Ukraine-Hilfe: 1.300 neu eingewanderte Kinder und Jugendliche an Düsseldorfer Schulen vermittelt

| Amt 54 News

Gemeinsame Kraftanstrengung von Schulen, Schulaufsicht und Kommunalem Integrationszentrum/Digitales Formular erleichtert Anmeldeprozess

Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar hat Düsseldorf mehrere Tausend Geflüchtete aus der Ukraine in Düsseldorf aufgenommen und untergebracht. Gemeinsam konnten die Düsseldorfer Schulen, die Schulaufsicht und das Kommunale Integrationszentrum innerhalb weniger Wochen für mehr als 1.300 Kinder und Jugendliche in Düsseldorf einen Platz an einer Schule finden.

Anna-Maria Weihrauch, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (KI): "Das ganze Team des Kommunalen Integrationszentrums hat - neben der Vielzahl an anderen Aufgaben - die Arbeit der beratenden Lehrkräfte unterstützt. Dies war dringend notwendig, da wir alleine im Monat Mai 780 Anrufe und mehr als 1.000 E-Mails erhielten. Gemeinsam mit dem Schulamt konnten wir so in kürzester Zeit alle Kinder an eine Schule vermitteln."

Eine besondere Rolle spielte dabei die Möglichkeit, die Anmeldung für einen Schulplatz digital durchführen zu können. Als die Fallzahlen rasant anstiegen, hat sich das KI  gemeinsam mit dem Amt für zentrale Dienste und dem Schulamt an die Bereitstellung eines digitalen Formulars gemacht, das den Anmeldeprozess sowohl für Eltern als auch für Mitarbeitende vereinfacht und damit beschleunigt hat.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: "Die meisten Eltern wünschen sich für ihr Kind ein Gymnasium, auch wenn ein Quereinstieg in die gymnasiale Oberstufe ohne oder mit nur wenigen Deutschkenntnissen nur schwer zu schaffen ist. Diese jungen Menschen verlassen dann die Schule häufig ohne einen Abschluss. Hier ist deshalb viel Aufklärungsarbeit erforderlich, da die meisten Eltern nicht wissen, dass man auch am Berufskolleg alle Arten von Abschlüssen machen kann - inklusive des Abiturs. Diejenigen, die studieren möchten, können dies also mit einem am Berufskolleg erworbenen Abitur ebenfalls tun - ohne Einschränkung. Ist das einmal klar, beruhigt sich die Lage meist schnell wieder."

Hintergrund: So erhalten neu eingereiste schulpflichtige Düsseldorferinnen und Düsseldorfer einen Schulplatz

Alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen, die aus dem Ausland neu nach Düsseldorf kommen, wenden sich zunächst - telefonisch oder per E-Mail - an das Kommunale Integrationszentrum. Hier werden mit Hilfe des Onlineformulars die notwendigen Unterlagen und Informationen gesammelt. Sobald diese vollständig sind, wird die Familie kontaktiert und ein Beratungstermin bezüglich der geeigneten Schulform vereinbart. Bei diesem Termin müssen eine erziehungsberechtigte Person sowie das Kind selbst anwesend sein. Bei Bedarf fordert das Kommunale Integrationszentrum eine dolmetschende Person an. Im Anschluss sucht das Schulamt eine geeignete Schule und weist die Kinder dieser zu. Die Schule nimmt im Anschluss Kontakt zur Familie auf. Ukrainische Kinder im Grundschulalter konnten vor den Sommerferien auch direkt an einer Grundschule angemeldet werden, falls dort noch ein freier Platz vorhanden war. Spricht ein Kind noch kein Deutsch, erhält es im Rahmen der sogenannten Erstförderung Deutschunterricht. Wie diese Förderung ausgestaltet ist, kann von Schule zu Schule unterschiedlich sein. An manchen Schulen gibt es besondere Seiteneinstiegsklassen, in denen die Kinder zunächst in einer separaten Klasse in Deutsch unterrichtet werden und zusätzlich Unterricht in anderen Fächern erhalten. Je nach Fortschritt des Kindes, wird es dann nach und nach in den Regelunterricht überführt. An anderen Schulen nehmen die Kinder von Anfang an am Regelunterricht teil und erhalten eine zusätzliche Deutschförderung.