Ausstellungsarchiv des Hetjens seit 1909

Ausstellungsarchiv des Hetjens seit 1909

Senftöpfchen, Terrnine und Saucière, Stone, Coquerel et Legros, Paris, um 1810. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats

Dine Divine
- Antike Szenen auf französischer Fayence

26. Oktober 2023 bis 3. März 2024

Der Tisch des Monats wird von den Heldinnen und Helden des Altertums bevölkert.
Das umfangreiche Service Histoire Romaine (Paris, um 1810) der Manufaktur Stone, Coquerel et Legros ist mit Szenen aus der römischen Antike und Mythologie dekoriert. Dargestellt sind verschiedenste Episoden aus der Geschichte Roms wie etwa der Tod des Brutus, die Ankunft Cleopatras oder die Gladiatorenkämpfe.
Die Sujets sowie die Formen im klassizistischen Stil orientieren sich eng an den englischen Keramiken des gefeierten Josiah Wedgwood (1730–1795), die seit den 1780er Jahren auch in Frankreich äußerst beliebt waren.

Kaffeeservice mit Dekor "Tausendundeine Nacht", Meissen 1977, Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats

"Auf dem fliegenden Teppich
durch die Weihnachtszeit" 

Das Meissener Service Tausendundeine Nacht

30. November 2023 bis 4. Februar 2024

Der Weihnachtstisch 2023 ist mit dem Service Tausendundeine Nacht der Manufaktur Meissen eingedeckt. Die orientalisch inspirierte Figurenmalerei zählt zu den kostbarsten Dekoren, die das Künstlerkollektiv um Heinz Werner und Peter Strang in den 1960er und 70er Jahren entwickelt hat. Die unteren Bereiche der Gefäße sowie die Unterseite der Tellerfahnen sind vollflächig vergoldet: Understatement made in GDR. Der Malerei Werners präsentiert eine verspielte Märchenwelt in bunter Variation. Das beliebteste Motiv sind anmutige Haremsdamen in unterschiedlichsten Spielarten.

Das Service Tausendundeine Nacht konnte mit Mitteln der Dr. Günter Lontzen-Stiftung für die Hetjens-Sammlung erworben werden. Im Rahmen des Tischs des Monats wird es erstmalig präsentiert.

Anke Eilergerhard, ANNADONNA, 2017, Hochpigmentiertes Polyorganosiloxan (Silikon), Bohemia H&C Original Rosa Porzellan. Foto: Atelier Eilergerhard.

Ausstellung

Anke Eilergerhard - Dolcissima

06. Juni - 24. September 2023  VERLÄNGERT bis 4. November 2023

Die Skulpturen der spektakulären Werkserie der „Annas“ von Künstlerin Anke Eilergerhard erfreuen sich seit der Kooperation mit dem italienischen Modehaus Fendi auch international großer Bekanntheit.

Prächtig wie aus der Hofkonditorei eines barocken Fürstenhofes spielen die überdimensionalen Zuckerwerk-Formen mit der Augenlust des Publikums. Denn auf der wie mit Sahnetupfen gespritzten Oberäche ihrer Skulpturen hat die Künstlerin Porzellane aus deutschen und tschechischen Traditionsmanufakturen appliziert, die auf dem Süßwerk zu balancieren respektive zu tanzen scheinen. Somit ziehen die zuckersüß anmutenden Skulpturen mit Namen „Annalotta“, „Annadonna“, „Anastasia“ oder „Annadel“ nicht nur Freundeskreise der feinen Patisserie, sondern auch Fans der europäischen Porzellangeschichte in den Bann.
 

Abbildung: Anke Eilergerhard, ANNADONNA, 2017, Hochpigmentiertes Polyorganosiloxan (Silikon), Bohemia H&C Original Rosa Porzellan. Foto: Studio Eilergerhard.

Zu bewundern sind die Objekte ebenso in einem 3D-Rundgang präsentiert vom Hetjens - Deutsches Keramikmuseum und Anna Laudel Galerie

 

Abbildung: Vorratsgefäße, Fès, 19. Jahrhundert. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats
Blütenstern und Arabeske – ein Sommer in Marokko

18. Mai bis 30. Juli 2023 - verlängert bis 24. September 2023

Anlässlich der Feier des 60-jährigen Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und Marokko schmückt das Hetjens seinen Sommertisch mit farbenprächtiger Keramik aus Marokko. Die Dekore in den traditionellen Farben Grün, Gelb und einem leuchtenden Blau tragen Namen wie „Tausendfüßler“ sowie „Schildkrötendekor“ und bestehen aus Flechtbändern, geometrischen sowie floralen Ornamenten. Zum Servieren der Speisen nutze man spezielle Formen wie Trichterschüsseln für Couscous oder – wohl am bekanntesten – die Tajine, eine Art Schmortopf mit trichterförmigem Deckel. Die Gefäße auf dem Tisch stammen aus der ehemaligen Königsstadt Fès und zeigen ihren eigenen Stil auf der Tafel.

 

Wandinstallation „Vermehrung“, Naomi Akimoto, glasiertes Steingut, Düsseldorf, 2018. Foto: Do Hyun Kim.

Ausstellung

Nach der Schneeschmelze雪どけの後 
Naomi Akimoto – Arbeiten aus Deutschland und Shigaraki

11. Mai bis 13. August 2023

Wie kaum ein anderes Land vereinigt Japan eine traditionsreiche Kultur mit modernen Technologien. Für den Westen ist das Land der aufgehenden Sonne faszinierend und fremd zugleich. Die Künstlerin Naomi Akimoto ist eine Grenzgängerin, die in ihren Arbeiten traditionelle japanische Ästhetik mit westlicher Konzeptkunst vereint. Sie ist in Ôsaka geboren und studierte Bildhauerei in Kyôto sowie später an der Düsseldorfer Kunstakademie Bildhauerei bei Prof. Christian Megert und bei Prof. Georg Herold, nachdem sie zuvor bereits in Japan die Kunst Joseph Beuys kennen gelernt hatte.

Naomi Akimoto nimmt stets Naturphänomene und ihren materiellen Ausdruck als Inspiration für ihre Arbeiten. Die Veränderungen des Lebens, das Wachsen und Vergehen, dienen den vielschichtigen Plastiken, Zeichnungen und Installationen als Grundlage. 

Anlässlich des Japantags zeigt das Hetjens neben neuen Arbeiten aus Ton auch Papierarbeiten in unterschiedlichen Techniken sowie einen Stop-Motion Film der Künstlerin. Ein Teil der Werke entstand während des Aufenthalts der Künstlerin als Artist in Residence im Shigaraki Ceramic Culture Park (2021 / 2022). Shigaraki zählt zu den „sechs alten Öfen“ und ist eines der bedeutendsten Töpferzentren Japans.

Fayencefliesen, Portugal, 17. Jahrhundert, Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Ausstellung

AZULEJOS – Fassadenschmuck
der Iberischen Halbinsel

09. März bis 27. August 2023

 

Als sich der polnische Graf und passionierte Sammler Atanazy Raczynski 1842-1848 als Botschafter in preußischem Dienst in Lissabon aufhielt, verfasste er eine Schrift über die Künste Portugals. Darin schreibt er nicht nur über bedeutende Künstler des Landes, sondern auch über prachtvolle Azulejos (Fliesen). Sie prägten das Stadtbild derart, dass sie zu einem charakteristischen Element in der Architektur Portugals wurden. Seit dem 15. Jahrhundert bis heute faszinieren die teils kunstvoll bemalten und farbig glasierten Wandfliesen durch ihre Leuchtkraft und eindrucksvolle Einbindung in die Architektur. Sie schmücken Innenräume, Gartenanlagen und mancherorts ganze Außenfassaden.

Die Ausstellung widmet sich der Fliesenkunst der Iberischen Halbinsel aus dem 16. bis 20. Jahrhundert mit dem Fokus auf Entwicklungen in Portugal. Anhand einer Auswahl von Fliesen aus den islamischen Kulturkreisen sowie den Niederlanden werden wechselseitige Einflüsse veranschaulicht.

Foto: Horst Kolberg, Neuss

Ausstellung

Gold und 1.000 Farben
– Angewandte Kunst aus Japan

20. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023 VERLÄNGERT bis 23. April 2023

Bis in die 1850er Jahre hatte Japan sich nahezu vollkommen vom Westen isoliert. Nur sehr wenigen Europäern waren Einblicke in die jahrhundertealte Kultur Japans möglich. Durch die plötzliche Öffnung des Landes brach in Europa und den USA eine enorme Begeisterung für die japanische Kunst und Kultur aus. Zahlreiche Sammler begannen, insbesondere die Angewandte Kunst Japans zu erwerben. Japanische Künstler produzierten daraufhin speziell für den westlichen Markt und zeigten ihre Objekte auf den Weltausstellungen.

Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum widmet der japanischen Kunst des 19. Jahrhunderts eine Sonderausstellung. Neben japanischen Keramiken werden Fächer, Elfenbeinarbeiten und Kimonos präsentiert. Die Objekte kommen hauptsächlich aus der Sammlung Hildegard und Wilhelm Preker, die das Hetjens jüngst als Schenkung erhalten hat, und werden durch ebenso hochkarätige Leihgaben ergänzt.

Teile des Schwanenservice für Heinrich Graf von Brühl. Entwurf von Johann Friedrich Eberlein, Meissen um 1740. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats Weihnachten

Schwäne aus Weißem Gold - Meissener Schwanenservice

24. November 2022 bis 29. Januar 2023 VERLÄNGERT bis 28. Februar 2023

 

Das Schwanenservice zählt mit ursprünglich mehr als 2.200 Einzelteilen zu den umfangreichsten Tafelschirren des 18. Jahrhunderts. Ein Großteil des Services wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört – der Rest ist über die ganze Welt verstreut. Die Faszination für dieses legendäre Porzellan ist seit seiner Entstehung 1737/40 bis heute ungebrochen. Auftraggeber für das Service war Heinrich Graf von Brühl (1700–1763), der damalige Premierminister Sachsen-Polens und Direktor der Meissener Manufaktur. Die reich reliefi erte Oberfl äche des Porzellans wird in Anlehnung an den Namen des Grafen (Brühl = feuchtes Land, Sumpf, Quelle) durch Wasservögel in Teichlandschaften geschmückt. Fische, Najaden und Tritonen bilden den plastischen Schmuck der Terrinen und Gefäße. Großzügige Leihgaben der Meissen Porzellan-Stiftung und der Porzellanmanufaktur Meissen bringen den weihnachtlichen Tisch des Monats im Hetjens zum Glänzen. Anlässlich der Eröffnung liest Dr. Christine Gräfi n von Brühl aus ihrem Buch „Schwäne in Weiß und Gold“, das sich der Geschichte ihrer Familie widmet, die eng mit dem Brühlschen Schwanenservice verbunden ist.

ZeitReise floral im Hetjens

EXTRA 24. bis 26. Juni 2022, 11-17 Uhr

IHK-Abschlussarbeiten der Floristen 2022

 

Anlässlich der IHK-Abschlussprüfung der Floristen präsentieren die Absolventinnen und Absolventen ihre Werkstücke:

Blumensträuße, Gestecke und Pflanzarbeiten, Raum- und Hochzeitsdekoration sowie Trauerfloristik

Leuchter und Teller Breslauer Stadtschloss, Entwurf: Friedrich Elias Meyer, KPM Berlin. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats

Tafeln wie beim König von Preußen -
KPM BERLIN Breslauer Stadtschloss

20. Mai bis 28. August 2022

König Friedrich II. von Preußen, der von der Geschichte mit dem Beinamen „der Große“ bedacht wurde, war auch einer der größten Porzellan-Liebhaber aller Zeiten. 1763 erwarb Friedrich vom Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky die Berliner Porzellanmanufaktur. Er nannte sie KÖNIGLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR BERLIN – die KPM produziert bis heute.
Der König hatte fortan eine eigene Manufaktur, in der er nach seinen persönlichen Wünschen bestellen konnte, und war  nicht länger auf die Manufaktur im sächsischen Meissen angewiesen. Dort warben die Berliner den Modelleur Friedrich Elias Meyer ab, ein Schüler des legendären Meissener Modellmeisters Johann Joachim Kändler. Meyer verlieh dem  Friederzianischen Porzellan die Leichtigkeit und Eleganz, für die es berühmt werden sollte.
Auch für das Stadtschloss im schlesischen Breslau wünschte der König sich ein eigenes Service. Hierfür schuf Meyer 1767 die Form Antikzierrat, die heute unter dem Namen ROCAILLE bekannt ist. Das Service für das Breslauer Stadtschloss zählt bis heute zu den elegantesten Dekoren der Porzellangeschichte. Der sommerliche Tisch des Monats im Hetjens ist mit einer Ausformung des Services um 1900 eingedeckt. Die Leihgaben aus Privatbesitz werden durch Stücke aus der Sammlung der KPM Berlin vervollständigt.

Makara-Drache, Steinzeug, Sukhothai/Thailand, 14. Jh. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Ausstellung
Im Auge des Drachen -
Keramik aus Vietnam und Thailand

28. April 2022 bis 28. August 2022 - verlängert bis 29. Januar 2023

In Südostasien, auch in Thailand und Vietnam, ist eine lange Keramiktradition mit ungewöhnlichen Formen zu beobachten. Bereits vor mehreren Hundert Jahren fertigten Töpfer Wächterfiguren wie Drachen für Tempelanlagen, kleine Architekturmodelle als Grabbeigabe oder Wasserkrüge aus jadegrünem Seladon, die Unterwassertieren nachempfunden waren. Besonders begehrt war die hohe Qualität dieser Seladone auch als Exportware. Zwar stark von der chinesischen Kunst beeinflusst, entwickelten sich in Thailand und Vietnam aber auch ganz eigene Motive, zum Teil als deutliche Abgrenzung, mit politischen und religiösen Hintergründen. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über die Keramikproduktionen der beiden Länder und die Einflüsse aus dem benachbarten China.

Krokusservice, Entwurd Konrad und Hans Rudolph Hentschel 1896, Ausführung Meissen 1900-1904. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats: Was blüht denn da?

Krokus – Frühling – Jugendstil

9. April bis 29. Mai 2022

Mit dem Meissener Krokusservice der Brüder Konrad und Hans Rudolph Hentschel wird im Hetjens der Frühling eingeläutet.
Der ursprüngliche Entwurf für das Krokusservice war für ein Déjeuner, also ein Kaffee- bzw. Frühstücksservice für zwei Personen. Die Meissener Manufaktur schrieb 1896 einen Wettbewerb zur Schaffung eines „zeitgemäßen und billigen Déjeuners in Form und Dekor“ aus. Gewinner war der erst 24jährige Modelleur Konrad Hentschel.Sein Krokusservice wurde auf der Weltausstellung 1900 in Paris vorgestellt und erhielt große Beachtung und enormen Beifall. Der Erfolg war derart durchschlagend, dass 1902 das Speiseservice und 1904 ein Mocca- sowie ein Teeservice folgten. Damit zählt das Krokusservice zu den frühesten und bedeutendsten Jugendstilporzellanen.

Auf dem Tisch des Monats wird das Krokusservice mit Silber, Glas und Tischwäsche des Jugendstils – sämtlich Leihgaben aus Privatbesitz – präsentiert.

Eierbecher in Unterglasurblau aus Privatbesitz, ©Horst Kolberg, Neuss

Ei, Ei, Ei

Oster-Special mit 200 Eierbechern

7. April bis zum 15. Mai 2022

Als OsterSpecial zeigt das Museum eine Sammlung aus 200 Eierbechern aus Düsseldorfer Privatbesitz. Der Eierbecher als praktisches Gefäß war lange Zeit ein Luxusgegenstand und Ausdruck gehobener Tischsitten. Kunstvoll inszeniert sind die ausgestellten Becher im Hetjens allesamt in Unterglasurblau dekoriert. Darunter finden sich einige der ältesten und beliebtesten Dekore: Zwiebelmuster, Strohblumenmuster oder Indisch Blau und auch das dänische Musselmalet. Die Porzellane bestechen in ihrer großen Anzahl vor allem auch durch den effektvollen Kontrast von leuchtendem Kobaltblau auf dem weißen Scherben. Vertreten sind bekannte und unbekanntere Manufakturen: Von Meissen und Royal Copenhagen über Rauenstein in Thüringen bis hin zu Gotha reicht die Auswahl.

Dieter Nuhr: Reisezeit - Zeitreisen

Dieter Nuhr, Iran Becher 01, 2021.

Dieter Nuhr: Reisezeit - Zeitreisen

Ausstellung
Dieter Nuhr:  Reisezeit – Zeitreisen

15. März bis 31. Juli 2022 - Verlängert bis 18. September 2022

Während Dieter Nuhr bundesweit für seine höchst pointiert formulierten Beobachtungen zu Politik und Gesellschaft bekannt ist, agiert er als bildender Künstler fern der Bühne zurückhaltend und mit großer Sensibilität. Im Fokus seines künstlerischen Schaffens stehen Reisebilder, die neben Landschaften und Architekturen, Motiven des Alltags wie von reizvollen Oberflächen, die den Betrachtenden eine eindrückliche Begegnung vom Charakter des Reiseortes von Dieter Nuhr vermitteln.

Nun war Dieter Nuhr im Hetjens zu Gefäßen und Figuren seiner Reiseziele unterwegs. In der 8.000 Jahre Keramikgeschichte umfassenden Sammlung hat er Werke entdeckt, die sich seinen gesammelten Impressionen aus Südostasien, Spanien, Iran und Mexiko auf das trefflichste reflektieren. Die neuen Arbeiten Dieter Nuhrs zeigen die Keramiken des Hetjens vor Bildwelten ihrer Herkunftsorte. Auf diese Weise öffnen sich neue Blickachsen auf die Schätze der Sammlung des Deutschen Keramikmuseums in Düsseldorf.

Beutelförmige Vase, Porzellan, Kinkōzan Sōbei VII. (1867-1927), Kyoto, Japan, Ende 19. Jh., Foto: Hetjens, L. Lidzbarski.

Ausstellung

Im Tau des Morgens - Highlights japanischer Keramik aus 160 Jahren

09. September 2021 – 06. Februar 2022, verlängert bis 10. April 2022

Die Herstellung von Keramik wird in Japan besonders hoch angesehen. Anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der deutsch-japanischen Freundschaft zeigt das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum ausgewählte Exponate japanischer Keramikkunst aus drei Jahrhunderten, darunter Gefäßkeramiken aus der Sammlung Prof. Helmut Hentrichs.
Nach über 200 Jahren der Abschließung Japans ebnete die Wiederaufnahme der Handelsbeziehung mit dem Westen auch den Weg für einen bis dato nicht gekannten kulturellen Austausch. Vor allem die elfenbeinfarbenen Satsuma-Keramiken mit ihren prächtigen Malereien erregten auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und Philadelphia (1876) großes Aufsehen und entwickelten sich zu wahren Exportschlagern.
Im 20. Jahrhundert dienten die Schöpfungen japanischer Studiokeramiker zahlreichen westlichen Kolleginnen und Kollegen als Inspiration. Hier gilt Kanjirō Kawai gilt als einer der wegweisenden Töpfer Japans, die während der mingei-Bewegung (民芸, wörtl. „Kunst des Volkes“) die traditionelle Volkskunst zu einer neuen Blüte getrieben hatten. Europäische Keramikerinnen und Keramiker orientierten sich in den kommenden Jahrzehnten und bis heute an der japanischen Ästhetik und den traditionsreichen Herstellungstechniken wie dem Raku-Brand.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf
und findet in Kooperation mit dem EKŌ-Haus, Düsseldorf statt.

Krakauer Krippe, Władysław Słaboński, Wieliczka, 2009 Museum der Stadt Krakau

Ausstellung

Krakauer Krippenkunst -
Glanzvolle Weihnachtstradition

25. November 2021 bis 30. Januar 2022

An den bescheidenen Stall, in dem das Jesuskind neben Ochs und Esel in der Futterkrippe lag, erinnert bei den Krakauer Krippen so gut wie nichts. Sie sind farbenprächtige und goldverzierte Traumarchitekturen, die es mit jedem Märchenschloss aufnehmen können. Die Tradition entstand um 1800 in der historischen Hauptstadt Polens, die mit ihren zahlreichen Architekturdenkmälern eine unendliche Inspirationsquelle für die Krippenbauer liefert. In Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf präsentiert das Hetjens historische und zeitgenössische Beispiele dieses faszinierenden Kunsthandwerks aus der Sammlung des Stadtmuseums Krakau.

Foto: Hetjens, L. Lidzbarski

Tisch des Monats

Dolce Vita am Rhein

ab 18. Juni 2021 bis 24.10.2021

Ob Dürer, Goethe oder Rudi Schuricke: die Italiensehnsucht scheint bei den Deutschen genetisch zu sein. Gondelfahrt im Mondschein, Sonnenuntergang bei Capri und Goldorangen, die im dunklen Laub glüh’n, sind feste Bestandteile der ewigen Sehnsucht nach dem Süden. Bereits im 15. Jahrhundert entwickelte sich in Italien eine eigene Art von glasierter Keramik, die als Majolika bezeichnet wird. Der Name leitet sich von der Insel Mallorca ab, von wo aus die spanischen Keramiken damals nach Italien importiert wurden.

Das Service auf dem sommerlichen Tisch des Monats wurde im Familienbetrieb Ubaldo Grazia in Deruta gefertigt. Deruta ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens). In Deruta wird seit dem Mittelalter bis in unsere Zeit Keramik produziert, die noch immer größtenteils handbemalt ist. Die Familie Grazia stellt seit 1500 qualitätvolle Majoliken her. Auf der sahnig weißen Glasur kommen die intensiven Farben der Dekore besonders strahlend zur Geltung.

Das ausgestellte Service stammt aus den 1950er Jahren, als das Reisefieber in den Süden ausbrach und die Sehnsucht nach dem italienischen Dolce Vita für die Deutschen besonders groß war.

Äffchen auf einem Hund reitend, Porzellan, Zürich, um 1775-1780, Sammlung Dr. E. S. Kern, Agentenhaus Horgen

Ausstellung

Schweizer Schoki, Weißes Gold –
Süßes und Zerbrechliches vom Zürichsee

5.11.2020 bis 21.2.2021 - verlängert bis 1. Mai 2022
Schweizer Schokolade ist weltberühmt – die Zürcher Porzellanmanufaktur hingegen ist nur wenigen Connaisseurs bekannt. Die Manufaktur produzierte während eines sehr kurzen Zeitraumes von 1763 bis 1790, wodurch ihre Erzeugnisse heute entsprechend rar und bei Sammlern äußerst begehrt sind. In der Schweiz sind vor allem zwei herausragende Privatsammlungen Zürcher Porzellans zu nennen, die einen Überblick über die Erzeugnisse der Manufaktur vermitteln. Zum einen handelt es sich um die Sammlung Dr. E. S. Kern in Horgen am Zürichsee sowie um die Sammlung des Chocolatiers Dr. Rudolph R. Sprüngli. Der Firmentradition entsprechend nehmen Schokoladenkannen und -tassen in der Sammlung Sprüngli einen besonderen Platz ein.

Ernst Barlach, Schwebender Gottvater, Böttgersteinzeug, Porzellanmanufaktur Meissen, 1922. Foto: Horst Kolberg, Neuss

Ausstellung

Göttliche Welten – Glaubensbilder aus 4000 Jahren

08. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021 - verlängert bis 1. August 2021

Religiöse Symbolik verleiht Gegenständen eine besondere Bedeutung, die oft nur Eingeweihte lesen können. Den Osmanen galt die Tulpe als Heiligste der Blumen, da sie direkt mit dem Namen Allahs verbunden ist. Bei den Zuni in New Mexico wird hingegen jeder Familie bis heute ein Tier zugeordnet, das seine positiven Eigenschaften auf die Mitglieder überträgt und sie mit den Ahnen verbindet. Im Daoimus waren Fledermäuse als Glückssymbole gerne gesehen, während Pfirsiche für ein langes Leben standen. In Kooperation mit den Düsseldorfer Dominikanern zeigt das Hetjens anhand von Keramikobjekten eine kultische und religiöse Menschheitsgeschichte von den Artefakten Mesopotamiens bis in die Gegenwart.

Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen (dt.-engl. Text, 120 S., zahlr. Abb.), Kosten 29,95 Euro zuzüglich 2,20 Euro Versand.
Bestellbar unter hetjensmuseum@duesseldorf.de

Foto: Klaudia Taday

Extra

Eine blumige Zeitreise im Hetjens
Blumen in Barock, Renaissance, Jugendstil, Moderne

2.–4. Juli 2021

Anlässlich der IHK-Abschlussprüfung der Floristen präsentieren die Absolvent*innen ihre Werkstücke. Die Prüfungsarbeiten sind in den Fayenceräumen des Museums zu bestaunen.

Tisch des Monats
Ostertisch - "Wie aus dem Ei gepellt!"

An Ostern wird nicht allein die Auferstehung Christi gefeiert, sondern auch das Wiedererwachen der Natur und die Rückkehr des Frühlings.
Nichts wird so sehr mit Ostern assoziiert wie das Ei: ist es doch bereits in der heidnischen Vorstellung das Symbol des Lebens und der Wiedergeburt.
Seit dem 17. Jahrhundert hat man in Deutschland Hühnereier bunt bemalt, um sie als Osterschmuck einzusetzen. Dieser Brauch stammt aus Russland und Armenien, wo dem Osterfest im orthodoxen Glauben eine größere Bedeutung zukommt als Weihnachten. Auch alle großen Porzellanmanufakturen haben Ostereier hergestellt und diese mit Frühlingsblumen, Tieren, Vögeln oder auch grafischen Mustern dekoriert.
Nicht nur an Ostern stellt sich die berühmte Frage, was zuerst da war: das Ei oder das Huhn? Seit etwa 1790 hat man die Hühner im englischen Staffordshire, aber auch in Manufakturen in Dresden und Thüringen produziert. Dieser ursprünglich aus China kommende Gefäßtyp war während des gesamten 19. Jahrhunderts überaus beliebt.
Kleinere Variationen kamen zur Aufbewahrung von Butter zum Einsatz und gaben  dem Gefäß seinen deutschen Namen Butterhenne oder Butterhuhn.
Im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum haben wir für Sie mit besonders schönen Exemplaren einen österlichen Tisch des Monats gestaltet.
 

Vase "1001 Nacht ", Form: Ludwig Zepner, 1960; Plastik: Peter Strang, 1974; Dekor: Heinz Werner, 1974; Meissen. Meissen Porzellan-Stiftung

Märchenhaftes Meissen –

Traumwelten der DDR

28. November 2019 bis 1. März 2020 - VERLÄNGERT bis 10. Januar 2021

In den 1960er und 70er Jahren entwickelt das Künstlerkollektiv – Peter Strang (*1936), Heinz Werner (*1928) und Ludwig Zepner (1931–2010) – gänzlich neue Formen und Malereien für das Meissener Porzellan in der DDR. Auffallend viele Dekore und Malereien basieren thematisch auf Märchen und Erzählungen – also Sujets, die bewusst oder unbewusst unpolitisch angelegt sind. Hier begegnet der Betrachter den Helden aus 1001 Nacht, den Feen und Trollen aus Shakespeares »Sommernachtstraum«, dem Lügenbaron Münchhausen sowie Waldnymphen und lüsternen Jägern, die ihnen nachstellen. Hinzu kommen phantastisch wirkende Blumen und Bäume, die anmuten als kämen sie aus einer anderen Welt.

Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen, Kosten 29,95 Euro zuzüglich 2,20 Euro Versand.
Bestellbar unter hetjensmuseum@duesseldorf.de

Ausstellung

Thomas Schütte. Keramik

30. Mai bis 23. August 2020 - verlängert bis 20. September 2020

Mit der Sonderausstellung präsentiert das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum werkfrische Arbeiten des international hoch angesehenen deutschen Künstlers, dessen Oeuvre sich durch eine große Experimentierfreude und Vielseitigkeit auszeichnet. Das künstlerische Spektrum des Bildhauers und Zeichners Thomas Schütte variiert in Formensprache und Technik ebenso wie in der Wahl des Materials. Dabei reicht es von frühen Architekturmodellen und Papierarbeiten über figurative Kompositionen aus Keramik und Glas bis hin zu großformatigen Bronze-Skulpturen. Die jüngst entstandenen Arbeiten Schüttes, darunter überlebensgroße keramische Köpfe und Büsten, werden gemeinsam mit einer Auswahl weiterer Werkgruppen des Künstlers in einer eigens dafür konzipierten, temporären Architektur im Festsaal des Palais Nesselrode gezeigt.

Copyright Astrid Busch

"Geraubt, gefälscht und gierig gesammelt"

Ausstellung im Rahmen der Biennale düsseldorf photo +

12. März bis 26. April 2020 - VERLÄNGERT BIS 20. September 2020

Astrid Busch entwickelt für die Kurtine, Teil der ehemaligen Citadelle als Wehranlage Düsseldorfs und im Untergeschoss des Hetjens zu sehen, eine ortsspezifische Installation. Diese setzt sich mit den historischen Hintergründen sowie der Keramiksammlung auseinander. Es entstehen Fotografien, die Busch zu räumlichen Bildarrangements verdichtet, indem sie die Motive durch Videoprojektionen und Stoffdrucke in den Raum hinein erweitert. Die Kurtine ist dem französischen Wort "courtine“ für Vorhang abgeleitet und bildet die Grundlage für diese vielschichtige Intervention.

Attisch rotfigurige Amphora, um 470 v. Chr., Foto: Horst Kolberg, Neuss
Attisch rotfigurige Amphora, um 470 v. Chr., Foto: Horst Kolberg, Neuss

Rausch und Ritual -

Weingenuss in der Antike

30.04.2020 – 02.08.2020 verlängert bis 13.09.2020 und online

Rauschzustände gelten in der Antike als Inspiration durch Dionysos, den Gott des Weines. So sorgten sie für angenehme Zerstreuung von den Alltagssorgen, konnten in den Menschen aber auch eine rohe, ungezügelte Natur entfesseln. Im Zentrum der Ausstellung steht das antike Trinkgelage, das eine geordnete Begegnung mit dem Rausch bis hin zur vollständigen Trunkenheit ermöglichte. Neben Gebeten und Opfern nahmen geistige und künstlerische Kommunikation einen wichtigen Platz ein und förderten die Entwicklung der antiken Dichtung und Philosophie.

Auch politisch waren solche Treffen in einer Gesellschaft, die ganz auf persönliche Beziehungen aufbaute, von zentraler Bedeutung. Ein rekonstruierter Gelageraum und eine digitale Animation laden die Besucher ein, Zeugen eines solchen Gelages zu werden. Dies führt sie nicht nur mitten hinein in die antike Gesellschaft, sondern auch zu den eigenen kulturellen Wurzeln.

Bergmannsfiguren, Leihgaben der Stiftung van Meeteren. Foto: Horst Kolberg, Neuss

Tisch des Monats

Glück auf 2020! Schwarzes Gold - Weißes Gold

Januar-März 2020

Glück auf! So klingt seit Jahrhunderten der traditionelle Gruß der Bergleute. Nicht allein das nordrhein-westfälische Ruhrgebiet ist als Bergbauregion bekannt. Eine ebenso geschichtsträchtige Tradition hat der Bergbau im sächsischen Erzgebirge. Neben dem Silbererz, das Sachsen seit dem 15. Jahrhundert großen Reichtum bescherte, wurde auch das zur Porzellanherstellung notwendige Kaolin (Porzellanerde) abgebaut. Ebenso fanden sich reiche Cobaltvorkommen – jener Grundstoff für das aus der Porzellanmalerei nicht wegzudenkende Kobaltblau. Aufgrund dieser bedeutsamen Geschichte finden sich bereits seit den 1740er Jahren Darstellungen des Bergbaus im Meissener Porzellan. Neben in feinster Malerei ausgeführten Bergmannsszenen auf Gefäßen sind die dreidimensionalen Figuren der Steiger und Berghauptmänner besonders eindrucksvoll. Ihre prachtvollen Uniformen mit goldenen Tressen und Knöpfen vermitteln ein Bild vom Wohlstand, den der Bergbau gebracht hat. Rund 30 bergmännische Porzellane werden als Dauerleihgabe der Stiftung van Meeteren im Hetjens erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Dreifachtabatiere mit Porträts des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz und seiner Gemahlin Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach; Meissen, um 1750; Privatsammlung

Luxus, Liebe, Blaue Schwerter – Faszination Rokoko


21. September 2019 bis 19. Januar 2020 - VERLÄNGERT BIS 1. MÄRZ 2020

Keine Epoche wird derart mit Luxus und Raffinesse verbunden wie das 18. Jahrhundert. Im Rokoko wird das Interieur als Gesamtkunstwerk angesehen. Dessen einzelne Elemente sollen sich in ihrer Wirkung gegenseitig steigern, um auf diese Weise einen Gesamteindruck von größter Eleganz zu erzielen.
Frankreich mit dem Hof in Versailles war zu dieser Zeit für ganz Europa stilbildend. In der Hauptstadt Paris offerierten die »marchands merciers«, die Luxuswarenhändler, Kunstwerke, die weit über die Landesgrenzen hinaus Begehrlichkeiten weckten. Ganz besonders im Werkstoff Porzellan haben diese Kleinode Ausdruck gefunden.
In einer Inszenierung mit historischen Möbeln und Gemälden werden im Großen Saal des Palais Nesselrode die schönsten Kostbarkeiten dieser Epoche aus Privatsammlungen präsentiert.

Blumen, Liebe, Pure Schönheit
Faszination Naturgestaltung

21. und 22. September 2019

Anlässlich der großen Rokoko-Ausstellung im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum präsentieren namhafte Floraldesigner aus Düsseldorf und Umgebung die pure Schönheit der leidenschaftlichen Blumenliebe.

Die 8000 Jahre umfassende Sammlung des Hetjens bietet einen Formenschatz der Geschichte der Blumenkunst, der sich diese besondere Schau der hervorragendsten Düsseldorfer und Neusser Blumendesigner widmet. Inspiration durch die Liebe zur Natur und der Umgang mit Blumen in zeitgerechten Formen sind hier ein besonderes Anliegen der Kunst der Floristen.

Konzeption und Idee: Susanne Schmitt, Blumenhaus am Hofgarten
Manfred Hoffmann, A la Casa del Fiore

Tisch des Monats

Frühling an der Kö

12. April bis 9. Juli 2019

Tafelkultur auf höchstem Niveau hat im Porzellanhaus Franzen an der Düsseldorfer Königsallee seit fast 200 Jahren Tradition. Daher ist es eine besondere Freude, dass Marietta Franzen gemeinsam mit Modedesigner Jörg Ehrlich (Odeeh) den Tisch des Monats im Hetjens inszenieren wird. Inspiriert durch die Blumen des Frühlings und das frische Grün der Bäume wird die festliche Tafel zum heiteren Farbenrausch.

Wechselwirkungen – Meister und Gesellen des Bauhauses zwischen Werkstatt und Industrie

17. Februar bis 12. Mai 2019 - verlängert bis 30. Juni 2019

Unweit von Weimar richtete der Bildhauer Gerhard Marcks in Dornburg a. d. Saale mit Hilfe des Thüringer Töpfermeisters Max Krehan 1920 die Keramikwerkstatt des Staatlichen Bauhauses ein. Hier entstanden ganz im Sinne von Walter Gropius Entwürfe für die Industrie in einem seriellen Gieß- und Modulverfahren. Das Keramikdesign des 20. Jahrhunderts wurde maßgeblich durch die am Bauhaus entwickelten ästhetischen wie funktionalen Gefäße geprägt.
Zahlreiche Keramikkünstler, wie beispielsweise Eva Stricker-Zeisel, ließen sich von Theodor Bogler, Otto Lindig oder Werner Burri inspirieren. Die gewagten Farbkombinationen der Objekte aus den 1920er Jahren wirken bis heute überaus modern und spiegeln die Aufbruchsstimmung einer ganzen Generation nach dem ersten Weltkrieg wider, als alles verloren und gerade deswegen nichts unmöglich schien.

 

Rosenthal-Service Sanssouci, Foto: Hetjens Team

Tisch des Monats - Weihnachten

Schneeflöckchen, Goldröckchen…

29. November 2018 bis 13. Januar 2019

Zur Weihnachtszeit wird es im Hetjens besonders festlich. Auf dem Tisch des Monats tritt die Porzellanfarbe Weiß in einen Dialog mit prächtigem Gold. Dabei lässt das Rosenthal-Service Sanssouci die Eleganz des Friderizianischen Rokoko wieder erwachen. Für den 1894 entworfenen Reliefdekor ließ sich der Modelleur Karl Bayreuther durch die Stuckdecken der Residenz Friedrichs des Großen inspirieren. Edle Kristallgläser der Manufakturen Saint Louis, Moser und Theresienthal bringen die Weihnachtstafel zum Funkeln.

Wächtersbacher Jagdservice

Tisch des Monats

Halali und Waidmannsheil! – Das Wächtersbacher „Jagdservice“

27. November 2018 bis 13. Januar 2019 - verlängert bis 20. Januar 2019

Kaninchen, Rehe, Wildschweine und Hirsche tummeln sich auf den Tellern des Wächtersbacher „Jagdservices“, das um 1910 entstanden ist. Im Jahr 1832 im hessischen Brachttal-Schlierbach von den Fürsten zu Ysenburg und Büdingen gegründet, erreichte die Steingutfabrik Wächtersbach ihren künstlerischen Höhepunkt im Historismus und Jugendstil. Die Gründung einer Kunstkeramischen Abteilung unter Christian Neureuther 1903 schuf hierfür die Voraussetzungen, und die Firma nahm erfolgreich an den Ausstellungen der nahegelegenen Darmstädter Künstlerkolonie teil. Neureuther konnte namhafte Künstler und Künstlerinnen gewinnen, darunter auch Carl Bull, akademischer Bildhauer, Fotograf und Modelleur. Der wachsende Wohlstand der Haushalte erlaubte es Anfang des 20. Jhs. zunehmend Wert auf eine elegante Tischkultur für spezielle Anlässe und Speisen, wie beispielsweise Wildgerichte, zu legen. Carl Bull spezialisierte sich in Wächtersbach auf Tierfiguren und entwarf das Jagdservice, um diese nicht alltäglichen Gerichte stilvoll „auf den Tisch“ zu bringen.

Meissener Service mit Zwiebelmuster, Foto: Horst Kolberg

Zum Heulen schön! Meissener Zwiebelmuster in seiner ganzen Vielfalt (1730 bis 1888)

24.10.2018 bis 17. März 2019

Das Hetjens wird die Chance haben, die wohl weltweit größte Privatsammlung Meissener Zwiebelmuster erstmalig in einer Sonderausstellung zu präsentieren. Die einmalige Sammlung umfasst rund 2.500 Objekte und gibt einen vollständigen Überblick zur Geschichte des berühmten Dekors. Der unglaubliche Reichtum der Stücke lässt vermuten, dass in Meissen nahezu alle Formen – von der Untertasse bis zum Kronleuchter – mit dem beliebten Zwiebelmuster dekoriert worden sind.
Schon August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, liebte die unterglasurblaue Malerei, die er als Königsfarbe schlechthin, als Bleu Royal ansah. Er bezeichnete die königliche Farbe in schönstem Sächsisch als »Rohadabläh«. Bis heute gehört das Zwiebelmuster zu den bekanntesten und erfolgreichsten Porzellandekoren überhaupt.

Apostelkrug, Creussen,1655/1660. Foto: Horst Kolberg, Neuss

Aufbruch zu neuen Malgründen

Malerei des fränkischen Barock auf Glas und Glasur

4. Juli bis 27. Oktober 2019

Im deutschen Sprachraum erblühte im 17. und 18. Jahrhundert eine erstaunliche Vielfalt der Malerei auf Glas und Keramik. Beginnend mit der Glaskunst ermöglichten vor allem die Schmelzfarbendekore aus Email eine reiche Palette zur farblichen, figürlichen und szenischen Gestaltung, die bald auch auf Steinzeuge und Fayencen übertragen wurde. Letztere boten mit ihrem weißen Fond einen idealen Malgrund, der insbesondere von freischaffenden Künstlern, sogenannten Hausmalern, erfindungsreich gestaltet wurde. Darunter gab es viele, wie etwa Johann Schaper und Abraham Helmhack aus Nürnberg, die ursprünglich selbst als Glasmaler tätig waren.

Der „Aufbruch zu neuen Malgründen“ erfolgt in den Hütten, Werkstätten und schließlich Manufakturen nicht ohne gegenseitige Inspiration der Glasmacher, Hafner, Glasierer und Maler. Durch deren Wandertätigkeit, wie auch die Exporte der Waren selbst, verbreiteten sich entsprechende Motive und Techniken im ganzen deutschsprachigen Raum. Eine qualitätvolle Auswahl, insbesondere der Apostel- und Kurfürstendarstellungen illustriert sowohl die Inspiration durch bekannte Glasdekore aus Böhmen oder dem bayrischen Wald, wie auch die deutliche wechselseitige Beeinflussung zwischen fränkischen Emailgläsern und Creußener Steinzeugen.

Courtesy of the artist & BECK & EGGELING International Fine Art

Extra
Bertozzi & Casoni „Brillo Box con pappagalli“

30. Januar bis 24. März 2019

Das Hetjens freut sich, die großformatige Skulptur „Brillo Box con pappagalli“ des italienischen Bildhauer-Duos „Bertozzi & Casoni“ präsentieren zu können.

Das Künstlerduo wurde 1980 von Giampaolo Bertozzi (*1957 in Borgo Tossignano) und Stefano Dal Monte Casoni (*1961 in Lugo di Romagna) in Imola gegründet. Sie studierten am renommierten Istituto Statale d´Arte per la Ceramica di Faenza und an der Accademia di Belle Arti di Bologna in Bologna. Seit mehr als 35 Jahren konzentrieren sich die beiden Künstler auf ihr bevorzugtes Material Keramik und arbeiten im italienischen Imola.

Monochrome Porzellane, teilweise Privatbesitz. Foto: Horst Kolberg, Neuss

Alle Farben Chinas! – Glasurenvielfalt aus über 1000 Jahren

20. September 2018 bis 30. April 2019

In der Gedankenwelt des Alten Chinas besaßen Farben eine wichtige Symbolfunktion. Sie wurden Elementen, Energien, kosmischen Zyklen und Dynastien zugeordnet, was in der Keramikkunst Glasuren und Schmelzfarbendekore beeinflusste.
Es werden Stücke aus fünf Kaiserdynastien und verschiedenen regionalen Produktionszentren vorgestellt, von denen viele einen derart hohen Grad an technischer Perfektion und modern wirkender, puristischer Ästhetik besitzen, dass kaum zu glauben ist, dass es sich um Jahrhunderte alte Handwerkskunst handelt. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind bichrome und polychrome Porzellane der Ming- und Qing-Dynastien, die am kaiserlichen Hof für Staatsrituale und als Bankettgeschirre verwendet wurden.
Unsere Exponate stammen zum Teil aus dem Bestand des Hetjens, außerdem aus bedeutenden deutschen Privatsammlungen. Die Sonderausstellung „Alle Farben Chinas!“ wird temporär in die neu konzipierte Dauerausstellung integriert, die gleichzeitig eröffnet wird und ab sofort langfristig durch Leihgaben der Stiftung Hauk ergänzt wird.

Seelengefäß, Grenzgebiet Nigeria/Kamerun, Anfang 20. Jh. (Foto: Horst Kolberg)

In Frauenhand – Keramik aus Westafrika

28. Juni bis 21. Oktober 2018

Das westliche Afrika blickt auf eine lange Geschichte der Menschheit sowie deren Kultur zurück und ist bis heute ein Schmelztiegel verschiedener Ethnien. Gemeinsam ist allen die Ausübung des Töpferhandwerks, das von Generation zu Generation fast ausnahmslos von Frauen weitergegeben wird. Die Keramik begleitet sie ihr ganzes Leben lang und über den Tod hinaus: In der Region Ashanti beispielsweise werden Seelengefäße für die Verstorbenen königlicher Familien angefertigt und bei den Dakakari wachen Tonplastiken in Form von Mischwesen aus Elefant und Fledermaus an den Gräbern. Die Ausstellung zeigt sowohl Objekte des traditionellen Ahnenkultes als auch Keramiken für den täglichen Gebrauch, wie Gefäße für Palmwein, selbstgebrautes Bier oder Honig.

Teller "Time flies", Rory Dobner.

Tisch des Monats

Black & White – Teatime in Wonderland

21. April bis 22. Juli 2018


Anlässlich der Ausstellung »Black & White. Von Dürer bis Eliasson« im Museum Kunstpalast wird das Hetjens den Tisch des Monats im Frühling 2018 in Schwarz-Weiß inszenieren. Auf dem Tisch werden Porzellane präsentiert, die mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen des Londoner Künstlers und Designers Rory Dobner dekoriert sind. Dobner arbeitete als Filmkulissenbauer für »Harry Potter« und »Charlie und die Schokoladenfabrik«. Es verwundert daher nicht, dass auch seine Porzellandekore wie Eindrücke aus traumhaften Fantasiewelten anmuten.
Entsprechend ist der Tisch im Hetjens im Stil einer Teatime, wie man sie aus englischen Märchen kennt, inszeniert.

Zwei Möpse, Modell von Johann Joachim Kändler, Meissen, 1741–1747. Foto: Horst Kolberg

Garantiert stubenrein! Möpse aus Meissener Porzellan und ihre Freunde

24. Februar bis 3. Juni 2018

Der Mops gehört zu den zehn beliebtesten Hunderassen. Vor über 2000 Jahren wurde er in China gezüchtet und war zunächst dem Kaiser vorbehalten bis einige Vierbeiner aus der Verbotenen Stadt entführt wurden. Über Holland und England wurde der Mops im 18. Jahrhundert zum treuen Begleiter der höfischen Damen in ganz Europa. In jüngster Zeit erlebt der Mops eine Renaissance und die Liste seiner prominenten Liebhaber scheint endlos.
Das Meissener Porzellan hat dem Mops Unsterblichkeit geschenkt. Im Hetjens werden mehr als 60 Variationen des Mops in Porzellan präsentiert: vom Anhänger für verspielte Armbändchen über Hunde, die auf voluminösen Reifröcken der Damen des Rokoko platzgenommen haben, bis hin zu lebensgroßen Porzellanmöpsen.

Apothekergefäß, Fayence, Italien, 16. Jh. Foto: Horst Kolberg

Liebe mich wie ich dich – Botschaften auf Keramik

16. November 2017 bis 4. März 2018

Bereits seit der Jungsteinzeit hatten Menschen das Bedürfnis Erfahrungen und Erlebnisse zu bewahren. Geschah dies anfänglich durch mündliche Tradierung von Generation zu Generation, zeigen bereits Höhlenmalereien, dass dies auch auf anderen Wegen vermittelt wurde. Die Sumerer, ein Volk, das im Gebiet des heutigen Iraks lebte, entwickelten bereits um 3200 v. Chr. eine Schrift, die ihnen bei der Verwaltung von Einnahmen und Ausgaben helfen sollte. Deren Keilschrift ist vor allem auf Tontafeln überliefert und zeigt, dass bereits in den Anfängen der Schrift dieses Material Anwendung fand. Keramiken mit Inschriften aus verschiedenen Epochen und Ländern zeigen die Vielfältigkeit der Botschaften und ihrer Schriftarten und verweisen auf die wichtige Bedeutung von Keramik als Schriftträger.

Wu-san (Ausschnitt), 2004, Terrakotta glasiert, Fotograf: Lothar Schnepf (Köln)

Märchenwald – Leiko Ikemura

04. November 2017 bis 25. Februar 2018

Geheimnisvolle Szenen entspinnen sich in einer dunklen Märchenlandschaft. Sieben großformatige Terrakotta-Skulpturen der japanisch-schweizerischen Künstlerin werden kombiniert mit einer Film- und Toninstallation präsentiert. Der Besucher trifft im abgedunkelten Raum auf diese Keramikarbeiten, die insbesondere durch ihre fast schwarzglänzende Metallglasur den Blick des Betrachters auf die Oberflächen lenken. Dargestellt sind mädchenhafte Figuren, in fast tänzerischer Bewegung emporgehoben. Die Verortung der Szenen ist rätselhaft wie auch die Werke selbst. Wie aus einer Skizze der Künstlerin heraus entwickeln sie sich vor dem Betrachter.

 

»La Toretta«, Prof. Gabriele Henkel, Foto: Stefan Krempl.

Extra

GABRIELE HENKEL: Stillleben – Porzellan und Aquarelle

29. September 2017 bis 19. November 2017

Frau Prof. Gabriele Henkel, Künstlerin, Autorin und Honorarprofessorin, verwandelte den Festsaal des Palais Nesselrode in einen Ort der Begegnung zwischen ihrer Malerei und ausgewählten Objekten aus der Sammlung des Hetjens.
In den letzten drei Jahrzehnten entstand ein umfassendes Werk von Aquarellen, die die Künstlerin an Meeresküsten schuf. Diese, nur engen Freunden bekannte Arbeiten, werden im Hetjens erstmals einem größeren Publikum vorgestellt. Eine persönliche Auswahl von Aquarellen tritt in leuchtender Farbigkeit in einen Dialog mit weißer Porzellankunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Daunische Keramik; Foto: Horst Kolberg

Extra

Apulia Incognita – auf Spurensuche in Süditalien

13. Juli bis 22. Oktober 2017

Apulien lag in der Antike strategisch günstig an einer wichtigen maritimen Handelsroute zwischen dem adriatischen und ionischen Meer. Die fruchtbare Landschaft mit über 800 km Küstenlinie wurde seit Jahrtausenden besiedelt.

Markus Karstieß, Turning to speak © Karstieß/VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Projekt

Markus Karstieß – Turning to speak

13. Juli bis 22. Oktober 2017

Die antike Keramik der Daunier stammt aus Apulien in Süditalien. Sie spiegelt mit archaischen Mustern und geheimnisvollen Figuren eine tiefe Verbundenheit mit der Erde und dem Wasser wieder. Die Keramiken, damals im täglichen Gebrauch, stehen nun entrückt in Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt. In seinem Projekt setzt Markus Karstieß die daunischen Keramiken durch ergänzende Skulpturen in einen Kontext, der ihre poetische Kraft wieder sichtbar und zugängig macht. Über 2500 Jahre liegen zwischen den Artefakten, hergestellt aus noch weitaus älterem Ton. Doch die Zeitgenossenschaft der Objekte mutet ungebrochen und lässt in der Vorstellung deren Ursprung in einer fernen Zukunft zu, über die wir genau so wenig zu wissen scheinen, wie über die Vergangenheit.

 

Tisch des Monats

Pique-Nique Tropical
avec Hermès Toucans

15. Juni bis 27. August 2017

Hermès ist für luxuriöse Mode und Interieurs weltbekannt. Unternehmensgründer Thierry Hermès kam 1801 in Krefeld zur Welt und eröffnete 1837 in Paris sein erstes Geschäft. Neben feinen Lederwaren und Textilien wird seit den 1980er Jahren auch Porzellan entworfen. Eines der beliebtesten Service ist der Dekor „Toucans“, der mit farbenprächtigen exotischen Vögeln und Blumen sommerliche Lebensfreude ausstrahlt. Das Hetjens präsentiert das Luxus-Porzellan im Rahmen eines tropischen Picknicks.

Matthias Wollgast, figure no. 44, Silbergelatineabzug (handkoloriert).

Matthias Wollgast: The Age of Neptune

11. März bis 18. Juni 2017

Matthias Wollgast inszeniert das Leben und Werk des Künstlers Jan Usinger: 2012 förderten Mitarbeiter des Kunsthistorischen Instituts Bonn einen Koffer mit dem vergessenen Werk des Künstlers Jan Usinger (1916–1984) zutage. Dessen Collagen wurden 1978 im Kunsthistorischen Institut Bonn gezeigt, verschwanden danach aber bis vor wenigen Jahren von der Bildfläche. Keramische Gefäße, mythologische Szenen und Skulpturen stellte Usinger systematisch Modellen aus Zeitschriften, insbesondere Miedern und Bademoden, gegenüber.
Im Museumsarchiv stieß der Düsseldorfer Künstler Matthias Wollgast nun auf das Konvolut und erkannte Parallelen zum eigenen Werk. Im Hetjens präsentiert er seine Arbeiten im Dialog mit Werken des über weite Strecken unbeachteten Kollegen.

Mit freundlicher Unterstützung
der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
der Dr. Günter Lontzen-Stiftung
und des Freundeskreises des Hetjens

Yvonne Roeb, Kragenechse, 2016, Foto: Horst Kolberg

Yvonne Roeb: BESTIARIUM

11. Februar bis 30. April 2017

Ob Elefanten, Löwen, Basilisken oder Einhörner: Exotische und fantastische Wesen bevölkerten die Seiten mittelalterlicher Bestiarien. Die Künstlerin Yvonne Roeb nimmt diese Erzähltradition als Ausgangspunkt und richtet mit neu geschaffenen Keramikarbeiten ein begehbares Bestiarium ein. Ihre plastischen Arbeiten zeigen zunächst scheinbar Bekanntes, das durch Details und Verschmelzungen neue Assoziationsebenen öffnet: Naturrealismus paart sich mit traumhaft-fantastischen Elementen. Die Wesen, welche die Kammer bevölkern, ähneln ausgestorbenen oder unbekannten Tierarten. Roeb schafft ihnen einen Lebens- und Wirkungsraum, lässt ihre »Bestien« in der eigenen hermetisch abgeriegelten Welt tummeln.

»We built this City … Stadt aus Ton«

und »WALK – TALK – WRITE«

Projekt 11. Januar bis 1. Februar 2017

Schüler der Internationalen Förderklassen am Düsseldorfer Franz-Jürgens-Berufskolleg gestalteten in dem Projekt »We built this City« eine Stadt aus Ton und belebten sie mit einer Montage aus Geräuschen und Stimmen.
Das Kunstvermittlungsprojekt wird durchgeführt von dem Künstler Haure Madjid und der Autorin Anne Schülke.
In der zweiten Aktion »WALK – TALK – WRITE« haben sich die Schülerinnen und Schüler von den Museumsexponaten inspirieren lassen und sehr persönliche Texte verfasst.
Die Museumsbesucher können ihren Pfaden folgen und so die Bedeutung der Objekte für die Jugendlichen aufspüren. Dieses Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Hetjens.
Beide Projekte wurden von der Landeshauptstadt Düsseldorf gefördert.

Service aus dem Brautschatz der Alexandra Nikolajewna, Kaiserliche Porzellanmanufaktur St. Petersburg, 1843. © Kulturstiftung des Hauses Hessen, Museum Schloss Fasanerie

Russische Brautschätze – Das Porzellan der Großfürstinnen

1. Dezember 2016 bis 2. April 2017

Im 19. Jahrhundert waren die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sehr eng. Einige Zarentöchter wie etwa die Schwestern Olga und Alexandra Nikolajewna Romanowa wurden mit den Erben deutscher Fürstenhäuser verheiratet. Zu den millionenschweren Mitgiften gehörte neben den baren Silberrubeln stets auch prachtvolles Porzellan aus der Kaiserlichen Manufaktur St. Petersburg. Auf hundert oder mehr Gedecke ausgelegt umfassten diese Service nicht weniger als 1.000 Einzelteile.
Das Porzellan erfüllte insbesondere auch die diplomatische Funktion, einen überwältigenden Eindruck von der Pracht und dem Repräsentationsanspruch des russischen Zarenhofes in der neuen Heimat seiner Besitzerin zu vermitteln.

Tiger

Sommer-Extra
Wilde Kreaturen – Dschungelcamp im Hetjens

7. Juli bis 21. August 2016

Die ursprünglich für das Porzellan-Palais der Leipziger Messe entstandenen Großtiere werden im Hetjens in einer neuen Inszenierung präsentiert. Die Modelle waren 1921 eine Sensation, da sich seit den zum Teil lebensgroßen Tieren, die die Meissener Manufaktur für die Porzellan-Menagerie Augusts des Starken geschaffen hatte, kein Künstler an Porzellanplastiken dieses Formats versucht hatte.
Für die Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur handelte es sich um ein Prestigeprojekt, da das Brennen von Porzellanobjekten dieser Größe auch nach 200 Jahren Porzellanherstellung in Deutschland durchaus noch eine technische Herausforderung war.
Die Bildhauer Hugo Meisel und Artur Storch haben die Modelle für insgesamt 16 oft grotesk anmutende Großtiere gefertigt. Durch die nur sparsam aufgebrachte Staffierung werden die expressiv bewegten Oberflächen betont. Zur Sammlung des Hetjens gehören acht Exemplare, die während des Sommers 2016 in ungewohnter Umgebung zu sehen sind.

Porträt-Kopf, Moche-Kultur (Zentralperu), um 400–600 n. Chr., Foto: Horst Kolberg, Neuss

Tönerne Schätze der Anden – Keramik der Inka und ihrer Vorgänger

11. Juni bis 3. Oktober 2016

Als der spanische Konquistador Francisco Pizarro 1532 mit seiner Besatzung Peru erreichte, traf er auf eine geheimnisvolle Hochkultur – die Inka. Sie verehrten den Sonnengott Inti und Raubtiergottheiten, schufen beeindruckende Bauwerke wie die Bergstadt Machu Picchu und die Hauptstadt Cuzco.
Erschienen die Inka Pizarro wie die uralten Machthaber der Andenregion, war ihr Imperium in Wahrheit kaum älter als 100 Jahre. Erst im 15. Jahrhundert hatten sie entlang der Anden zahlreiche Kulturen von Kolumbien bis Chile unter ihre Herrschaft gebracht. Jahrtausende Jahre individueller Entwicklung gingen nun in dem gewaltigen Inkareich auf. Eng miteinander vernetzt und dennoch von regionalen Unterschieden geprägt, stellten die Kulturen der Andenregion beeindruckende Kunstwerke aus Gold, Textilien und Keramik her.
Ob als Porträtdarstellung, Opfergefäß oder Kinderrassel: Keramik war als Ritual- und Alltagsgegenstand der südamerikanischen Kulturen allgegenwärtig. Sie gibt Aufschluss über Schamanenkult und Essgewohnheiten, bezeugt Hierarchien und Grablege. Die Ausstellung zeigt außergewöhnliche Stücke der Inka-Kultur und ihrer Vorläufer sowie Leihgaben aus Privatbesitz, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Tafelaufsatz, Meissen, J. J. Kaendler, 1752 und um 1900. Foto: Christoph Fein

Glück auf! Der Bergbau und das Weiße Gold – Die Sammlung Middelschulte

17. April bis 7. August 2016

Das Ruhrgebiet mit seiner großen Bergbau-Tradition und der verarbeiteten Industrie war eine Pulsader der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Düsseldorf wurde als Schreibtisch der großen Energie-Unternehmen und des verarbeitenden Gewerbes wahrgenommen. Diese Zeit hat Dr.-Ing. e.h. Achim Middelschulte geprägt, der von der Pieke auf beruflich dem Bergbau verbunden war. Das besondere Interesse des Bergassessors in der dritten Familiengeneration weckte das erste europäische Porzellan aus Meißen.
Denn es waren die Kenntnisse aus dem sächsischen Berg- und Hüttenwesen, die den weit über 900-jährigen Vorsprung Chinas bei der Porzellanherstellung endlich stoppten: August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, hatte dem talentierten Alchemisten und Apothekerlehrling Johann Friedrich Böttger den Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, den Oberberg-Hauptmann Abraham von Schönberg sowie den sächsischen Bergrat Gottfried Pabst von Ohain bei der Forschung mit Kaolinerde zur Seite gestellt. Die Nacherfindung des Porzellans gelang den Experten 1708, so dass August der Starke, der sich selbst einst eine „maladie de porcelaine“ (Porzellansucht) attestierte, zwei Jahre später die erste und heute noch berühmteste europäische Porzellanmanufaktur in Meißen gründete.
Das Hetjens-Museum – Deutsches Keramikmuseum zeigt mit der Sammlung Middelschulte die weltweit bedeutendste Sammlung an Bergmanns-Porzellan aus dem 18. Jahrhundert.

2015

Große Sonderausstellungen

Kangxi
Porzellanschätze für den Kaiserhof und Europas Fürsten (Katalog)

Studioausstellungen

CHINA CONTEMPORARY

Zeitgenössische Keramik von Fontana bis Uecker
Neuerwerbungen der Stiftung Lontzen (Begleitheft)

Pink Porcelain!
Porzellanmalerei von Rosa bis Purpur (Begleitheft)

 

2014

Große Sonderausstellungen

Ton. Ein Aufruf
Plastik und Baukeramik 1910–1930
– Im Rahmen der Quadriennale 2014 – (Katalog)

Studioausstellungen

Taxile Doat – Meister des »Grand Feu«
Die Sammlung Gerda Fedder (Faltblatt)

Resonanz
Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz (Faltblatt)

 

2013

Große Sonderausstellungen

Königliche Eleganz, preußische Pracht
250 Jahre Berliner Porzellan-Manufaktur (Beiheft)

Schöner trinken. Siegburger Steinzeug als Schmuck der Tafel (Faltblatt)

Studioausstellungen

In Meißener Manier – Berliner Porzellan der Manufaktur Wegely (Faltblatt)

Kähler Keramik. Jugendstil und Art Déco in Dänemark (Katalog)

 

2012

Große Sonderausstellungen

Magie von Licht und Schatten
Leuchtende Bildwelten in Porzellan (Faltblatt und Katalog)

Studioausstellungen

Missgeschicke – Produktionsfehler und ihre Ursachen (Faltblatt)

Martin McWilliam – Das Gefäß und sein Bild (Faltblatt)

clay display
Eine Kooperation von Produkt- und Kommunikationsdesign der Hochschule Niederrhein in Krefeld (Faltblatt)

 

2011

Große Sonderausstellungen

Farbenfreude und Formenspiel
Fayencen des Barock (Faltblatt)

Ettore Sottsass – Keramik (Katalog)

Studioausstellungen

Musterküche
Forum zeitgenössische Keramik, Halle (Katalog)

Japanische Keramik
Zwischen Tradition und Moderne (Faltblatt)

Schmuckstücke – Adaptions of Sottsass (Faltblatt)

 

2010

Große Sonderausstellungen

Ungarische Seele und orientalischer Glanz
Die Manufaktur Zsolnay, Pécs (Faltblatt)

Studioausstellungen

Antje Wiewinner – Verborgene Räume (Faltblatt)

Richard-Bampi-Preis 2010 (Katalog)

Tempel, Burgen & Paläste
Architektur auf Keramik (Faltblatt)

Bringen Scherben Glück?
Neue Funde der Düsseldorfer Stadtarchäologie (Begleitheft)

 

2009

Große Sonderausstellungen

Gastspiel
Foto- und Videokünstler im Hetjens-Museum (Katalog)

Faszination des Fremden
China – Japan – Europa (Katalog)

Studioausstellungen

Keramische Visionen
Designstudien aus Krefeld (Faltblatt)

Keramik im Kleinformat: Medaillen und Reliefs (Faltblatt)

Zeitgeist
Künstlerkeramik von Asshoff bis Zauli (Faltblatt)

 

2008

Große Sonderausstellungen

Max Laeugers Arkadien
Keramik – Architektur – Gärten (Katalog)

Welcome London
Meisterwerke aus dem Victoria & Albert Museum (Katalog)

Studioausstellungen

Lieblingsstücke – Museumsfreunde öffnen ihre Schränke
Ausstellung zum 50jährigen Bestehen des Freundeskreises (Faltblatt)

Winkel und Linie – Kyra Spieker (Faltblatt)

Zeus, Venus und die Folgen
Rezeption antiker Mythen in der Angewandten Kunst (Faltblatt)

 

2007

Große Sonderausstellungen

Otto Piene – Verwandlung
Das keramisches Werk des Künstlers Otto Piene (Katalog)

Erwachende Natur
Japanische Blumenkust in Meisterwerken des Hetjens-Museums (Faltblatt)

Studioausstellungen

Tegels – Niederländische Fliesen aus zwei Jahrhunderten
Sammlung Ebert, Mettmann

Keramik aus der Südsee
Sammlung Reiter, Berlin (Faltblatt)

 

2006

Große Sonderausstellungen

Imitationen – Irritationen – Illusionen
Keramik als Augentäuscher (Faltblatt)

Europäische Tierplastik des Jugendstils und Art Déco
Meisterwerke aus der Sammlung Gerhard P. Woeckel (Faltblatt)

Studioausstellungen

Christine Atmer de Reig (Faltblatt)

Cor Unum
Architekten und Designer entwerfen Keramik (Faltblatt)

Rita Ternes und Thomas Naethe
Gedrehte Kompositionen – Gefaltete Flächen (Faltblatt)

 

2005

Große Sonderausstellungen

Meisterwerke deutscher Fayencekunst
Die Sammlung des Hetjens-Museums Düsseldorf zu Gast im Schloss Friedenstein, Gotha (Faltblatt)

Porzellan Parforce
Jagdliches Meissener Porzellan des 18. Jh. präsentiert im Schloss Benrath (Katalog)

Japan und Jugendstil. Vermächtnis Helmut Hentrich (Faltblatt)

Studioausstellungen

Hauchdünn. Eierschalenporzellan aus Rozenburg 1900–1914 (Faltblatt)

Khaled Ben Slimane, Tunesien (Faltblatt)

Gilbert Portanier, Frankreich
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)

 

2004

Große Sonderausstellungen

Meisterwerke deutscher Fayence aus dem Hetjens-Museum in Schloss Kuskovo, Moskau (Faltblatt)

Gothaer Porzellan aus Thüringer Residenzen (Katalog des Gothaer Museums)

Norwegen heute – keramisch (Faltblatt)

Studioausstellungen

Schmuck – Keramik am Körper (Faltblatt)

Otto Meier – Stiller Meister des 20. Jahrhunderts (Faltblatt)

Künstler-Entwürfe für Rosenthal
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)

 

2003

Große Sonderausstellungen

Russisches Porzellan aus Schloss Kuskovo (Faltblatt)

All Nations Are Welcome.
Porzellan der Weltausstellungen 1851 bis 1910 (Katalog)

Studioausstellungen

Highlights englischer Keramik
Gordon Baldwin, Alison Britton, Ken Eastman, Julian Stair (Faltblatt)

Malerisches – Keramik freier Künstler (Faltblatt)

Japanische Bildwelten – Keramik aus Satsuma
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)

 

2002

Große Sonderausstellungen

Mimos und Mythos. Aspekte antiken Theaters in Griechenland (Faltblatt)

Harmonie – Japanische Blumenkunst

30 Jahre Internationale Ikebana-Schule Georgie Davidson (Faltblatt)

Studioausstellungen

Haarrisse
Aktuelle Arbeiten von Absolventen der Keramikklasse der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle (Faltblatt)

Mensch aus Lehm
Tobias Gereon Gerstner, Düsseldorf (Faltblatt)

Max Laeuger in Kandern und die Staatliche Keramikmanufaktur Karlsruhe
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)

 

2001

Große Sonderausstellungen

Informel – Keramik von Karl-Otto Götz (Katalog)

Brenn|Punkte. Keramische Fachschulen seit 1875:
Landshut – Höhr – Bunzlau
weitere Stationen: Ofen- und Keramikmuseum Velten, Muzeum Ceramiki Boleslawiec/Pl, Museen der Stadt Landshut, Internationales Keramikmuseum Weiden, Schlesisches Museum Görlitz (Katalog)

Studioausstellungen

Fernöstliche Impulse
Horst Kerstan zum 60. Geburtstag (Faltblatt)

Ein Besuch im Zoo
Tierdarstellungen seit der Antike (Faltblatt)

Pekka Paikkari – Finnland
Monumentales und Serielles (Faltblatt)

Tonangebend
CL-AN Barthelmess zum 65. Geburtstag (Faltblatt)

A la santé – Französische Faßreiter
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)

 

2000

Große Sonderausstellungen

Meisterwerke deutscher Fayence aus dem Hetjens-Museum in der Silberkammer der Hofburg Wien

225 Jahre Royal Copenhagen.
Dänisches Porzellan im Wandel der Stile

Imari-Porzellan am Hofe der Kaiserin Maria Theresia (Katalog)

Studioausstellungen

Facetten europäischer Keramik
25 Jahre Schenkungen aus einer Privatsammlung (Faltblatt)

Frank Louis
Arbeiten mit Ton (Faltblatt)

Sara Pelly-Wertsman (Israel): contra natura (Faltblatt)

Vom Jugendstil bis in die 50er
Eine Sammlung aus dem Freundeskreis (Faltblatt)