1711 (Jahreseintrag für Düsseldorfer Zeitleiste)

Errichtung des Jan-Wellem-Denkmals

Nicht alle Denkmäler kommen bereits zu Lebzeiten der zu Ehrenden zur Ausführung. Die Reiterdenkmäler für Kurfürst Friedrich-Wilhelm von Preußen und Friedrich II. von Preußen etwa wurden erst nach deren Tod in Auftrag gegeben bzw. fertiggestellt. Nicht so beim Reiterdenkmal des Kurfürsten Johann Wilhelm (Jan Wellem) von seinem Hofbildhauer Grupello. Es kam bereits lange vor dem Tod des Kurfürsten im Jahr 1711 zur Aufstellung und ist eines der bedeutendsten Reiterdenkmäler im deutschsprachigen Raum. Der mit einer Ritterrüstung bekleidete, in der rechten Hand einen Feldherrenstab haltende und mit dem Kurfürstenhut bekrönte Herrscher sitzt auf einem ruhig schreitenden Pferd. Das Kunstwerk war höchstwahrscheinlich für seinen jetzigen Standort konzipiert und sollte nie - was ja auch eine Option gewesen wäre - vor dem Schloß aufgestellt werden; es wurde neben dem späteren Wohnhaus Grupellos am Marktplatz gegossen. Nicht zeitgenössisch ist der Sockel, der das Kunstwerk trägt. Er stammt von Adolph von Vagedes und trägt die leicht mißverständliche (lateinische) Inschrift, nach der die Bevölkerung ihrem Kurfürsten das Denkmal geschenkt hätte. Tatsächlich hatte der Kurfürst sich selbst bedacht; allein der Sockel - und auf ihn bezieht sich die Inschrift - wurde aus dem Stadtsalär bezahlt.

 

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