Olympic Adventure Camp: Blindenleitsystem-Parcours zum Tag der Inklusion

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Tag der Inklusion im Olympic Adventure Camp (OAC): Am Dienstag, 10. August, stellte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche im Sportpark neben der Merkur Spiel-Arena den Blindenleitsystem-Parcours für Kinder vor; © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Sportdezernent Burkhard Hintzsche testet den Blindenparcours im OAC: Mithilfe einer Brille wird eine Sehbehinderung simuliert, Mit einem Langstock gilt es über die Bodenplatten im Parcours ans Ziel gelangen; © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

David (12) erlebt im Blindenparcours die tagtäglichen Herausforderungen eines Menschen mit Sehbehinderung. Zukünftig können Kitas und Schulen den Blindenparcours ausleihen; © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Uschi Kieninger vom Amt für Soziales erklärt das taktile Blindenleitsystem, das sehbehinderten und blinden Menschen dabei hilft, im Alltag zurecht zu kommen; © Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

Tag der Inklusion im Olympic Adventure Camp: Am Dienstag, 10. August, stellte Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche im Sportpark neben der Merkur Spiel-Arena den Blindenleitsystem-Parcours für Kinder vor.

Das Düsseldorfer Olympic Adventure Camp (OAC) bietet jährlich ein vielfältiges Sportangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 6 bis 21 Jahren zum aktiven Mitmachen an. In diesem Jahr wird neben Abenteuersportarten, Trendsport und den olympischen Disziplinen erstmalig auch der Blindenparcours für Kinder angeboten.

Im Blindenparcours wird den Kindern mithilfe einer Brille eine Sehbehinderung simuliert - wählbar sind verschiedene Brillen mit unterschiedlich starken Seheinschränkungen. Mit einem weißen Stock, dem sogenannten Langstock, können die Kinder dann über die Bodenplatten im Parcours an ihr Ziel gelangen. Auf dem Weg befinden sich verschiedene Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Der Parcours mit Düsseldorfer Motiven dient dazu, Kindern das Leben und die tagtäglichen Herausforderungen eines Menschen mit Sehbehinderung durch eigenes Erfahren näher zu bringen. Gleichzeitig werden auch die Eltern über die Bedeutung der taktilen Leitlinien informiert - mit den Kindern als Botschafter.

"Die Möglichkeit, sich trotz einer Beeinträchtigung des Sinnesorgans 'Auge' im öffentlichen Verkehrsraum und in Gebäuden bewegen zu können, ist für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen immens wichtig, um selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können", erläutert Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. "Gleichzeitig ist auch die Akzeptanz und das Verständnis der Mitmenschen wichtig und genau das erhoffen wir uns, auf spielerische Art durch diese Aktion im Rahmen des OAC bei den Kindern zu wecken. Wer sich durch eigenes Erleben bewusstmachen kann, wie wichtig das Leitsystem ist, kann beispielsweise zukünftig verstärkt darauf achten, dass entsprechende Bodenplatten nicht verdeckt sind. Die Kinder können zudem ihre Eltern, Freunde und Familien sensibilisieren. Inklusion ist nicht nur ein Wort, sondern das Versprechen, dass alle Menschen gleich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können sollen. Dafür setzen wir uns ein."

Noch bis Samstag, 14. August, kann der Parcours im Olympic Adventure Camp im Arena-Sportpark täglich von 12 bis 15 Uhr und 15 bis 18 Uhr besucht werden. Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich. Hintergründe und Informationen zur Anmeldung sind unter https://duesseldorf.de/oac zu finden.

Zukünftig können Kitas und Schulen den Blindenparcours ausleihen. Außerdem gibt es eine Info-Karte, die über die Bedeutung der taktilen Leitlinien informiert.

Hintergrund
In Düsseldorf leben rund 1.000 blinde und etwa 5.000 sehbehinderte Menschen. Taktile Blindenleitsysteme sind für sehbehinderte und blinde Menschen äußerst wichtig, um im Alltag zurecht zu kommen. Die Blindenleitsysteme werden seit 2010 verlegt und bei jedem Neubauprojekt bedacht. An besonders frequentierten Orten, wie etwa im und um den Hauptbahnhof, sind sie bereits seit langem vorhanden.

Oft werden die Bodenindikatoren aus Rillen- und Noppenplatten aus Unkenntnis zugestellt: Fahrräder, Autos, Mülltonnen oder Bauzäune stehen auf dem Blindenleitsystem und blockieren es. Für blinde und sehbehinderte Menschen sind diese Hindernisse wahre Stolperfallen.

Bereits im Juni 2019 hat das Amt für Soziales mit der Kampagne "Streifenfrei" über das Blindenleitsystem informiert. Der neu produzierte Parcours für Kinder mit Rillen- und Noppenplatten soll daran anknüpfen und die Bekanntheit des Systems noch einmal steigern.

Ein Video zu diesem Thema wird es auf YouTube geben unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf