Elke Jonigkeit | Hartmut Kaminski: Eine zeithistorische Spurensuche
| News Sammlung - Amt 41-214
Das Filmmuseum übernahm in den Jahren 2020 bis 2022 das gesamte Archiv des Filmemacher*innen-Paars Elke Jonigkeit und Hartmut Kaminski. Das Archiv beinhaltet sowohl analoge Film- und Videomaterialien, als auch umfangreiche Recherchematerialien, die in 40 Jahren zusammengetragen wurden. Die Besonderheit dieser Materialien besteht darin, dass Jonigkeit und Kaminski die ersten westlichen Filmschaffenden waren, die in sowjetischen Archiven recherchieren durften. Diese Materialien wurden zwar für ihre späteren Filmproduktionen benutzt, waren allerdings für die Öffentlichkeit bis heute weitestgehend nicht zugänglich.
Im Rahmen des Projekts „Circe-Archiv aus NRW 2.0: Zeithistorie digital und online“ wird das Archiv historischer Materialien nun vollständig digitalisiert, dokumentiert und veröffentlicht. Dies nutzt das Filmmuseum als Anlass, die beiden Filmschaffenden, ihre Werke und einige ihrer Recherchematerialien vorzustellen.
Ein Projekt im Rahmen der LVR-Museumsförderung 2024 mit dem Projekttitel „Circe-Archiv aus NRW 2.0: Zeithistorie digital und online“, welches in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf und der Filmwerkstatt Düsseldorf durchgeführt wird. Dazu gehören verschiedene Veranstaltungen in der Black Box und im Depot des Filmmuseums sowie ein Seminar an der Hochschule Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Anja Vormann.
Einführung: Thomas Ochs (Filmmuseum)
Filmprogramm am 18. April, 20 Uhr:
TAG UM TAG, NACHT UM NACHT
BRD 1981 · 34 Min · digitalDCP · ab 18
R/B: Elke Jonigkeit · K: Hartmut Kaminski · D: Renate J.
Renates sich wiederholende Lebensrealitäten bestimmen die Form: der Film beginnt und endet am Morgen, wenn Renate von der Arbeit kommt. Dazwischen liegen Tag und Nacht, Arbeit und Erinnerung. Die Sozialisierung und ihre persönliche Geschichte sprechen eine vieldeutige Sprache. Der väterliche sexuelle Missbrauch, eine grundsätzlich gewalttätige Atmosphäre und die unüberwindbare Armut. Sie wohnt in Duisburg-Bruckhausen, neben dem größten Stahlwerk im Ruhrgebiet und arbeitet als Prostituier
IM TAL DER KALASH - EINE GEHEIMNISVOLLE KULTUR AM HINDUKUSCH
BRD 1989 · 45 Min · digitalDCP · ab 18
R: Elke Jonigkeit, Hartmut Kaminski · K: Darisu Panas, Thomasz Habrewicz
Die Kalash haben sich in die Gebirgswelt des Hindukusch zurückgezogen und leben im Norden des heutigen Pakistan, direkt an der Grenze zu Afghanistan. Durch die Isolation haben sie ihre geheimnis- volle Kultur und ihr archaisches Weltbild über Jahrtausende hinweg bewahrt. Auch ihre Religion ist voller Rätsel: eine Schöpfer-Gottheit, Khodai, ist so erhaben, dass sie noch nicht einmal angebetet werden kann. An Altären mit hölzernen Pferdeköpfen, die an die Wikingerzeit erinnern, finden Opferrituale statt. Die Kalash sind ein Volk ohne Schriftsprache. Traditionshüter überliefern in Erzählungen und Gesängen ihre Geschichte.