Malakologie

Die malakologische Sammlung, die heute etwa 360 000 Einzelexemplare umfasst, basiert auf den Sammlungen des Apothekers, Privatgelehrten und Museumsgründers Carl Theodor Löbbecke (1821-1901). Sie enthält Schalen von Muscheln, Schnecken und Kopffüßern (weltweite wie auch regionale Fundorte; marin, limnisch und auch terrestrisch). Löbbecke sammelte nicht ausschließlich selbst, sondern kaufte große Sammlungen auf, wodurch es sich bei der ‚Löbbecke-Sammlung‘ eigentlich um eine Zusammenstellung mehrerer Privatsammlungen handelt (u. a. Dr. Carl Emil Lischke aus Elberfeld, Konsul Erich Christian Ludwig Gruner aus Bremen, Voorhoeve-Scheepmaker aus Rotterdam, H. C. Roeters van Lennep aus Twello bei Deventer, Dr. C. Dalen aus Rotterdam, Peter Wilhelm Ludwig Döring aus Bochum, einschließlich des zugehörigen handgemalten Kataloges aus der Hand des Arztes und Naturwissenschaftlers Dr. Carl Arnold Kortum aus Bochum).

Nachdem die Löbbecke-Sammlung 1901 nach dessen Tod in das Eigentum der Landeshauptstadt Düsseldorf übergegangen war, ruhte sie über Jahrzehnte und überstand beide Kriege ohne nennenswerte Verluste. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung Dr. Otto Gaschott aus München angekauft. Es folgten die Sammlung Prof. Thiele aus Köln und Teile der Sammlung Rolf A. M. Brandt aus Bangkok. In der malakologischen Sammlung befinden sich die wissenschaftlich wertvollsten Objekte des Instituts: über 90 Typusexemplare, vor allem verschiedener Meeresmollusken aus dem Japanischen Meer. Auch hunderte Abbildungsvorlagen aus verschiedenen frühen malakologischen Werken bereichern diesen Sammlungsteil und machen ihn auch wissenschaftshistorisch interessant (u.a. befinden sich Abbildungsvorlagen zu Lischkes „Japanische Meeresconchylien“ und Martini und Chemnitz‘ „Conchylien-Cabinet“, Ausgabe von Küster, in unserer Sammlung). Eine Liste der Typusexemplare und historischen Abbildungsvorlagen in unserer Molluskensammlung finden Sie hier.

Die historischen Sammlungsobjekte weisen für ihr Alter eine vergleichsweise gute Dokumentation auf. Auf den meisten Sammlungsetiketten sind Fundort und Fundjahr sowie der Sammler vermerkt. Neben dieser Dokumentation liegen ältere Verkaufs- und Zettelkataloge vor, jedoch kein vollständiges Inventar der ursprünglichen Löbbecke-Sammlung. Der Bestand der historischen Sammlungen ist fast vollständig, der der jüngeren Zugänge zum Teil in einer Datenbank erfasst. Die Sammlung wird durch Schenkungen und eigene Aufsammlungen stetig ergänzt. Forschungen an Cephalopoden im Aquazoo Löbbecke Museum durch den früheren Direktor Prof. Dr. Zahn führten dazu, dass auch Tiere aus eigener Haltung systematisch gesammelt wurden, darunter z.B. zahlreiche Schulpe von Sepien oder die Gehäuse und Weichkörper von Perlbooten (Nautilus sp.).

Kontakt

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Die Sammlung kann nach Anmeldung jederzeit für wissenschaftliche und laienwissenschaftliche Zwecke besucht werden. Wir stellen Ihnen gern Objekte und Objektfotos für Wissenschaft und Bildung zur Verfügung. In diesen Fällen wie auch für sonstige Anfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Stefan Curth. Wir haben immer ein Interesse an der fokussierten Erweiterung unserer Sammlung. Sollten Sie im Besitz von Objekten sein, die für unsere Sammlung von Interesse sein könnten und die Sie uns anbieten möchten, wenden Sie sich bitte ebenfalls an uns!