Seit 60 Jahren Beratung und Hilfen zum Thema Schulen

| Bildung

Würdigten 60 Jahre Beratung und Hilfen (v.r.): Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Anja Niebuhr, Leiterin des Zentrums für Schulpsychologie, Schulverwaltungsamtsleiterin Dagmar Wandt und Dr. Susanne Braun-Bau, Ministerium für Schule und Bildung.

Das Zentrum für Schulpsychologie der Landeshauptstadt Düsseldorf bietet Supervision, Coaching und Gewaltprävention an und bearbeitet pro Jahr rund 1.200 Fälle.

Runder Geburtstag für das  Zentrum für Schulpsychologie der Landeshauptstadt Düsseldorf: Seit 60 Jahren finden Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern hier eine kompetente Beratung zu sämtlichen Schulthemen und Hilfen bei Problemen. Dabei ist die Palette der von einem 20-köpfigen Spezialistenteam angebotenen Leistungen breit: Neben den umfassenden Möglichkeiten einer direkten schulpsychologischen Beratung bei schulischen Fragen oder Schwierigkeiten  bietet das Zentrum unter anderem auch Supervision, Coaching sowie Hilfen bei der Gewaltprävention.


Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: "Mein Dank im Jubiläumsjahr des Zentrums für Schulpsychologie gilt allen aktuellen aber auch ehemaligen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz in diesem ebenso wichtigen wie auch sehr sensiblen Arbeitsfeld. Die Arbeit des Zentrums für Schulpsychologie deckt ein unglaublich großes Spektrum psychologischer Themen und Unterstützungsangebote für die unterschiedlichsten Zielgruppen und Personen im schulischen Kontext ab. Für die Stadt Düsseldorf ist es ein großer Gewinn, sie an unserer Seite zu wissen, und ich möchte alle ermutigen, sich bei Problemen Rat und Unterstützung zu holen. Beratungsbedarf zu haben, ist kein Manko, und die Bereitschaft, Unterstützung zu erbitten, zeugt vor allen Dingen von Für- und Vorsorge für sich selbst, andere und einen guten Umgang miteinander."


"Wir wollen, dass jeder und jede gerne zur Schule geht" – unter diesem Motto präsentiert sich das Zentrum für Schulpsychologie den Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern. Damit sind neben den Kindern und Jugendlichen auch ihre Eltern gemeint und darüber hinaus Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeitende – kurz: alle, die an Düsseldorfer Schulen arbeiten. Die Beratung kann schon vor dem Schulbesuch mit der Frage beginnen, ob eine vorzeitige Einschulung bei einem Kind sinnvoll sein kann und reicht in der thematischen Vielfalt bis zu Menschen, die ihr berufliches Leben innerhalb der Schulen verbringen und Fragen zu ihrer beruflichen Rolle oder Fortbildungsbedarfe haben. Neutralität in der Beratung und absolute Vertraulichkeit ist dabei selbstverständlich.

An vielen Schulen bietet das Zentrum für Schulpsychologie auch Beratungen vor Ort an, um auch Menschen zu erreichen, denen der Weg in eine zentrale Beratungsstelle nicht so leicht fällt.  

Für Kinder und Jugendliche gibt es Gruppenangebote wie beispielsweise Konzentrationstrainings, Lerncoachings, Prüfungsangst-Gruppen oder auch "Mutige Mädchen" für Mädchen, die sich in der Schule trauen wollen, vor der Klasse zu sprechen oder sich mehr zu melden. Die Gruppenangebote wechseln und sind aktuell auf der Internetseite www.duesseldorf.de/schulpsychologie zu finden.
 

Prävention von Gewalt

Einen wichtigen Teil der der Arbeit nimmt die Unterstützung von Schulen in der Prävention von Gewalt, Antisemitismus, Links- und Rechtsradikalismus, Islamismus, Salafismus und genereller gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein. Hier stellt das Zentrum für Schulpsychologie ein eigenes, multiprofessionell aufgestelltes Team zur Verfügung, das Schulen in diesen Fragestellungen unterstützen und begleiten kann. An dieses Team ist auch die Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW angebunden. Hier dokumentiert sich auch die enge Verbundenheit mit dem Land in der gemeinsam getragenen Verantwortung: Fünf der Schulpsychologinnen sind Landesbedienstete. Anfang nächsten Jahres werden darüber hinaus zwei weitere erwartet, die im Themenfeld Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Arbeit für Schulen unterstützen sollen.

Zahlen (Stand 2018)

  • rund 1.000 Einzelfallanmeldungen/Jahr und 1.200 bearbeitete Fälle
  • rund 60 Fortbildungsveranstaltungen, Fachtage und Workshops mit rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
  • rund 20 Gruppen mit etwa 350 Schülerinnen und Schülern
  • 128 Kinderschutzberatungen
  • rund 50 Krisenberatungen/Schule

Historie

  • Gegründet am 1.10.1959 als Beratungsangebot für Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger mit der Aufgabe "bei Fragen betr. der Schulreife oder Eignung für den Besuch der weiterbildenden Schulen, etwa bei plötzlichem Leistungsabfall begabter Schüler, bei schulisch bedeutsamen Verhaltensstörungen, Verwahrlosungserscheinungen usw. beratend und gutachterlich mitzuwirken" (aus: Verwaltungsbericht der Stadt Düsseldorf 1959 und 1960, S. 151)
  • Einige  Stationen innerhalb der Stadt Düsseldorf: "Institut für Lebensberatung" (1971), eigenständiges Institut 40/601, Zentrum für Schulpsychologie (neuer Name) ab 2015, Zuordnung als Abteilung 4 zum Schulverwaltungsamt 2017
  • Seit 2007 in Kooperation mit dem Land als gemischte Einrichtung mit Mitarbeitenden von Land und Kommune, basierend auf der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Ministerium für Schule und Bildung und der Stadt Düsseldorf
  • Angliederung der Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW (LPS) ab 2015 mit zunächst einer und inzwischen zwei Abordnungen von Lehrkräften durch das Land NRW
  • Stetig steigende Zahl der Mitarbeitenden: Von einer Person 1959 bis zu 20 Schulpsychologinnen und -psychologen heute. Davon 15 kommunal und fünf vom Land, darüber hinaus gibt es eine Sozialpädagogen-Stelle und aktuell zwei vom Land abgeordnete Lehrkräfte.