In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen

| Soziales Erstellt von Bergmann, Michael

In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf verfügt in enger Kooperation mit den Düsseldorfer Trägern der Wohnungslosenhilfe über ein engmaschiges und umfangreiches Angebot für Wohnungslose. Es stehen ganzjährig unterschiedliche Unterkünfte für den Tag und die Nacht zur Verfügung.

In Düsseldorf muss niemand auf der Straße schlafen. Doch es gibt eine Reihe von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen lieber unter freiem Himmel übernachten, als in eine feste Unterkunft zu gehen. Was in der warmen Jahreszeit kein Problem ist, wird bei Frost leicht zur tödlichen Gefahr. "Die Landeshauptstadt Düsseldorf verfügt in enger Kooperation mit den Düsseldorfer Trägern der Wohnungslosenhilfe über ein engmaschiges und umfangreiches Angebot für wohnungslose Menschen. Mit niedrigschwelligen Angeboten werden auch diejenigen erreicht, die am Rande der Gesellschaft stehen. Wir lassen niemanden allein", so Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche. Es stehen ganzjährig unterschiedliche Unterkünfte für den Tag und die Nacht zur Verfügung. Auch in diesem Winter wird die Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus, Sozialwerke e. V., in Kälteperioden zusätzliche Übernachtungsplätze auf der Prinz-Georg-Straße anbieten. Mit diesem Angebot können dann auch Menschen erreicht werden, die herkömmliche Unterkünfte nicht aufsuchen.

Derzeit sind in Düsseldorf rund 400 Menschen in stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und rund 900 Menschen in städtischen Notunterkünften, sowohl in Sammelunterkünften als auch in Einzelwohnungen untergebracht. Daneben stehen ganzjährig rund 140 Plätze in Notschlafstellen zur Verfügung. Die Anzahl dieser Plätze kann bei Bedarf jederzeit erweitert werden. In diesen Einrichtungen besteht auch die Möglichkeit, zur Körper- und Wäschepflege, zur medizinischen Grundversorgung und zur Sozialberatung. Bei der Beratung steht die Vermittlung von Wohnraum, wie zum Beispiel in eine eigene Wohnung, in eine besondere stationäre Einrichtung oder in eine städtische Notunterkunft im Vordergrund. In den Tagesstätten sowie von der Bahnhofsmission und der Armenküche werden bei Bedarf warme Mahlzeiten beziehungsweise warme Getränke angeboten.

Im Durchschnitt übernachten etwa 120 bis 150 Menschen auf der Straße. Scham, Unwissenheit, Angst vor Behörden, Alkohol- und Drogensucht oder psychische Probleme sind oftmals Gründe, warum sie bisher die Angebote der Wohnungslosenhilfe nicht angenommen haben. Auch Vorbehalte gegen vorhandene Regeln in der Unterkunft, aber auch die freie Entscheidung für eine andere Lebensform, gehören dazu. Um auch diese Menschen erreichen zu können, finanziert die Landeshauptstadt Düsseldorf zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland Streetworker. Diese halten Kontakt zu den Menschen, die auf der Straße leben. Durch regelmäßigen Kontakt und Gespräche mit den Wohnungslosen werden einzelfallbezogene Angebote zur Beseitigung der Wohnungslosigkeit unterbreitet.

Gerade im Winter zeigt sich, dass trotz aller Bemühungen die vorhandenen Angebote nicht angenommen werden und obdachlose Menschen weiter auf der Straße übernachten. Diesen Menschen gilt, wie in den vergangenen Jahren, ein besonderes Augenmerk. Die Streetworker und der Ordnungs- und Servicedienst des Ordnungsamtes sind an kalten Winterabenden verstärkt im Stadtgebiet unterwegs und weisen auf die Angebote für wohnungslose Menschen hin. Ist erkennbar, dass die Betroffenen die Hilfen nicht annehmen wollen, leisten sie auch Hilfe beim Überleben auf der Straße und stellen zum Beispiel Schlafsäcke zur Verfügung.

Wenn der Eindruck besteht, dass Menschen sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, sollte eine der folgenden Stellen informiert werden:

Hotline der Beratung für Obdachlose, Zentrale Fachstelle für Wohnungsnotfälle
Montag bis Freitag von 8 bis 15.30 Uhr, Telefon 89–9 61 89

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der Ordensgemeinschaft, Kaiserswerther Straße 13
Montag bis Freitag von 15.30 bis 1 Uhr, Wochenende und Feiertage von 18 bis 1 Uhr, Telefon 60 28 35-00

Von dort aus werden je nach Lage und Einsatzzeit entweder die Streetworker, der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) oder die Polizei informiert. Im Notfall kann auch die Polizei direkt um Hilfe gebeten werden.

Möglichkeiten des Tagesaufenthalts bestehen in folgenden Stellen: "Shelter", Liefergasse 3 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf), täglich von 8 bis 18 Uhr, Telefon 58 68 78 80

Café-Bistro in der Fachberatungsstelle „Horizont", Neusser Straße 37 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf), mit Tagesaufenthalt,
montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr, Wochenende und Feiertage im Wechsel mit "Café Pur", von 8 bis 13 Uhr, Telefon 3 00 64 30

"Café Pur", Harkortstraße 27 (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf),
montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, Wochenende und Feiertage im Wechsel mit "Horizont", von 8 bis 13 Uhr, Telefon 5 80 86-42/43/45

"Café Kola", Erkrather Straße 18, Kontaktladen des Drogenhilfezentrums für drogenabhängige Menschen, montags bis freitags von 13 bis 16 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 12.30 bis 15.30 Uhr, Telefon 3 01 44 60

"Trebecafé", Kölner Straße 148 (Diakonie Düsseldorf) für Mädchen und junge Frauen von 12 bis 26 Jahre, montags und dienstags, von 10 bis 14 Uhr, donnerstags bis sonntags von 16 bis 20 Uhr, Telefon 6 01 53 31

Für Übernachtungen stehen zur Verfügung: Notschlafstelle "Ariadne" für Frauen, Querstraße 4, mit Tagesaufenthalt (Kooperation Stadt und Diakonie Düsseldorf) mit bis zu 20 Plätzen, 24 Stunden geöffnet; Telefon 5 80 63 66

Notschlafstelle für Männer, Harkortstraße 27, mit Tagesaufenthalt (Kooperation Stadt und Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus) mit 50 Plätzen, 24 Stunden geöffnet; Telefon 8 76 66 88

Nachtunterkunft "Franziska-Schervier-Haus" der Ordensgemeinschaft, Kaiserswerther Straße 13, (Kooperation Stadt und Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus), mit 42 Plätzen; Telefon 60 28 35-00

"Sleep-In" des Drogenhilfezentrums, Erkrather Straße 18, mit mindestens 19 Plätzen, von 21 bis 11 Uhr; Telefon 30 14 46-3 30.

"Knackpunkt", Grupellostraße 29, des SKFM, für Mädchen und junge Frauen bis 26 Jahre mit 8 Plätzen, Aufnahme von 21.30 bis 1 Uhr; Telefon 35 92 43.