Verkehrsbeobachtung in der "Gartenstadt Reitzenstein"

| Stadtentwicklung

Oberbürgermeister Thomas Geisel (links) und Ingo Pähler, Amtsleiter des Amts für Verkehrsmanagement (rechts), machen sich einen Eindruck von der Situation vor Ort. (C) Landeshauptstadt Düsseldorf / Michael Gstettenbauer

OB Geisel hört sich die Meinungen der Bewohner der "Gartenstadt Reitzenstein" und der angrenzenden Ludwig-Beck-Straße an

Das neue Wohngebiet "Gartenstadt Reitzenstein"

OB Geisel und Vertreter der Bezirksvertretung 6 haben die "Gartenstadt Reitzenstein" besucht, wo sich mit der fast abgeschlossenen Bebauung der Grundstücke und der Verkehrsanlagen des ehemaligen Kasernengeländes eine Kontroverse entwickelt hat.

Die Bewohner der "Gartenstadt Reitzenstein" - einem neuen Düsseldorfer Wohngebiet im Stadtteil Mörsenbroich - sowie der angrenzenden Ludwig-Beck-Straße wurden vor Beginn der Sommerferien schriftlich durch das Amt für Verkehrsmanagement über eine anstehende Verkehrsbeobachtung mittels Videotechnik informiert. Grund für die Verkehrsbeobachtung ist, dass sich mit der fast abgeschlossenen Bebauung der Grundstücke und Verkehrsanlagen des ehemaligen Kasernengeländes - der "Reitzensteinkaserne" - eine Kontroverse entwickelt hat: Denn die damals von Betroffenen geforderte Durchfahrtssperre innerhalb der Wohngebiete hat sowohl Befürworter als auch Gegner.

Oberbürgermeister Thomas Geisel und Vertreter der Bezirksvertretung 6 (für die Stadtteile Lichtenbroich, Mörsenbroich, Rath und Unterrath) haben am Mittwoch, 16. August, die "Gartenstadt Reitzenstein" besucht. Vor Ort hat sich Oberbürgermeister Geisel einen Eindruck von der Situation verschafft. Er erklärte: "Bevor Fakten geschaffen werden, soll mithilfe einer Verkehrsbeobachtung die reale verkehrliche Situation ermittelt werden. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse über die tatsächliche Verkehrsentwicklung soll dann die Entscheidung über die zukünftige Verkehrsführung getroffen werden."

Begleitend zur Diskussion werden demnach Verkehrserhebungen durchgeführt, die als Grundlage für die Beurteilung dienen. Zwei Zähldurchgänge haben bereits stattgefunden. Um eine fundierte Aussage zu den unterschiedlichen Belastungen treffen zu können, werden weitere Erhebungen folgen. Sobald die endgültigen Ergebnisse vorliegen, wird darüber in der für die Entscheidung zuständigen Bezirksvertretung 6 berichtet. Alle Beteiligten werden ebenfalls informiert.

Hintergrund
Die Stadt appellierte in ihrem Schreiben an die Anwohner, durch rücksichtsvolles Verhalten ein sicheres "verkehrliches" Miteinander zu schaffen. Dass die Stadt in Form von technischen Zusatzeinbauten oder Regelungen eingreift stellt das letzte Mittel dar.

Im Jahr 2005 wurde für das brachliegende Gelände ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Das oberste Entwicklungsziel war es, eine neue, nachhaltige und ganzheitliche Interpretation der "Gartenstadt" zu schaffen und diese feinfühlig in die Umgebung einzubinden. Diesem Ziel folgend, wurde die Planung der verkehrlichen Erschließungsanlage konzipiert und im September 2008 von der Bezirksvertretung 6 mit großer Mehrheit beschlossen.

Die Erschließungs- und Wohnstraßen wurden unter Berücksichtigung des vorliegenden Konzepts richtlinienkonform auf die erforderlichen Mindestmaße beschränkt. Während die ringförmigen Erschließungsstraßen mit maximal 30 km/h befahren werden können, sind die Wohnstraßen als verkehrsberuhigte Bereiche ausgeschildert, in denen maximal Schrittgeschwindigkeit zulässig ist.

Ein wesentlicher Punkt der Verkehrsplanung war die Vermeidung kritischer Verkehrsbelastungen und möglichem Schleichverkehr zwischen der Heinrichstraße und der Lenaustraße. Auf der Grundlage eines Verkehrsgutachtens wurde daher zwischen der Straße "Zur Weide" und der Straße "Zur alten Kaserne" eine Durchfahrtsperre mit Pollern geplant. Die Sperre fand Eingang in den schriftlichen Bebauungsplan. Dies war ein Zugeständnis an die Anwohner der Ludwig-Beck-Straße als Verfahrensbeteiligte. Gleichzeitig fand es im Einvernehmen mit der zuständigen Bezirksvertretung 6 statt.