Antiziganistischer Rassismus in der Gegenwart

| Soziales

Professorin Astrid Messerschmidt

Das Thema antiziganistischer Rassismus steht im Mittelpunkt eines Vortrags von Professorin Astrid Messerschmidt im Rahmen der nächsten Veranstaltung der Vortragsreihe "Rassismuskritisch leben" am Mittwoch, 22. November.

Sie findet von 16 bis 18 Uhr online via Teams statt. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) Düsseldorf lädt alle Interessierten herzlich ein, die sich über das Thema informieren und austauschen möchten.

Sinti:zze und Rom:nja gehören zu den am meisten ausgegrenzten und benachteiligten Minderheiten in Europa. Alte Stereotype aus der langen Geschichte der Stigmatisierung wirken in der Gegenwart nach. Der Rassismus gegen Sint:zze und Rom:nja wird selten benannt und erkannt. Deshalb ist eine Begrifflichkeit erforderlich, die der historischen Besonderheit dieser Form von Rassismus angemessen ist. Die Streitpunkte darum wird der Vortrag aufgreifen. Dabei wird auf das Verhältnis zum Antisemitismus und auf die über Generationen nachwirkende Erfahrung des Genozids im Nationalsozialismus eingegangen.

Die Auswirkungen des Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze werden exemplarisch auf die Erfahrungen im Bildungssystem bezogen. Viele Rom:nja und Sinti:zze haben ihre Schullaufbahn als belastend erlebt, berichten von Zurückweisungen und Demütigungen sowie von fehlender Unterstützung durch Lehrkräfte. Die Missachtung der historischen Verfolgungsgeschichte begünstigt eine zu beobachtende Hemmungslosigkeit beim Äußern von abwertenden Zuschreibungen und bei der Ausübung trennender Maßnahmen wie Sonderbeschulungen. Wird die rassistische Diskriminierung nicht bewusst gemacht, bleiben die eigentlichen Ursachen für Probleme fremd gemachter Gruppen in den Bildungsinstitutionen ausgeblendet und können nicht bearbeitet und schließlich abgebaut werden.

Der Vortrag mit dem Titel "Zwischen Unsichtbarkeit und institutioneller Diskriminierung - antiziganistischer Rassismus in der Gegenwart" greift Ergebnisse der "Unabhängigen Kommission Antiziganismus" auf, die 2021 ihren Bericht "Perspektivwechsel. Nachholende Gerechtigkeit. Partizipation" im Auftrag der Bundesregierung vorgelegt hat.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bürgerhaus Bilk und dem Kommunalen Integrationszentrum Rhein-Kreis-Neuss statt. Sie wird im Rahmen von "KOMM-AN NRW" aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Eie Anmeldung ist bis zum 17. November 2023 per QR-Code oder Link unter https://formulare.duesseldorf.de:443/metaform/Form-Solutions/sid/assistant/647d76c5acb27b60607c05de erforderlich. Die Zugangsnachrichten werden anschließend versandt.