Düsseldorfer Obstwiese ausgezeichnet

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Stiftungsvorstand und Preisträger v.l.n.r.: Gisela Schnelle, Gartenamtsleiterin Doris Törkel, Dieter Schnelle, Preisträger Heinz-Thomas Bangert und Hergen Reker, Amt Putlitz-Berge. Foto: Uwe Schaffmeister

Die ausgezeichnete Streuobstwiese wurde vor 6 Jahren angelegt. Foto: Uwe Schaffmeister

Alte heimische Obstsorten gelten als besonders robust, hier "Kaiser Wilhelm". Foto: Uwe Schaffmeister

Für den Erhalt von Natur und Umwelt hat die "Gisela und Dieter Schnelle Stiftung" am Donnerstag, 19. Juli, erstmals einen Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro verliehen. Der Preis geht nach Hubbelrath.

Stiftungsvorstand Gisela und Dieter Schnelle sowie Gartenamtsleiterin Doris Törkel und Hergen Reker, Amt Putlitz-Berge in Brandenburg, zeichneten Heinz-Thomas Bangert für die Anlage und Pflege einer Streuobstwiese aus.

Die im November 2017 gegründete Stiftung hat zum Ziel, jedes Jahr besonderes natur- und umwelttechnisches Engagement mit einem Geldpreis zu honorieren. Dabei wechselt der Ort der Auszeichnung jährlich zwischen Putlitz-Berge und Düsseldorf. Für 2018 ist die Wahl auf ein in Düsseldorf realisiertes Projekt gefallen.

Heinz-Thomas Bangert hat auf seiner 9.000 Quadratmeter großen Ackerfläche neben dem Ausflugslokal Kaisershaus in Hubbelrath im Frühjahr 2013 eine Obstwiese angelegt. Er säte mit Hilfe eines Landwirts die Wiese ein und pflanzte 36 hochstämmige Obstbäume alter Sorten. Darunter sind auch besonders robuste Sorten wie die "Rote Sternrenette", der "Seestermüher Zitronenapfel", die "Doppelte Phillipsbirne" und die "Große Prinzessinnenkirsche". Zudem sind die über 300 Jahre alte Apfelsorten "Goldparmäne" und der besonders schmackhafte und zugleich groß und alt werdende "Gravensteiner" dabei. Auch die ältere traditionelle "Hauszwetsche" hat er angepflanzt.

"Streuobstwiesen besitzen einen besonders hohen ökologischen Wert und bilden einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten", erklärt Gartenamtsleiterin Doris Törkel. "Laut Schätzungen liegt das Arteninventar von heimischen Streuobstwiesen bei über 3.000 Tierarten. Diese leben entweder im Boden, im Unterwuchs, an den häufig von Flechten und Moosen überzogenen Stämmen oder im Kronenraum der Obstbäume."

Streuobstwiesen verleihen der Kulturlandschaft außerdem ihr charakteristisches Aussehen und gliedern sowie beleben das Landschaftsbild. Sie stellen für den Betrachter einen hohen Erlebniswert dar. Heinz-Thomas Bangert hat sich vor und während der Maßnahme mit der Unteren Naturschutzbehörde des Gartenamtes abgestimmt, die ihn zu weiteren Detailfragen beraten hat. Zudem kümmerte er sich nach der Pflanzung auch um die Baumscheibenpflege, um den Bäumen ein besseres Anwachsen zu ermöglichen, und sorgte bislang für den besagten Kronenschnitt, um mit Ausblick auf den späteren Fruchtertrag den Bäumen ein stabiles Kronengerüst zu erziehen. Er hat das Projekt auch im Wissen darum realisiert, dass die Bäume dauerhaft seiner Pflege bedürfen.