Sturm-Nachlese: Aufräumarbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen

| Verwaltung Verkehr Umwelt Soziales Jugend Erstellt von Buch, Michael; Paulat, Volker; Frisch, Michael

Am Tag nach dem Sturm Friederike hat sich die Lage in der Landeshauptstadt Düsseldorf entspannt. Im weiteren Verlauf des Vormittags wurden Bagatellschäden im Zusammenhang mit dem Sturm von Kräften der Berufsfeuerwehr abgearbeitet. Personenschäden im Zusammenhang mit dem Orkantief sind nach jetzigem Stand der Erkenntnisse nicht zu verzeichnen.

Die Feuerwehr Düsseldorf war in den zurückliegenden 24 Stunden mit 369 Kräften der Freiwilligen Feuerwehr und Berufsfeuerwehr im Einsatz. Innerhalb dieser Zeit kam es zu 659 sturmbedingten Einsätzen. Diese sind nahezu abgeschlossen. Am Tag nach dem Sturm Friederike hat sich die Lage in der Landeshauptstadt Düsseldorf entspannt.

Im weiteren Verlauf des Vormittags wurden noch kleinere Bagatellschäden im Zusammenhang mit dem Sturm von Kräften der Berufsfeuerwehr abgearbeitet. Personenschäden im Zusammenhang mit dem Orkantief sind nach jetzigem Stand der Erkenntnisse nicht zu verzeichnen.

Die Einsatzkräfte des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) hatten während des Durchzugs des Sturms alle Hände voll zu tun. So gingen in der Leitstelle diverse Hinweise und Anfragen zum Sturmgeschehen ein, die durch die Disponenten behandelt wurden. Die Außendienst-Mitarbeiter halfen bei der Absicherung von Gefahrenstellen, so zum Beispiel an der Oststraße, wo ein Gerüst einzustürzen drohte und Unterstützten bei der Beseitigung umgestürzter Bäume.

Die vorläufige Bilanz des Sturms:

Parks, Wälder und Friedhöfe
Der Sturm "Friederike" hat im Stadtgebiet Düsseldorf viele Schäden am Baumbestand an Straßen, in Parkanlagen, auf den Friedhöfen sowie in den Wäldern verursacht. Es hat erhebliche Schäden durch Ast- und Kronenbrüche sowie durch Totalverluste gegeben. Zum Teil sind Bäume angeschoben. Angeschobene Bäume sind Bäume, die nicht mehr fest mit dem Boden verbunden sind. Dort ist der Schaden nicht in allen Fällen sofort ersichtlich. Dies bedeutet, dass die Baumstandorte von den sachverständigen Mitarbeitern des Gartenamtes sorgfältig auf Risse und Aufwürfe im Erdreich untersucht werden müssen.

Zwar liegt die endgültige Schadensbilanz noch nicht vor, aber sicher ist, dass Ela mit einem Totalverlust von 30.000 Bäumen und Friederike in ihrer Auswirkung nicht zu vergleichen sind. Ein zahlenmäßiger Vergleich des Schadensmaßes kann erst nach abschließender Schadenserfassung erfolgen. Der Unterschied zwischen den Sturmereignissen Ela (2014) als Sommerorkan und Kyrill (2007) sowie Friederike (2018) bestehen in den flächenmäßigen Auswirkungen. Ela richtete räumlich sehr begrenzt erhebliche Schäden im Ruhrgebiet und in den Städten im Rheinland (Neuss, Düsseldorf) an. Kyrill und Friederike richteten dagegen landesweit erhebliche Schäden an. Vergleichbar waren bei den Winterstürmen vorangegangene erhebliche Niederschläge, die den Boden stark aufweichten und damit die Standfestigkeit der Bäume minimierte. Der Sommerorkan Ela hatte aufgrund der vollbelaubten Bäume eine große Angriffsfläche.

Aktuell (Stand: Freitag, 19. Januar) sind 31 Straßenbäume durch den Sturm gefällt worden, weitere Bäume sind durch Kronen- oder Astbrüche stark geschädigt. In den städtischen Parkanlagen verzeichnen die Mitarbeiter im Gartenamt 63 Bäume, die verloren gegangen sind, weitere Bäume sind geschädigt.

Das Gartenamt empfiehlt weiterhin, Waldbereiche in den Parkanlagen zu meiden. Der Schlosspark Benrath kann inzwischen wieder betreten werden, allerdings bleibt der Waldteil der Parkanlage über das Wochenende gesperrt.

Auf den Friedhöfen gibt es laut den Mitarbeitern des Amtes einen Totalverlust von rund 80 Bäumen zu verzeichnen. Durch die umgefallenen Bäume wurden teilweise Grabsteine und Zäune beschädigt. Auffallend hoch ist die Zahl von vielen umgestürzten Koniferen wie Kiefern und Lebensbäume, die dem Sturm eine große Angriffsfläche geboten haben. Verbunden mit den nassen Bodenverhältnissen sind viele Bäume samt Wurzeln aus dem Boden gerissen worden. Bis auf den Friedhof in Angermund sind derweil alle Friedhöfe wieder geöffnet. Die Bestattungen können fortan wieder planmäßig erfolgen.

In den Wäldern gibt es nach derzeitigem Stand einen Verlust von rund 1.000 Bäumen zu verzeichnen. Das Forstrevier Mitte und der Wildpark sind stark betroffen. Eine beschädigte Zaunanlage im Wildpark wurde inzwischen provisorisch gesichert. Die Ausbesserungsarbeiten sind heute fortgesetzt worden. Den Tieren im Wildpark geht es gut. Die Bäume, die nicht akut die Zäune gefährden oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, bleiben zunächst in den Gehegen liegen, um die extrem nassen Wiesen nicht durch das Befahren mit schwerem Gerät weiter zu schädigen. Das Gartenamt empfiehlt, die Wälder nicht zu betreten. Dies gilt auch für die Waldkinderspielplätze und Schutzhütten. Der Wildpark muss voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche geschlossen bleiben.

In ersten Arbeitsschritten stellen die Mitarbeiter des Gartenamtes die Verkehrssicherheit in den öffentlichen Grünflächen wieder her. Danach folgen die weiteren Aufräumarbeiten, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden.

Schulen
Die nach den Sturmschäden verhängte Sperrung des Geländes des Max-Planck-Gymnasiums in Stockum wird aufgehoben. Ab Montag, 22. Januar, ist der Schulbetrieb an der Koetschaustraße 36 für die 922 Schülerinnen und Schüler wieder gesichert möglich. Der Sportbetrieb kann bereits am heutigen Freitag, 19. Januar, wieder anlaufen. Es gelten jedoch folgende Einschränkungen: Das letzte Obergeschoss des Gebäudeteiles A und die Aula des Gymnasiums können bis auf weiteres nicht genutzt werden. Eine Entscheidung, wann die Gebäudetrakte wieder genutzt werden können, kann erst nach Abschluss der Untersuchungen getroffen werden. Zudem ist die Nutzung des Schulhofes bis zur vollständigen Beseitigung des Bauschutts nur stark eingeschränkt möglich.  

Flüchtlingsunterkünfte
Die Schäden an den Dächern der Flüchtlingsunterkünfte "In der Nießdonk" und "Moskauer Straße" haben sich als nicht so gravierend, wie ursprünglich befürchtet, herausgestellt. Die 1. Etage der Unterkunft "In der Niesdonk", die zunächst teilweise evakuiert worden war, kann bereits wieder genutzt werden, die an der Moskauer Straße in den nächsten Tagen.