Im Rhein herrscht Lebensgefahr!

| Ordnung Erstellt von Buch, Michael

Die am Wochenende vorhergesagten sommerlichen Temperaturen werden wieder so manchen Menschen zum Bad ins kühle Nass locken. Doch das Schwimmen birgt vor allem in Freigewässern Gefahren.

Die am Wochenende vorhergesagten sommerlichen Temperaturen werden wieder so manchen Menschen zum Bad ins kühle Nass locken. Doch das Schwimmen birgt vor allem in Freigewässern Gefahren. Die Vertreter von Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), Wasserwacht und Wasserschutzpolizei betonen: "Auch geübte Schwimmer können bei Unterströmungen in Not geraten." In den vergangenen Jahren wurde der Rhein immer wieder zur Todesfalle – im Rhein herrscht Lebensgefahr!

Bereits 24 Einsätze in diesem Jahr

Im Jahr 2020 rückte die Feuerwehr Düsseldorf 59 Mal (2019: 60) nach der Alarmierung "Personen im Rhein" zum Rettungseinsatz aus. Dabei konnten 25 (2019: 12) Menschen gerettet werden, davon mussten 15 (2019: 6) ins Krankenhaus transportierten werden, für 4 Menschen kam jede Hilfe zu spät (2019: 8). Dieses Jahr musste die Düsseldorfer Feuerwehr bereits 24 Mal zur Personenrettung an den Rhein ausrücken. Dabei kamen vier Menschen zur weiteren medizinischen Versorgung ins Krankenhaus. Ebenfalls zwei Menschen konnten nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Am 9. August 2020 rückte die Feuerwehr Düsseldorf innerhalb von 90 Minuten zu zwei Einsätzen aus. Ein Mann wurde im Rhein in Höhe des Lohauser Deichs gesichtet. Der Schwimmer konnte eigenständig das Wasser Höhe der Flughafenbrücke unverletzt verlassen. Nur wenig später erhielt die Feuerwehr Düsseldorf einen Notruf aus dem Bereich des Paradiesstrands im Düsseldorfer Hafen. Ein 18-jähriger Mann war beim Baden von einer Welle mitgerissen worden und dann untergegangen. Während Taucher der Feuerwehr Düsseldorf den Bereich der betreffenden Buchten absuchten, erkundeten weitere Kräfte den Rheinstrom nach dem jungen Mann. Mittels eines Sonargeräts der Feuerwehr wurde ebenfalls an der Bucht nach dem Menschen gesucht. Zusätzlich unterstützten ein Polizeihubschrauber aus der Luft sowie eine weitere Tauchergruppe der Feuerwehr Duisburg bei der Suche nach dem Vermissten. Nach rund vier Stunden musste die Rettungsaktion erfolglos abgebrochen werden. Zwei Tage später konnte der 18-jährige Mann in Höhe Rheinberg nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Tückische Strömungen und Strudel prägen die Wasserstraße

Nach der Verordnung über das Baden in den Bundeswasserstraßen Rhein und Schifffahrtsweg Rhein-Kleve ist das Schwimmen in bestimmten Zonen generell verboten. So gelten 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen Badeverbot. An Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf ebenfalls nicht geschwommen werden. Auch andernorts ist Baden im Rhein lebensgefährlich. Beispielsweise an so genannten Kribben – ins Wasser ragende Kiesflächen – bilden sich oft tückische Strudel und Strömungen. Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Wenn ein Schiff vorbeifährt, zieht dies das Wasser an. Der Eindruck des niedrigeren Wasserstandes verlockt Kinder, in den Fluss zu waten. Unterschätzt wird die Gefahr des "Rückschwalles": Das Wasser kehrt in Wellen zurück.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter:

www.duesseldorf.de/leben-in-duesseldorf/ordnung-und-sicherheit.html

Auch in Baggerseen ist das Schwimmen gefährlich

Baden ist erlaubt, wo Aufsicht vorhanden ist, also am Unterbacher See (Nord- und Südstrand). Für alle anderen Baggerseen gilt Badeverbot, das sind die:

• Angermunder Baggerseen westlich und östlich des Heiderweges sowie der
• Suitbertussee
• Fliednersee
• Lambertussee in Kaiserswerth
• Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen
• Südpark-See
• Unisee
• Elbsee Süd und Nord.

Generell sollten Menschen, die zum Baden gehen, einige Regeln beachten. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt, die DLRG, die DRK-Wasserwacht und die Wasserschutzpolizei appellieren, die Baderegeln einzuhalten:

• Nie überhitzt ins Wasser gehen,
• nie alkoholisiert schwimmen gehen,
• nie mit vollem Magen ins Wasser gehen,
• nie mit ganz leerem Magen schwimmen gehen.

Eltern sollten ihre Kinder an den Gewässern immer im Auge behalten!