Jetzt kommt die "Ampelinfo Online"

| Verkehr

Düsseldorf ist eine der ersten Städte in Europa, wo der Dienst "Ampelinfo Online" von der Audi AG ab Dienstag, 28. Januar, eingeführt wird. Das automatisierte Fahren ist in der Landeshauptstadt durch das Projekt "KoMoD - Koperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf" massiv voran getrieben worden. Mit "KoMoDnext" wird das Projekt bis zum 31. Dezember 2021 fortgeführt. Es wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 9,8 Millionen Euro, bei einem Fördervolumen von 6,9 Millionen Euro.

Für die Landeshauptstadt Düsseldorf, mit ihren Aufgaben im Verkehrsmanagement, ist die Flotte des Autoherstellers im Serienbetrieb sehr hilfreich: Die Autos senden anonymisierte Daten der Ampelüberfahrten an ein Audi-Backend. So lassen sich die aktuellen Ampelprognosen mit den realen Bewegungsdaten der Autos abgleichen. Diese Informationen erhält die Landeshauptstadt Düsseldorf in Form von Protokollen. Mit diesen präzisen Verkehrsinformationen können Ampeln effizienter geplant und geschaltet werden. Davon wird in Zukunft der Verkehrsfluss profitieren, besonders, wenn sich weitere Automobilhersteller anschließen. "Das autonome Fahren der Zukunft wird ohne Ampelphasenprognosen kaum möglich sein, deswegen sind wir stolz, solch eine technische Lösung bereits jetzt in Düsseldorf anbieten zu können", ist Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke sicher.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat in mehreren kooperativen Forschungsprojekten innovative Lösungen im Verkehrsmanagement erarbeitet. Auf der Grundlage einer der modernsten Verkehrsmanagementzentralen in Europa wurden in den vom Bund geförderten Projekten UR:BAN - "Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement" und KoMoD – "Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf" die Voraussetzungen für ein vernetztes Fahren in Düsseldorf geschaffen. So wurden zusammen mit den Projektpartnern "GEVAS software und Traffic Technology Services (TTS)" Verfahren für eine zentralenbasierte Ampel-Fahrzeug-Kommunikation geschaffen, ohne dass kostenintensive Erweiterungen an der Ampel-Infrastruktur notwendig sind. Diese innovativen Entwicklungen stellen den Ausgangspunkt für die Einführung eines "Car2X"-Services zur Ampelphasenprognose dar, wie er nun von Audi für Serienfahrzeuge angeboten wird.

Um einen Dienst zur Prognose von Ampelphasen anbieten zu können, müssen die digitalen Zustandsdaten der Ampeln erfasst, zu Informationen weiterverarbeitet und an die Autofahrer übermittelt werden. Solche Informationen, wie zum Beispiel die Zeitdauer bis zur nächsten Grünphase oder Geschwindigkeitsempfehlungen, ermöglichen dann ein reibungsloses Passieren der nächsten Ampel. IT-technische Voraussetzung für einen solchen Dienst ist die Etablierung einer Schnittstelle, an der die Zustandsdaten der Ampeln und Schaltzeitprognosen bereitgestellt werden. Diese Schnittstelle wurde von der Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit den Projektpartnern entwickelt. Neben dem Realbetrieb mit dem neuen Dienst "Ampelinfo Online" beteiligt sich die Landeshauptstadt mit dem Projekt "KoMoDnext" weiter an der Forschungsarbeit zum automatisierten Fahren.

Folgeprojekt "KoMoDnext"

Das Projekt „KoMoDnext – Automatisiertes Fahren im digitalen Testfeld Düsseldorf“ ist Teil des Förderprogramms "Automatisierung und Vernetzung im Straßenverkehr" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und führt das Projekt KoMoD fort. Das Projekt erstreckt sich über eine Laufzeit von zwei Jahren bis zum 31. Dezember 2021. Unter Federführung der Landeshauptstadt Düsseldorf arbeiten das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch Straßen.NRW, diverse Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen im Projekt KoMoDnext.

Ziel des Projektes ist die Vorbereitung ausgewählter Netzabschnitte für die Befahrbarkeit mit automatisierten Level 4-Fahrzeugen, das heißt vollautomatisiert fahrenden Fahrzeugen, bei denen kein Fahrer erforderlich ist. Im Vordergrund steht dabei die Absicherung des automatisierten Fahrens durch die Entwicklung neuer Steuerungsverfahren sowie durch Sicherung der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur.

Im Zentrum des Projektes stehen fünf Anwendungsfälle, die im urbanen Raum sowohl auf der Autobahn (A57), im Übergang in den städtischen Bereich (Rheinalleetunnel – Rheinkniebrücke) als auch im innerstädtischen Bereich an komplexen Knotenpunkten (unter anderem Elisabeth-/ Herzogstraße) die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur unterstützen. Die Anwendungen sollen die Markteinführung und Praxistauglichkeit von automatisierten Fahrfunktionen weiter fördern.

Die Applikationen werden im digitalen Testfeld Düsseldorf unter realen Verkehrsbedingungen umgesetzt und getestet. Das Testfeld ist auch für interessierte Dritte zugänglich. Die rund 20 Kilometer lange Teststrecke erstreckt sich vom Autobahnkreuz  Meerbusch (A57/A44) über die A57 und weiterführend über das Autobahnkreuz  Kaarst und die A52, die Bundesstraße B7, den Rheinalleetunnel, die Rheinkniebrücke bis in den innerstädtischen Bereich "Friedrichstadt".