Von Tulpen und Primeln - Frühling in Düsseldorf

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433.000 Frühjahrsblumen werden ab jetzt in den Grünanlagen gepflanzt; (v.l.) Gründezernentin Helga Stulgies stellte mit Lars Bünger und Jörg Langenhorst (beide Gartenamt) die Pflanzaktion 2018 im Nordpark vor.

Der zuerst sehr nasse und dann kalte Winter Ende Februar hat dafür gesorgt, dass die Frühjahrsblüher länger als sonst in den Gewächshäusern an den Stockumer Höfen verweilen mussten. Aber jetzt kehrt der Frühling in Düsseldorf ein: Im Nordpark wird die Bepflanzung nächste Woche begonnen.

Auch im Schlosspark Benrath, im Hofgarten und auf den Friedhöfen vertreiben die leuchtenden Farben der Frühlingsblumen dann den grauen Winter.

"Endlich wird es wieder bunt in den Grünanlagen Düsseldorfs! Neben Primeln, Vergissmeinnicht, Violen, Bellis und Hornveilchen zählt der Goldlack zum Frühjahrsblüher-Sortiment", erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies. "Die Farbenvielfalt der unterschiedlichen Sorten und der teils kräftige Duft dieser Pflanzen wird schon bald die Besucherinnen und Besucher der Parkanlagen erfreuen."

Ein Pflanzplan gibt vor, welche Blume an welche Stelle gesetzt wird. Sowohl die Wüchsigkeit der Pflanzen gilt es dabei zu bedenken, als auch die Farbabstimmung. "Das ist schon eine Kunst und erfordert langjährige Erfahrung, solch große Beetanlagen zu planen", sagt Gartenamtsleiterin Doris Törkel. "Die Frühjahrspflanzen werden in der Stadtgärtnerei an den Stockumer Höfen von Gärtnern und Auszubildenden des Gartenamtes herangezogen. Die Kollegen haben bereits im vergangenen Sommer mit der Anzucht der Beetpflanzen begonnen."

Die Pflanzen überwintern frostfrei in den Gewächshäusern. Gegen Ende der Anzucht werden die Pflanzen kaum noch beheizt und dadurch "abgehärtet", ehe sie dann in die Beete und Kübel wandern. Gelegentliche Nachtfröste schaden den Frühlingsblumen nicht, ein paar Grad unter Null können sie durchaus vertragen. Auch die Blumenzwiebeln, Tulpen, Narzissen, Kaiserkronen und Traubenhyazinthen wurden in der Stadtgärtnerei vorgezogen. Es ist einfacher, Zwiebelpflanzen mit den anderen Frühjahrsblühern in die Erde zu setzen, weil dadurch die Beete schneller vorbereitet werden können. Außerdem ist die Ausfallquote geringer, da Nagetiere die Zwiebeln im Boden nicht anfressen.

Über 140.000 Pflanzen für den Nordpark

Im Nordpark werden insgesamt 142.000 Pflanzen in den verschiedenen Beeten wie im Blumenring, im gelb-orange-farbigen Sommerblumengarten und im Kanalgarten gepflanzt. Vor der Pflanzung müssen die Beete vorbereitet werden: Die Böden werden gefräst und die einzelnen Segmente der Beete genau eingemessen. Das Farbspektrum reicht von mittelblau, violett bis weiß mit gelben Tupfen.

Wellenförmige Pflanzung in Benrath

Der Schlosspark Benrath wird mit insgesamt 92.500 Pflanzen bepflanzt. Küchengarten, Französischer Garten, Blumengarten, Bartschüssel und natürlich der Parterregarten werden mit Blumenschmuck versehen. Die Bartschüssel - das Wechselbeet zwischen Schloss und Spiegelweiher - mutet in diesem Jahr wie ein kleiner Weiher an. Die Pflanzung ist wellenförmig angelegt mit Tulpen und Stiefmütterchen in unterschiedlichen Blautönen.

Seit elf Jahren erstmals wieder Blumen am Corneliusplatz

Die erste Bepflanzung des Corneliusplatzes nach der Sanierung des Schalenbrunnes und dem innerstädtischen Umbau ist ein besonderes Highlight in diesem Jahr. Zum ersten Mal seit elf Jahren blüht und grünt es wieder an dieser Stelle. Dort wird nach den Pflanzplänen, die vor der Sanierung bestanden, die Frühlingsbepflanzung in rosa-weißen Farbtönen hergestellt.

Lange Tulpenblüte im Ehrenhof und im Rheingärtchen

Aber auch in die anderen Anlagen zieht der Frühling ein. Im Ehrenhof werden bald 27.000 Tulpen erblühen. Die verschiedenen Sorten werden so arrangiert, dass früh- und spätblühende Tulpen für eine möglichst lange Blütenpracht sorgen. Auch im Rheingärtchen dürfen sich die Besucher schon auf die Tulpenblüte freuen. 6.000 Tulpen in verschiedenen Violett-Rosa-Tönen werden dort erblühen. Lilienblütige-, Papagei-, gefüllte und einfache Tulpen, das Spektrum ist vielfältig. Das Kö-Gärtchen erstrahlt in rosa und weißen Blüten, im Goltsteinparterre herrschen eher blau-weiße Töne vor.

Stiefmütterchen und Hornveilchen in über 60 Sorten, Vergissmeinnicht mit weißen, rosa und blauen Blüten, Tulpen in mehr als 70 Sorten, Primeln und 10 verschiedene Bellis - auch Tausendschön oder Gänseblümchen genannt - erblühen in vielen verschiedenen Farbnuancen. Neben den bekannten Frühjahrsblumen werden auch spezielle Sorten bereitgestellt: zum Beispiel Goldlack, Akeleien und Schachbrettblume. Eine solche Vielfalt gibt es sonst kaum zu bewundern.

Stiefmütterchen, Primeln und Tulpen

Zusätzlich wurden auch die Blumenkübel im Stadtgebiet mit Stiefmütterchen, Primeln und Tulpen bepflanzt. Auf den Friedhöfen fanden insgesamt 46.500 Frühlingspflanzen ihren Platz. Eingänge, Schmuckbeete, Kriegs- und Ehrengräber erhalten nach der tristen Winterzeit endlich wieder frische Farbtupfer.

Zahlen im Überblick

Insgesamt werden 413.000 Frühlingsblumen gesetzt. Davon sind 153.000 Tulpen, 128.000 Stiefmütterchen und Hornveilchen, 22.000 Narzissen und 15.000 Bellis. Im Nordpark erblühen 142.000 Pflanzen, im Schlosspark Benrath sind es 92.500 und in der Innenstadt 67.000 (Corneliusplatz, Ehrenhof, Kö-Gärtchen, Rheingärtchen, Goltsteinparterre und Goltsteinstraße). Auf den Friedhöfen werden insgesamt 46.500 Pflanzen in die Erde gesetzt, davon erblühen 21.000 auf dem Nordfriedhof, 4.700 auf dem Südfriedhof, 4.000 auf dem Friedhof Stoffeln und 10.500 auf den Friedhöfen Gerresheim, Eller und Itter. Die Kosten für das Pflanzmaterial (Zwiebeln, Saatgut und Jungpflanzen) belaufen sich auf circa 25.000 Euro.