Für Kinder, Lehrkräfte und die Umwelt: Düsseldorf entsiegelt Schulhöfe

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Burkhard Hintzsche (r.), Dagmar Wandt (3.v.l.), Ratsherr Dr. Thorsten Graeßner (2.v.r.), Sabine Tüllmann (2.v.l.), Sascha Maas (l.) und Schulleiterin Andrea Ziehsler (3.v.r.) auf dem entsiegelten Schulhof der St. Michael-Schule; Foto: Meyer

Der erste Schulhof im Düsseldorfer Stadtgebiet ist entsiegelt: Auf dem Pausenhof der St. Michael-Schule wurden rund 400 Quadratmeter versiegelte Asphaltfläche abgebrochen und durch einen Schulgarten und wasser- und luftdurchlässiges Pflaster ersetzt. Stadtdirektor und Schuldezernent Burkhard Hintzsche präsentierte die neue Fläche am Mittwoch, 8. September, gemeinsam mit Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung, und der Vertreterin und dem Vertreter der Kooperationspartner, Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Düsseldorf, und Sascha Maas, Geschäftsführer der Deutschen Postcode Lotterie.

Das Projekt am Kempgensweg ist der Startschuss für weitere Entsiegelungsvorhaben auf Düsseldorfer Schulhöfen. Damit setzt die Landeshauptstadt in Kooperation mit der Bürgerstiftung Düsseldorf und der Deutschen Postcode Lotterie ein Zeichen für Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit: Das Aufbrechen der Asphalt- oder Betonflächen auf den Schulhöfen sorgt für eine optimale Versickerung und hilft den dortigen Bäumen. Der Schulgarten bietet diverse pädagogische Nutzungsmöglichkeiten und beinhaltet neben Pflanztischen auch ein Gerätehaus.

"Die Landeshauptstadt treibt nicht nur den Ausbau und die Modernisierung ihrer Schulgebäude voran, sondern unterstützt die Kinder und Jugendlichen bestmöglich darin, Normen und Werte, soziales Miteinander und Verantwortung entwickeln", erläutert Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. "Als Schulträger können wir beispielsweise mit der technischen Ausstattung oder wie in diesem Fall mit der Gestaltung des Schulhofes die hierfür nötigen Voraussetzungen schaffen. Das Projekt der 'Entsiegelung von Schulhöfen' und die damit einhergehenden Effekte stehen für Ziele wie Bodenschutz, Klimaverbesserung und -anpassung sowie Insekten- und Artenvielfalt."

Die Kosten dieser Entsiegelung belaufen sich auf etwa 125.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt einerseits über die Bürgerstiftung, andererseits über die Landeshauptstadt gemäß des Ratsbeschlusses "Traumschulhöfe", welcher den Auftrag zur Umgestaltung städtischer Pausenflächen beinhaltet. Die Bürgerstiftung finanziert das Projekt mithilfe des "Traumtalers", den sie bei der Deutschen Postcode Lotterie gewonnen hat: Mit dem "Traumtaler" der Düsseldorfer Soziallotterie werden gemeinnützige Organisationen mit innovativen, sozialen und ökologisch nachhaltigen Projekten ausgezeichnet.

Sascha Maas, Geschäftsführer der Deutschen Postcode Lotterie: "Als Soziallotterie nehmen wir unsere Verantwortung für Mensch und Natur wahr. Die Unterstützung des Projekts 'Lebendige Schulhöfe' der Bürgerstiftung Düsseldorf unterstreicht das: Dank unserer weitreichenden Förderung und des ehrenamtlichen Engagements zahlreicher Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler kann an vielen Düsseldorfer Schulen ein Raum geschaffen werden, der wohltuend wirkt und die Lebensqualität verbessert: Aus grauen Schulhöfen werden grüne Oasen, die Insekten und anderen Tieren als Lebensraum dienen. Damit wird Natur für hunderte Stadtkinder erlebbar. Viele Städte wollen grüner und gesünder werden. Düsseldorf handelt und geht mit den 'Lebendigen Schulhöfen' voran. Die Landeshauptstadt ist somit ein Vorbild für nachhaltige Kommunen in ganz Deutschland."

Für die Umgestaltung der Flächen sind mehrere Schritte notwendig: Zunächst müssen der Beton und möglicherweise weitere Schichten abgetragen werden. Danach sind unterschiedliche Nutzungsvarianten möglich, beispielsweise eine Insektenwiese oder ein Schulgarten wie am Kempgensweg. Für die verschiedenen Schulstandorte finden individuelle Planungen statt, sodass jede entsiegelte Fläche einzigartig sein wird.

Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Düsseldorf: "Jede Entsiegelung, sei die Fläche auch noch so klein, trägt in der Gesamtheit dazu bei, das Stadtklima entscheidend zu verbessern. Zusätzlich werden durch die insektengerechte Bepflanzung neue Lebensräume für Vögel und Insekten geschaffen. So einfach kann Klimaschutz sein."

An den folgenden Schulstandorten soll im Rahmen des Projektes mit der Bürgerstiftung Düsseldorf und der Postcode Lotterie demnächst mit Entsiegelungen von Schulhofflächen gestartet werden:

-    GGS Sonnenstraße, Sonnenstraße 10, Oberbilk
-    GGS Stoffeler Straße, Stoffeler Straße 11, Oberbilk
-    Alfred-Herrhausen-Schule, Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße 21, Garath
-    Benzenberg-Realschule, Siegburger Straße 38, Oberbilk
-    Humboldt-Gymnasium, Pempelforter Straße 40
-    Gesamtschule Stettiner Straße, Stettiner Straße 98, Garath
-    Berufskolleg Bachstraße, Bachstraße 8, Bilk

Planungen für die einzelnen Standorte liegen bereits vor. Im nächsten Schritt sollen diese Planungen gemeinsam mit den Schulen weiterentwickelt werden, damit der individuelle Charakter jeder Schule sich auch auf ihren neuen entsiegelten Schulhöfen widerspiegeln wird.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf