rückt - welche Freiräume und Chancen bieten sich und was lässt man besser sein? Dieses Buch bietet Informationen und Orientierung für Männer ab 50 und alle, die mit ihnen leben.

Männer mit Zuwanderungsgeschichte

Angebote für zugewanderte Männer und Väter

Zuwanderung ist ein grundlegendes Element unserer Gesellschaft, insbesondere Großstädte entstehen und wachsen durch internationale Migration. Dieses Phänomen stellt für viele Städte aber auch eine enorme Herausforderung dar und ist mit großen Anforderungen an alle lokalen Akteure verbunden.

Insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen, in denen der Anteil von Migranten und Migrantinnen höher ist, verdichten sich verschiedene Problemlagen. So haben sich die teilweise prekären Lebenslagen in den letzten Jahrzehnten nicht erheblich verbessert. Trotz erbrachter Integrationsleistungen der Migrationsfolgegenerationen ergeben sich Spannungen und Probleme daraus, dass die sozialen und gesellschaftlichen Möglichkeiten nicht dem individuellen Integrationsniveau entsprechen

Daher kann nach wie vor von einer Ausgrenzung der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte vor allem in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Ausbildung, Einkommenssituation und Wohnungsmarkt gesprochen werden. Neben den Beratungs- und Integrationsangeboten für Menschen, die neu in Deutschland ankommen, braucht es also auch soziostrukturelle Veränderungen, die bestehende Benachteiligungen abbauen und es den zugewanderten Männern und Frauen ermöglichen, ihre Ressourcen und Potenziale zu entfalten.

Die Migrationsberatung der Arbeiterwohlfahrt berät und begleitet zugewanderte Erwachsene über 27 Jahre und deren Familienangehörige und bietet ihnen u.a.:

  • Einzelfallberatung und Hilfen bei der Antragstellung zu Integrationskursen
  • Unterstützung bei der Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen
  • Beratung und Unterstützung in Krisensituationen und bei Partnerschaftskonflikten

Die  Migrationsberatung für Erwachsene der Diakonie in Düsseldorf begleitet Menschen ab 27 Jahren in Ihrem Integrationsprozess und hilft ihnen auch in Krisensituationen.

Die Migrationsberatung des DRK für erwachsene Zuwanderer des Deutschen Roten Kreuzes bietet Migrantinnen und Migranten eine Einzelfallbegleitung an, die auf deren Bedarf abgestimmt ist.

Die Aidshilfe in Düsseldorf vermittelt Menschen aus Subsahara Wissen über HIV, Übertragungswege, Schutzmöglichkeiten und die Behandelbarkeit dieser Krankheit. Dazu bietet sie u.a.:

  • persönliche Beratungen rund um das Thema
  • Informationsveranstaltungen zu HIV in der afrikanischen Community
  • Informationsveranstaltungen in Flüchtlingsunterkünften oder Schulen

Die Veranstaltungen und Beratungen sind in unterschiedlichen Sprachen möglich.

Das ‚Elternnetzwerk NRW. Integration miteinander e.V.‘ ist ein Zusammenschluss von mehr als 240 Migrantenselbstorganisationen (MSO) aus unterschiedlichen Herkunftsländern.

Angebote für geflüchtete Männer

Ungefähr 70 Prozent der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge sind Männer. Das Medienecho auf diesen Sachverhalt erzeugt den Eindruck, als würden durch die Zuwanderung der vielen vor allem jungen Männer die zivilgesellschaftlichen Werte und gleichstellungspolitischen Errungenschaften quasi zwangsläufig in Frage gestellt.

Populistische und rechtsextreme Gruppierungen instrumentalisieren diese stereotypen Ressentiments gegen diese Männer und werten diese gleichzeitig ab. 

Bis weit in die Mitte der Gesellschaft spiegeln sich Ressentiments gegen geflüchtete und ausländische Männer. An den Ereignissen in Köln zur Silvesternacht 2015 und besonders an den Reaktionen darauf, zeigte sich dies wie unter einem Brennglas. Es ist dringend erforderlich, die ‚Flüchtlingsfrage‘ auch als eine ‚Männerfrage‘ zu betrachten umso die Gruppe der Männer in ihrer Vielfalt und ihren unterschiedlichen Bedarfslagen angemessen wahrnehmen und Angebote zur Integration entsprechend gender-reflektiert ausgestalten zu können.

Zwar sind weltweit gesehen laut UNHCR (UN-Flüchtlingsorganisation) Männer und Frauen zu annähernd gleichen Teilen vor Krieg, Gewalt, Unterdrückung und Armut auf der Flucht. In Deutschland kommen jedoch größtenteils geflüchtete Männer an. Diese sollen durch Arbeit in Europa zur Sicherung des Einkommens der Familie beitragen und im Aufnahmeland die Grundlage für einen Familiennachzug schaffen. Ihnen werden von ihren Familien größere Chancen zugeschrieben und mehr Risiken zugemutet, in Europa anzukommen.

Die Flüchtlingsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf koordiniert die Flüchtlingspolitik ämterübergreifend und ist zentrale Ansprechpartnerin.

Die Flüchtlingsberatung der Diakonie in Düsseldorf bietet geflüchteten Menschen Beratung u.a. in den städtischen Unterkünften an

Die Flüchtlingsberatung des DRK berät und unterstützt Menschen, die aus politischen, religiösen oder ethnischen Gründen ihre Heimat verlassen haben u.a. durch

  • Beratung und Unterstützung im Asylverfahren
  • Klärung und Sicherung des Aufenthalt Status
  • Psychosoziale Einzelfallbegleitung

Hier geht es zum Portal für Flüchtlinge und diejenigen, die sie unterstützen.

Redaktion

  • Hans-Georg Nelles

    Väter & Karriere

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  • Tel. 0211 - 2606014

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