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Stadtgrün

Kranke, geschädigte und abgestorbene Bäume müssen in den nächsten Monaten gefällt werden

Insbesondere die Folgen des Hitzesommers 2018 zeigen sich in den Düsseldorfer Baumbeständen/Vorabinformation durch Kennzeichnung am Straßenbaum und auf Online-Karte


Erstellt:
Redaktion: Bieker, Manuel

Um einen gesunden Baumbestand an Straßen und in Grünanlagen zu sichern und eine Gefährdung zu verhindern, werden die Bäume im Stadtgebiet regelmäßig von speziell geschulten Mitarbeitern des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes auf Anzeichen von Krankheiten oder Schäden kontrolliert. Als Ergebnis der aktuellen Baumkontrollen müssen in den nächsten Monaten insgesamt 686 Bäume entfernt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dabei handelt es sich um 363 Straßenbäume und 323 Bäume in Grünanlagen. Die Fällarbeiten werden voraussichtlich Anfang Januar 2020 beginnen und Ende Februar des Jahres abgeschlossen sein.

Von geschädigten Bäumen können Gefahren, zum Beispiel durch plötzlichen Astbruch oder Umfallen, ausgehen. Drohendes "Baumversagen" wird meistens durch bestimmte Schadsymptome erkennbar. So weisen etwa Fruchtkörper bestimmter holzabbauender Pilze auf eine beeinträchtigte Verkehrssicherheit hin. Die Mitarbeiter des Gartenamtes überprüfen bei den Baumkontrollen die Vitalität der Bäume und legen gegebenenfalls notwendige Pflegemaßnahmen fest. Wenn die Schadsymptome eindeutig sind, bleibt nur noch die Fällung des Baumes um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen.

Pilzbefall setzt den Bäumen zu
Schon durch den langen heißen und trockenen Sommer 2018 sind laut den Fachleuten im Gartenamt viele Bäume in "Trockenstress" geraten. Die Folgen zeigen sich in den Düsseldorfer Baumbeständen. Klimaveränderungen und Wassermangel führen dazu, dass immer mehr Bäume geschwächt und damit anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Zusätzlich nimmt Trocken- und Totholz in den Baumkronen zu.

Häufige Ursache für Fällungen sind holzzersetzende Pilze. So treten vermehrt Pilzerkrankungen wie das Eschentriebsterben oder die Rußrindenkrankheit auf. Letztere ist eine typische Folge von außergewöhnlich langen und trockenen Sommern. Dadurch werden Bergahorne so geschwächt, dass sich der Pilz im Holzkörper ausbreiten und schließlich die Rinde zerstören kann. Auch Insekten wie Borkenkäfer, die sich bei langer Trockenheit außergewöhnlich stark vermehren können, machen den Bäumen zunehmend zu schaffen.

Die holzzersetzenden Pilze verringern die Festigkeit des Holzes und gefährden somit die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes. Die Erreger dringen mit ihren Sporen insbesondere in verletzte oder geschwächte Bäume über Wunden am Stamm, an der Krone oder über die Wurzeln ein. Einige Pilze wie der Birkenporling kommen nur auf einer Baumart vor. Andere, nicht wirtspezifische Pilze, siedeln sich auf unterschiedlichen Baumarten an. Eine Bekämpfung ist bei fortgeschrittenem Pilzbefall nicht möglich. Zu den besonders aggressiven holzzersetzenden Pilzen zählen der Riesenporling, der Lackporling, der Hallimasch und der Brandkrustenpilz.

Beispiele Winterbaumfällungen
Im Rahmen der Winterfällungen müssen so unter anderem an der Königsallee acht Kastanien, an der Rheinallee elf Bäume (Pappeln und Ahorne) und an der Cecilienallee fünf Kastanien sowie 18 Weißdorne gefällt werden. Auf dem Kaiserswerther Markt werden sechs Kastanien entfernt, da sie von einem Bakterium des Types "Pseudomonas syringae aesculi" befallen sind. Die als Kastanienbluten bekannte Baumkrankheit führt zum Absterben der Bäume. Am Carlstor am Spee'schen Graben muss eine Säuleneiche von rund 3,50 Metern Umfang gefällt werden, da sie von Lackporling befallen ist und nicht erhalten werden kann.

Im Südpark einschließlich des Volksgartens müssen 25 Bäume gefällt werden. Bei "Am Pappelwäldchen" am Niederkasseler Sommerdeich werden neun Pappeln und auf dem Alten Golzheimer Friedhof acht Bäume gefällt.

Kennzeichnung am Straßenbaum und auf einer Online-Karte
Die zu fällenden Straßenbäume werden etwa eine Woche vor der Fällung mit einer gut sichtbaren Information am Baumstamm gekennzeichnet. Mithilfe des darauf abgedruckten QR-Codes können interessierte Bürger Informationen mit dem Smartphone abrufen: In einer Kartenanwendung zeigen rote Punkte die Standorte der zu fällenden Bäume. Alternativ ist die Kartenanwendung auch von der Internetseite der Landeshauptstadt Düsseldorf unter www.duesseldorf.de/stadtgruen/baeume-in-der-stadt/neubau.html aus erreichbar. Wird in der Anwendung unter den "Werkzeugen" das Feld "Objektinformationen" ausgewählt und anschließend mit der Maus auf einen der roten Punkte geklickt, so werden weitere Details wie Baumart, Stammumfang und Grund der Fällung angegeben.

Baumpflanzungen
Auf dem Alten Golzheimer Friedhof werden die zu fällenden Bäume aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten nachgepflanzt. Für die anderen gefallenen Bäume sollen nach Möglichkeit sogenannte "Zukunftsbäume" nachgepflanzt werden, die auch unter den zu erwartenden Klimaveränderungen gut gedeihen.

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