Kermit & Co. in Not – ein Symposium zum Schutz der Amphibien

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Am ersten Dezemberwochenende (1. und 2. Dezember 2018) trafen sich Amphibien-Interessierte aus ganz Deutschland, um sich über Haltung, Biologie und Schutz dieser großen Tiergruppe auszutauschen.Heutzutage kennt man mehr als 7.000 verschiedene Amphibienarten, von denen bereits 40% bedroht sind.

Seit nunmehr 10 Jahren widmet sich das Amphibienprojekt, eine Kooperation zwischen dem Umweltamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Aquazoo Löbbecke Museum, intensiv der Zucht und dem Schutz heimischer und exotischer Amphibienarten. Im Jahr 2008, dem Jahr des Frosches, begann die Zucht- und Schutzstation als „Arche-Projekt“ des Umweltamtes im Aquazoo ihre Arbeit. Vier Hauptaufgaben werden seither vom Amphibienschutzprojekt verfolgt: Bildung, Artenschutz, Öffentlichkeitsarbeit sowie Zucht und Grundlagenforschung bei ausgewählten Amphibienarten. In den 10 Jahren des Bestehens gelangen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Station bereits zahlreiche Zuchterfolge und Publikationen, und durch intensive Öffentlichkeitsarbeit versucht das Projekt stetig diese verkannte Tiergruppe in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.
Zum 10jährigen Jubiläum rief das Team des Amphibienprojekts Fachleute aus Wissenschaft, Natur- und Artenschutz, den Zoologischen Einrichtungen sowie engagierte Privathalter zusammen, um sich über neueste Erkenntnisse zum Thema Amphibien auszutauschen und gemeinsam Wege zu finden, diese Tierarten zu erhalten. Durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Aquazoo-Freundeskreises konnten sich die Teilnehmer, Referenten und Gäste des Symposiums auf eine Veranstaltung freuen, die kaum Wünsche offen ließ. Bereits die Grußworte durch Dr. Jochen Reiter, Direktor des Aquazoo Löbbecke Museum, sowie des Vertreters des Umweltamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf, Herrn Stefan Wenzel, Sachgebietsleiter Klimaschutz, stimmten die Teilnehmer des Symposiums auf ein umfangreiches Vortragsprogramm ein. Dieses befasste sich mit zahlreichen Facetten der hoch bedrohten Tiergruppe: Haltung- und Zucht, Ernährung, Veterinärmedizin, Forschungsergebnisse aus dem Freiland – sowohl im In-, als auch im Ausland, biologische Grundlagen und vielem mehr. In der besonderen Atmosphäre des Aquazoo konnten sich die Teilnehmer auch außerhalb des Vortragsprogramms austauschen, und so ergaben sich viele neue Ansätze und Ideen zum Schutz von Kermit und Co.
Einen spannenden Ausklang erfuhr der Vortragstag mit einer abendlichen Exkursion in die nächtliche Tropenhalle. Hier leben - am Tag meist unerkannt - ebenfalls einige Amphibienarten, die es mittels Taschenlampe zu entdecken galt, so z.B. die erst vor kurzem eingetroffenen Antillen-Ochsenfrösche (Leptodactylus fallax), die aufgrund ihrer nächtlichen Lebensweise am Tag ein eher heimliches Leben als Untermieter der Grünen Leguane (Iguana iguana) führen. Dennoch ist die Haltung solch scheuer, dafür hoch bedrohter Arten wichtig, um durch Nachzucht dieser Tiere zur Arterhaltung beizutragen.
Am darauffolgenden Tag konnten sich die Teilnehmer bei geführten Rundgängen durch die Ausstellung und die Pflegebereiche des Aquazoo Löbbecke Museum davon überzeugen, dass hier hochprofessionelle Tierhaltung betrieben wird und alles daran gesetzt wird, die Amphibien vor der Ausrottung zu bewahren. So endete ein spannendes Wochenende zum Thema „Quaken für das Klima!“ und der Ruf nach einer Fortsetzung der Veranstaltung wurde bereits laut. Ein Startschuss ist gemacht…