Traditioneller Düsseldorf-Abend mit rund 700 Gästen in Tokio
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Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Paul Höller, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, und der Vorstand der Geschäftsführung der Messe-Düsseldorf, Wolfram Diener, begrüßten neben zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern japanischer Firmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen auch die deutsche Botschafterin in Japan, Petra Sigmund, und Minister Kiuchi, Minister für Wirtschaftssicherheit und Vorsitzender der Japanisch-Deutschen Parlamentarischen Freundschaftsgruppe.
"Der Düsseldorf Abend strahlt weit über die Stadtgrenzen Tokios hinaus und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Vor Ort werden Kontakte und Geschäftsideen ausgetauscht, woraus neue Kooperationen erwachsen. Der diesjährige Besuch von Minister Kiuchi unterstreicht die Bedeutung dieser wunderbaren Tradition", so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Für den Austausch in entspannter Atmosphäre wurden im Vorfeld der Veranstaltung rund 800 Liter Altbier der familiengeführten Hausbrauerei "Zum Schlüssel" eingeflogen. Für die lokalen Servicekräfte gab es am Nachmittag einen Crashkurs im Fassanstechen.
Am Vormittag besuchte die Delegation den Hauptsitz von Toshiba. Der internationale Technologiekonzern hat 2021 den Sitz der Toshiba Electronics Europe GmbH von Neuss nach Düsseldorf verlegt. Im September 2023 folgte die Eröffnung des Regenerative Innovation Centers (RIC) in Düsseldorf – das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum von Toshiba in Kontinentaleuropa mit dem Fokus auf Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft. Dabei stehen beispielsweise die Bereiche Net Zero Technology und Wasserstofftechnologien im Fokus. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die RWTH Aachen und das Wuppertal Institut. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller dankte dem Unternehmen für das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Düsseldorf und sein Engagement in die deutsch-japanischen Beziehungen: Toshiba war 2025 Sponsor des Japan-Tags 2025 und leistete 2024 einen Beitrag beim Wirtschaftstag Japan.
"Bei unserem Besuch von Toshiba konnten diverse Felder einer möglichen Zusammenarbeit definiert werden. So könnte Toshibas SCiB-Technologie im Batteriesektor eine Möglichkeit sein, die Rheinbahn bei der Umstellung der Antriebsstränge ihrer Busflotte zu unterstützen. Hier ist vor allem die höhere Sicherheit und größere Langlebigkeit von Interesse", so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Messechef Wolfram Diener lud das Unternehmen ein, seine Dienste im Bereich der Quantenverschlüsselung auf der Konferenz für Cybersecurity im Rahmen der Xponential 2026 vorzustellen.
Ein weiterer besonderer Programmpunkt war der Besuch der Haneda Innovation City – einem zukunftsweisenden Stadtquartier mit direkter Anbindung an den Flughafen Tokio-Haneda. Die Wirtschaftsdelegation zeigte sich beeindruckt von der Verbindung innovativer Technologien, urbaner Entwicklung und internationaler Zusammenarbeit auf dem Gelände. Einrichtungen wie der terminal.0 HANEDA, der Co-Creation-Hub KAWARUBA oder das Robotik-Restaurant AI_Scape demonstrieren beispielhaft, wie smarte Flughafencities als Innovationsstandorte fungieren können. Der Besuch verdeutlicht auch die Potenziale für den Standort Düsseldorf: Mit dem EUREF-Campus auf dem Gelände der Airport City entsteht derzeit ein vergleichbar ambitionierter Zukunftsort, an dem klimaneutrale Technologien, intelligente Mobilität und Wirtschaft eng miteinander verzahnt werden. Der Austausch mit den Akteuren vor Ort liefert wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Standorts Düsseldorf – insbesondere in den Bereichen Wasserstofftechnologie, Robotik und Smart-City-Konzepte.
Vor dem Düsseldorf-Abend besuchte die Delegation noch Rakuten Symphony, ein Tochterunternehmen der Rakuten Group, das als Pionier in der Mobilfunkbranche gilt. Rakuten Symphony hat als erstes Unternehmen weltweit ein vollständig auf der sogenannten Open-RAN-Technologie basierendes Mobilfunknetz in Japan erfolgreich in Betrieb genommen. Open RAN steht für "Open Radio Access Network" und beschreibt einen offenen, standardisierten Ansatz im Mobilfunkbereich, der sowohl die technologische Unabhängigkeit stärkt als auch auch die Innovationskraft und Sicherheit kritischer digitaler Infrastrukturen erhöht.
Die Delegation nutzte die Gelegenheit, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern von Rakuten Symphony über aktuelle Entwicklungen beim europäischen Rollout der Technologie – insbesondere im Rahmen der Partnerschaft mit dem deutschen Telekommunikationsanbieter 1&1 – auszutauschen. Der Düsseldorfer Standort von Rakuten Symphony, der seit 2021 kontinuierlich ausgebaut wurde, zählt heute zu den wichtigsten japanischen Arbeitgebern der Stadt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller würdigte den Beitrag des Unternehmens zur Digitalisierung in Deutschland und dankte für die Wahl Düsseldorfs als Europazentrale sowie für die enge Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderung. Der Dialog beleuchtete zudem die Chancen von KI-gestützter Netzautomatisierung und lotete Potenziale aus für gemeinsame Aktivitäten. Dabei wurde insbesondere die zunehmende Bedeutung von Indiens Silicon-Valley-Stadt Bengaluru als Innovationsstandort in den Blick genommen – sowohl für Rakuten als auch für Düsseldorf im Rahmen der internationalen Fachkräftegewinnung.
Die Wirtschaftsdelegation aus Düsseldorf wird ihre Reise in Chiba und Osaka fortsetzen.
Fotos von den Terminen der Wirtschaftsdelegation in Japan finden Sie unter: https://duesseldorf.canto.de/b/MM1SR