Der Pass kommt mit der Flinken Pedale

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Start der Flinken Pedale im Februar 2018 mit (v.l.) Amtsleiter Harald Wehle, Holger Lorenz von Rotrunner GmbH, Kunde Michael Müller und dem Beigeordneten Prof. Andreas Meyer-Falcke; Foto: Gstettenbauer

Bereits 4.500 Dokumente wurden in der Corona-Zeit kostenlos per Fahrradkurier ausgeliefert.

Im Zuge der Maßnahmen zum Schutz der Menschen vor dem Coronavirus mussten auch die Bürgerbüros vorübergehend geschlossen werden. Bereits im Vorfeld beantragte und zur Ausgabe bereitliegende Reisepässe und Personalausweise konnten somit nicht mehr abgeholt werden. Um den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern trotzdem den Erhalt ihrer Dokumente zu ermöglichen, griff das Amt für Enwohnerwesen auf den "Flinke Pedale" getauften Zustellservice per Fahrradkurier zurück.

Der im Februar 2018 gestartete Dienst, für den normalerweise acht Euro berechnet werden, stellt sich nun in Zeiten der Corona-Pandemie als Glücksfall heraus. Wer einen Personalausweis oder Reisepass in einem der zwölf Bürgerbüros beantragt hat, kann sich sein Dokument aktuell kostenfrei, umweltfreundlich und bequem per Fahrradkurier nach Hause oder zum Arbeitsplatz bringen lassen.

"Wo der Gesetzgeber den Gemeinden unüberwindbare Vorschriften macht und die Digitalisierungsbemühungen ins Leere laufen, kann heutzutage nur diese Art der Kreativität uns helfen, den Herausforderungen der bürgernahen Services zu begegnen", zeigt sich der zuständige Beigeordnete Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke mit der bürgerfreundlichen Lösung zufrieden. "Viele bereits vorliegende Dokumente hätten sonst in den letzten Wochen die Antragsteller nicht erreicht."

Am Anfang der Pandemie lagen rund 10.000 Ausweisdokumente im Amt für Einwohnerwesen zur Abholung bereit. Davon wurden zwischenzeitlich etwa 4.500 Dokumente durch den Fahrradkurier ausgeliefert. Täglich werden so aktuell im Schnitt 100 Dokumente im kompletten Düsseldorfer Stadtgebiet zugestellt, in Spitzenzeiten sogar bis zu 200 Dokumente pro Tag.

Lieferauftrag kann nachträglich gestellt werden
Wenn der Service nicht direkt bei Antragstellung gebucht wurde, kann der Kunde unter www.duesseldorf.de/dva prüfen, ob sein bestelltes Dokument an das Amt für Einwohnerwesen geliefert wurde und bevollmächtigt sodann online nachträglich den Fahrradkurierdienst, ihm das fertige Dokument am gewünschten Tag zum gewünschten Ort - wie Wohnung oder Arbeitsstätte - zuzustellen.

Bedingung ist, dass die Adresse im Düsseldorfer Stadtgebiet liegt. Sofern noch ein Altdokument einzuziehen ist, wird dies im Austausch vom Kurierfahrer entgegengenommen. In allen anderen Fällen kann sich der Kunde auch für eine Briefkastenzustellung entscheiden.

Der erfolgreiche Düsseldorfer Service macht Schule: Einige andere Gemeinden haben bereits Informationen angefragt und überlegen, ihren Bürgern den Dienst ebenfalls anzubieten.