Am 1. August startet das neue Kita-Jahr 2019/2020 mit mehr Betreuungsplätzen

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Jugendamtsleiter Johannes Horn präsentierten am Dienstag, 30. Juli, im Rahmen eines Pressegesprächs den Ausblick auf das kommende Kindergarten-Jahr.

"Wir starten mit insgesamt 27.300 Betreuungsplätzen für Kinder bis zum Schuleintritt in das neue Kindergartenjahr, das offiziell am 1. August beginnt. Damit stehen uns rund 1.000 Plätze mehr zur Verfügung als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Dabei geht der Ausbau der Kinderbetreuung in Düsseldorf kontinuierlich weiter, sodass wir bis zum Ende des Kita-Jahres am 31. Juli 2020 rund 28.000 Plätze bereit stellen können", so der Stadtdirektor zu den aktuellen Zahlen.

"Damit ist Düsseldorf bei der Kinderbetreuung gut positioniert. Wir erreichen eine Versorgungsquote von über 48 Prozent bei Kindern unter drei Jahren (U3) und 100 Prozent bei Kindern von drei Jahren bis zum Schuleintritt (Ü3). Und wir wollen den weiteren Ausbau beschleunigt fortsetzen", betonte Hintzsche.

Neue Kita-Standorte
Durch den Bau neuer Tageseinrichtungen, aber auch durch strukturelle Veränderungen in bestehenden Kitas, werden in Düsseldorf jedes Jahr 1.000 neue Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen geschaffen. Gerade rechtzeitig zum Start des neuen Kindergartenjahres wurden folgende neue Standorte baulich fertiggestellt:

•    Die DRK Kindertagesstätte Drachenflieger auf der Wanheimer Straße in Lichtenbroich wurde am 1. Juni 2019 eröffnet. Die Einrichtung bietet Platz für 70 Kinder im Alter von vier Monaten bis zum Schuleintritt in vier Gruppen.
•    Die neue zweigruppige Kita Dreherstraße 212 der Diakonie bietet in zwei Betreuungsgruppen zehn Plätze für Kinder unter drei Jahren und 20 Plätze für Kinder ab drei Jahren an.
•    In der Tageseinrichtung für Kinder im Quartier Westfalenstraße in Rath - Am Gatherhof 37 – können 20 Kinder unter drei Jahren und 37 Kinder von drei bis sechs Jahren betreut werden.
•    Fertiggestellt wurde ein erweiterter Ersatzneubau für die bestehende Kita der Diakonie auf der Gladbacher Straße 25 in Unterbilk. Die Einrichtung bietet nun Platz für 15 Kinder unter drei Jahren und 42 Kinder ab drei Jahren.

Allein bis Ende 2019 wird die Fertigstellung von fünf weiteren Projekten erwartet. Diese sind im Einzelnen die Erweiterung der Kita Hohenzollernallee mit insgesamt 30 zusätzlichen Plätzen, eine neue Einrichtung auf der Oststraße 78 mit 40 Plätzen, eine neue Kita auf der Mindener Straße mit 68 Plätzen, ein Ersatzneubau auf der Potsdamer Straße 41 mit zehn zusätzlichen Plätzen und eine neue Kita auf der Witzelstraße mit 68 Plätzen.

Beschleunigung im Ausbau
Für das Kalenderjahr 2020 sieht die Planung vor, dass alleine in Kindertageseinrichtungen 1.000 zusätzliche Plätze geschaffen werden. "Dazu müssen wir auch die Planung und Errichtung neuer Einrichtungen beschleunigen. Hier greifen wir auf die positiven Erfahrungen mit unserer städtischen Tochter, der Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) beim Schulbau zurück. Wir wollen die IPM jetzt auch beim Kita-Neubau einsetzen, um schnell und effektiv zu neuen Einrichtungen zu kommen", beschreibt Hintzsche einen Weg des beschleunigten Kita-Ausbaus.

Zugleich wird auch die Tagespflege für U3-Kinder weiter ausgebaut: Erreicht werden sollte bis zum Ende des neuen Kita-Jahres eigentlich die Zahl von 3.250 Plätzen. Die Zielvorgabe ist heute aber schon überschritten. Im Juni hatten bereits 3.292 Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater.

Demografische Entwicklung
Dass die Kinderbetreuungsquoten bei dem enorm gestiegenen Platzangebot der letzten Jahre nicht stärker gestiegen sind, hat mit der erhöhten Kinderzahl in Düsseldorf zu tun. In der wachsenden Stadt hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Kinder im Alter unter drei Jahren von 17.386 auf 19.573 um rund 2.200 erhöht. Auch im Alter von drei bis fünf Jahren stieg die Zahl der Kinder von 16.554 auf 18.003 um mehr als 1.400. Für diese Kinder mussten in den letzten Jahren neue Plätze geschaffen werden, ohne dass sich die Versorgungsquote dadurch erhöht hätte. Doch auch die soll im U3-Bereich weiter gesteigert und im Ü3-Bereich abgesichert werden.

Guter Start ins Bildungssystem durch aufsuchende Beratung
Die Landeshauptstadt Düsseldorf geht jedoch auch noch einen Schritt weiter: Durch intensive Unterstützung und aufsuchende Beratung soll erreicht werden, dass alle Kinder gleichermaßen einen frühen und guten Start ins Bildungssystem haben – auch dann, wenn Eltern gar keinen Anspruch auf einen Betreuungsplatz geltend machen oder sich im System nicht zurechtfinden. Diese Maßnahmen sind insbesondere für Kinder mit einem Migrationshintergrund manchmal eine wichtige Hilfe.

Öffnungszeiten erweitert
Ferner wird dem Wunsch der Eltern nach einer Ausweitung der Öffnungszeiten in den Kitas Rechnung getragen. "In 17 Tageseinrichtungen für Kinder werden im Kindergartenjahr 2019/2020 die Öffnungszeiten um fünf Stunden wöchentlich erweitert. Mit diesem Kontingent kann flexibel die tägliche Öffnungszeit erweitert oder beispielsweise die Öffnung am Freitag verlängert werden. In einer Tageseinrichtung werden bereits bestehende sehr lange Öffnungszeiten auf Dauer abgesichert", erläuterte Jugendamtsleiter Johannes Horn eine Konsequenz aus der letzten Elternbefragung.

Aktuelle Situation zum 1. August
Seit dem Start der Platzvergabe im Frühjahr wurden 6.003 neue Betreuungsverträge abgeschlossen. Die Platzvergabe ist noch nicht abgeschlossen und wird auch nach dem Start des neuen Kindergartenjahres noch weitergehen. Dies hat damit zu tun, dass laufend neue Einrichtungen in Betrieb gehen. Das Jugendamt geht davon aus, dass rund 1.900 Kinder, für die ein Platz in einer Kita gesucht wird, zum Start des neuen Kitajahres noch ohne einen Betreuungsvertrag sind. In der Mehrzahl sind es Kinder unter drei Jahren. Ein großer Teil von ihnen wird einen alternativen Betreuungsplatz in der Tagespflege finden können. Hier werden durch „Kita-Wechsler“ jedes Jahr im August rund 1.000 Plätze frei. "Wir tun alles uns Mögliche, um die Betreuungssituation von kleinen Kindern in Düsseldorf quantitativ und qualitativ weiter auszubauen. Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder signifikante Verbesserungen vermelden können", kündigte Stadtdirektor Hintzsche an.