Energie- und Gasmangellage: Landeshauptstadt erzielt Gaseinsparungen von 20 Prozent in städtischen Gebäuden

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Eine erste Bilanz der Düsseldorfer Energiesparmaßnahmen beweist deren Wirkung: Im vergangenen Winter wurden in städtischen Gebäuden 20 Prozent Gas eingespart. Damit wurde das gemeinsame Ziel der Bundesnetzagentur und des Deutschen Städtetags erreicht, dem sich die Landeshauptstadt Düsseldorf von Beginn an verpflichtet gefühlt hat. Dieses und weitere Ergebnisse wurde in der Sitzung des Krisenstabes am Donnerstag, 2. März, vorgestellt.

Erreicht wurden die Gaseinsparungen von 20 Prozent über alle Gebäudetypen durch die Reduzierung der Raumtemperaturen und Heizzeit sowie insbesondere durch die Sensibilisierung des Nutzerverhaltens. Darüber hinaus wurden zahlreiche Einzelprojekte umgesetzt. Beispielsweise wurde auf die Beheizung von zwei Dritteln der Gewächshausflächen an den Stockumer Höfen verzichtet und die Temperatur zur Pflege der Eisflächen an der Brehmstraße wurde reduziert.

Krisenstabsleiter und Feuerwehrdezernent Christian Zaum: "Die Erreichung des ambitionierten Einsparziels ist das Ergebnis eines gemeinsamen Kraftaktes aller Beschäftigten der Verwaltung, die seit vielen Monaten mit ihrem eigenen Verhalten und kreativen Lösungen dazu beigetragen haben."

Auch der Stadtentwässerungsbetrieb zieht ein positives Fazit: Durch die Umstellung der Klärschlammtrocknung im Klärwerk Nord auf Teillastbetrieb konnte im Januar im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion des Stromverbrauchs um rund 51.000 Kilowattstunden und eine Reduktion des Gasverbrauchs um 711.000 Kilowattstunden erzielt werden - umgerechnet sind dies bezogen auf die Klärschlammtrocknung 53 Prozent Einsparung im Stromverbrauch und 58 Prozent im Gasverbrauch. Unter Klärschlamm versteht man den Reststoff, der nach der Behandlung des Abwassers in Kläranlagen entsteht. Zusätzliche Stromeinsparungen von bis zu 2,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr werden außerdem durch die sukzessive energetische Optimierung der Belüftung in den Belebungsbecken auf den Klärwerken bis 2024 erwirkt.

Christian Zaum: "Unsere bisher beschlossenen und umgesetzten Maßnahmen zeigen Wirkung und verdeutlichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass wir in diesem Jahr durch einen milden Winter unterstützt wurden. Um auch auf den kommenden Winter vorbereitet zu sein, müssen wir an unseren Einsparmaßnahmen festhalten und diese weiter optimieren."

Um weiterhin Energie einzusparen, hat der Krisenstab beschlossen, die Abschaltung der Beleuchtung an Baudenkmälern und Nichtwohngebäuden an insgesamt 168 Standorten im Stadtgebiet um ein Jahr bis zum 31. März 2024 zu verlängern. Auch die derzeitige Abschaltung von rund 8.000 Gaslaternen im Düsseldorfer Stadtgebiet in einem Zeitfenster von 1 bis 5 Uhr, beziehungsweise freitags, samstags und vor Feiertagen zwischen 3 und 5 Uhr, wird um ein Jahr verlängert. Unter www.duesseldorf.de/energie ist eine Übersicht der entsprechenden Gaslaternen zu finden. Vor Ort sind die betroffenen Laternen mit einem Laternenring gekennzeichnet und Zusatzschilder mit dem Verweis auf Tempo 30 zu den Abschaltzeiten aufgestellt. Zudem ist eine Kompensationsbeleuchtung an sicherheitsrelevanten Punkten installiert. Durch die Teilabschaltung der Gaslaternen konnten bis Ende Februar 4.647.714 Kilowattstunden Gas eingespart werden, durch die Abschaltung der Beleuchtung an Baudenkmälern und Nichtwohngebäuden weitere 180.095 Kilowattstunden Strom.

Darüber hinaus arbeitet die Landeshauptstadt fortlaufend an der Umsetzung der Vorgaben der EnSimiMaV (Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung) der Bundesregierung. Dabei handelt es sich insbesondere um Projekte zur Heizungsoptimierung, beispielsweise durch hydraulische Abgleiche.

Unter www.duesseldorf.de/energie sind aktuelle Regeln und Maßnahmen in Düsseldorf zu finden. Zudem werden über diese Seite weitere Hilfestellungen und Tipps vermittelt unter anderem zur Einsparung von Strom und Energie. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert und ergänzt.