Pressedienst der Landeshauptstadt Düsseldorf Filmmuseum Düsseldorf: Dreizehn Filme aus der Region Subsahara Vom 1. bis 28. November lädt die Black Box zu einer Filmreihe Das Filmmuseum, Schulstraße 4, präsentiert Ausschnitte der subsaharischen Filmgeschichte und zeigt Werke von Ousmane Sembène (Senegal), Souleymane Cissé (Mali), Ibrahim Shaddad und der Sudanese Film Group (Sudan) sowie eine Auswahl zeitgenössischer Filme aus dem Senegal und Ghana. Die Filmreihe findet in Zusammenarbeit mit dem Institut français Düsseldorf und dem Eine Welt Forum Düsseldorf e.V. statt. Alle Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Eine Kartenreservierungen ist telefonisch unter 0211-8992232 möglich. Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro, mit Black-Box-Pass vier Euro. Alle Infos zu den aktuell geltenden Corona-Regel gibt es unter www.duesseldorf.de/filmmuseum/aktuelles-presse/detailansicht-aktuelles/newsdetail/kino-in-zeiten-von-covid-19.html Filmproduktion in Afrika Bereits ab 1910 existierte das Kino in Afrika als Unterhaltungsmedium in Form von Vorstellungen europäischer und US-amerikanischer Dokumentarfilme. Einige Jahre später wurden unter kolonialen Strukturen auch Filme in Afrika gedreht. In diesen Filmen ? deren Produktion ihren Höhepunkt zwischen den beiden Weltkriegen hatte ? wurde alles Afrikanische jedoch als abergläubisch und rückständig betrachtet, die afrikanischen Kulturen geringgeschätzt und auf diesem Wege versucht, die europäische Kultur aufzuwerten. Eine erwähnenswerte genuin afrikanische Filmproduktion entstand erst zu Beginn der 1960er-Jahre. Deren Ziel war es, die afrikanischen Völker vom kolonialen Erbe zu befreien und zu sich selbst zu finden mit der Intention, eine eigene Filmkultur zu begründen. Das anspruchsvolle afrikanische Kino hatte größtenteils eine klare politische Intention, wie beispielsweise die Filme des malischen Filmemachers Souleymane Cissé, der mittlerweile zu den renommiertesten Regisseuren Afrikas zählt. Die allerersten Filme wurden von Ousmane Sembène, dem "Vater des afrikanischen Kinos", inszeniert. Mit knappen finanziellen und technisch eingeschränkten Möglichkeiten drehte er 1963 seinen ersten berühmten Kurzfilm "Borom sarret", gefolgt von "La noire de..." (1965), der erste Langspielfilm Afrikas. Diese beiden Filme definieren die Geburtsstunde des afrikanischen Kinos, und in den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich eine lebhafte Filmproduktion in den Ländern südlich der Sahara, wie Burkina Faso, Senegal, Kamerun und Mali. Vor allem in den frankophonen Ländern der Subsahara wurde die Praxis des Filmemachens schnell umgesetzt ? rund 80 Prozent der afrikanischen Filme stammen von dort ?, da die dortigen Produktionen praktische und finanzielle Unterstützung von der französischen Regierung erhielten. Viele afrikanische Filmemacherinnen und -macher wurden an französischen Filmschulen ausgebildet, die Filme in Kooperation mit dem französischen Ministerium produziert, und die Post-Produktion konnte oftmals in modernen, französischen Studios stattfinden. Der Wunsch nach einem unabhängigen afrikanischen Kino und die Befreiung vom kolonialen Erbe konnte also nur bedingt erreicht werden. Dennoch bietet das afrikanische Kino Perspektiven "von innen", fernab westlicher Klischees. Als Ganzes lässt sich das afrikanische Kino nur schwer fassen: Subsahara-Afrika zählt 49 Länder, mehrere hundert Ethnien mit eigener Kultur, eigener Sprache und unterschiedlicher Geschichte. Diese ungeheure kulturelle Vielfalt spiegelt sich zwar differenziert im subsaharischen Film ? allerdings ohne dass sich diese Filme in ihrer Gesamtheit als Kinematographie definieren ließen und ohne dass diese Filme im Westen auf großes Interesse oder Beachtung gestoßen wären. Die meisten Filme eint eine engagierte Beobachtung des afrikanischen Alltags, Perspektiven aus, nicht auf Afrika und der Wunsch nach Unabhängigkeit, fernab von Versuchen, den afrikanischen Film als feste Kategorie, gar als Genre zu begreifen oder verstehen zu wollen. Zu den Filmen: Montag, 1. November, 20 Uhr "Borom Sarret" SEN 1963; 20 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Ousmane Sembène; Kamera: Christian Lacoste; Darstellende: Ly Abdoulay u.a. "La noire de... " - "Die Schwarze aus Dakar" SEN 1966; 65 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Ousmane Sembène; Kamera: Christian Lacoste; Darstellende: Mbissine Thérèse Diop, Anne-Marie Jelinek, Robert Fontaine, Momar Nar Sene u.a. Samstag, 6. November, 20.30 Uhr "Mandabi" - "Die Postanweisung" SEN 1968; 92 Min.; FSK 12; Regie/Buch: Ousmane Sembène; Kamera: Paul Soulignac; Darstellende: Makhourédia Guèye, Ynousse N?Diaye, Isseu Niang u.a. Sonntag, 7. November, 15 Uhr, "Moolaadé" -  "Moolaadé ? Bann der Hoffnung" SEN/F/OBV/M/CAM/TUN 2004; 124 Min.; FSK 12; Regie/Buch: Ousmane Sembène; Kamera: Dominique Gentil; Darstellende: Fatoumata Coulibaly, Maimouna Hélène Diarra, Salimata Traoré, Dominique Seïda u.a. Sonntag, 7. November, 18 Uhr "Baara" - "Der Lastenträger" MLI 1978; 90 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Souleymane Cissé; Kamera: Étienne Carton de Grammont, Abdoulaye Sidibé; Darstellende: Balla Moussa Keita, Baba Niare, Bubukar Keita u.a. Freitag, 12. November, 21 Uhr "Finyè" - "Die Zeit des Windes" MLI 1982; 100 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Souleymane Cissé; Kamera: Etienne Carton de Grammont; Darstellende: Fousseyni Sissoko, Goundo Guissé, Balla Moussa Keita u.a. Samstag, 13. November, 18.30 Uhr "Jamal" - "A Camel" SUD 1981; 14 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Ibrahim Shaddad; Kamera: Elhadi Ahmed Ibrahim, Salah Eddeen Awad. "Jagdpartie" DDR 1964; 41 Min.; ab 18 Jahren; Regie: Ibrahim Shaddad; Buch: Claus Neumann, Ibrahim Shaddad; Kamera: Claus Neumann; Darstellende: Petra Hinze, Günter Meier, Ambroise Ruzidana u.a. "Al Habil" - "The rope" SUD 1985; 32 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Ibrahim Shaddad; Kamera: Tawfiq Osman Faqir; Darstellende: Khatab H. Ahmed, A. Gadir Daoud, Mariam M. Eltayeb u.a. Freitag, 19. November, 21 Uhr "Baamum nafi" - "Nafi's father" SEN 2019; 109 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Mamadou Dia; Kamera: Sheldon Chau; Darstellende: Alassane Sy, Aicha Talla, Saikou Lo u.a. Samstag, 20. November, 18.30 Uhr "Yeelen" - "Das Licht" MLI 1987; 106 Min.; ab 18 Jahren; Regie/Buch: Souleymane Cissé; Kamera: Jean-Noël Ferragut, Jean-Michel Humeau; Darstellende: Niamanto Sanogo, Soumba Traore, Balla Moussa Keita u.a. Samstag, 20. November, 21 Uhr "The burial of kojo" GH 2018; 81 Min.; ab 18 Jahren; Regie/B: Blitz Bazawule · K: Michael Fernandez · D: Cynthia Dankwa, Ama K. Abebrese, Joseph Otsiman u.a. Sonntag, 28. November, 15 Uhr "Félicité" F/B/SEN/D/LIBN/CON 2017; 129 Min.; FSK 12 Jahren; Regie: Alain Gomis; Buch: Alain Gomis, Olivier Loustau, Delphine Zingg; Kamera: Céline Bozon; Darstellende: Véro Tshanda Beya Mputu, Gaetan Claudia, Papi Mpaka u.a. Es gibt kein Vorprogramm, die Filme beginnen pünktlich. Redaktion: Ilgenstein, Valentina 22.10.2021 Zur Online-Version: http://www.duesseldorf.de/index.php?id=700021293&tx_pld_frontpage%5Bnews%5D=39781