Japan-Reise: Wirtschaftsdelegation der Stadt Düsseldorf in Kobe
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Annette Klerks, Dr. Thomas Heck und Wirtschaftsdezernent Christian Zaum mit Professor Takahiro Yasuda, Chef des Medtech Innovation Center der Universität Kobe; Foto: Stadt Düsseldorf
Unter dem Titel "Düsseldorf – Your Gateway to Europe’s Health Market" luden die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Messe Düsseldorf Japan gemeinsam mit der Foundation for Biomedical Research and Innovation at Kobe (FBRI) zu einem Fachseminar ein. Die Veranstaltung brachte rund 30 Fachbesucherinnen und -besucher aus Forschung, Industrie und öffentlichem Sektor zusammen, die sich zu aktuellen Entwicklungen in der Medizintechnik sowie auf Kooperationschancen im Rahmen der MEDICA austauschten, bei der das Kobe Biomedical Innovation Cluster (KBIC) zuletzt 2023 vertreten war.
Das KBIC ist heute das größte biomedizinische Cluster Japans mit über 360 Partnerinstitutionen. Es wurde nach dem verheerenden Erdbeben 1995 als zukunftsweisender Impuls für die Revitalisierung der Stadt gegründet und gilt inzwischen als Vorreiter für regenerative Medizin und medizinische Innovation.
Dr. Thomas Heck, Geschäftsführer des Life Science Centers in Düsseldorf, stellte in seinem Vortrag die Möglichkeiten der Kooperation von japanischen Unternehmen mit der Einrichtung in Düsseldorf vor. Für die Netzwerkaktivitäten des Life Science Center Düsseldorf wurde 2003 das LifeScienceNet von den Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein sowie der Stadt Düsseldorf ins Leben gerufen und dient seitdem als regionales Netzwerk für Unternehmen der Biotechnologie, Medizintechnik und Pharmazie. Es bietet eine Plattform für Kooperationen und den fachlichen Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Dienstleistungssektor und führt regelmäßig Veranstaltungen durch.
Im Anschluss an das Seminar folgte ein Austausch mit der JETRO Kobe, der regionalen Vertretung der Japan External Trade Organization. Im Zentrum standen Fragen internationaler Markterschließung, der Förderung von Start-ups sowie Möglichkeiten der Standortkooperation. JETRO unterstützt nicht nur gezielt japanische Unternehmen beim internationalen Markteintritt, sondern fördert auch aktiv ausländische Start-ups in Japan, etwa durch das Start-up-Visa-Programm.
MedTech Innovation Center
Ein weiterer Höhepunkt des Programms war der Besuch des neuen MedTech Innovation Centers der Universität Kobe. Die Einrichtung wurde im Oktober 2024 eröffnet und verbindet medizinische Forschung, ingenieurwissenschaftliche Entwicklung und industrielle Anwendung unter einem Dach. Gemeinsam mit Unternehmen wie Medicaroid – mit Hauptsitz in Kobe und Europazentrale in Düsseldorf – arbeitet das Zentrum an wegweisenden Projekten zur Verbesserung medizinischer Versorgung mithilfe von 5G-Technologie und Robotik.
Den Abschluss des Programms bildete ein Besuch im Takenaka Carpentry Tools Museum. Bei einer Führung zum Thema "Nachhaltiger Städtebau" erfuhren die Delegationsteilnehmenden, wie traditionelles Handwerk, moderne Architektur und Ressourcenschonung in Japan zusammengedacht werden. Die Takenaka Corporation, die 1973 ihre Europazentrale in Düsseldorf gründete, zählt heute zu den führenden Bauunternehmen Japans und ist auch auf der Expo 2025 in Osaka mit zahlreichen Projekten vertreten.