Diesen Monat präsentieren wir den Auszug über die Galerie Hans Mayer.
Diesen Monat präsentieren wir den Auszug über die Galerie Hans Mayer.
In Gedenken an Hans Mayer (geboren 9. Juli 1940; gestorben 31. Dezember 2022)
1965 von Hans Mayer als (op)art Galerie in Esslingen gegründet verlagerte Mayer sein Tätigkeitsfeld 1969 erst nach Krefeld und dann nach Düsseldorf, wo er 1971 am Grabbeplatz eigene Räumlichkeiten von Max Bill einrichten ließ und nach einer minimalen Standortverschiebung ca. 100 m entfernt nun seit 2020 seine Galerie Hans Mayer in Kooperation mit der Galerie Max Mayer im Schmela-Haus betreibt.
Das seit nunmehr über 55 Jahren unterhaltene Galerieprogramm ist geprägt von Hans Mayers transdisziplinärem Blick und so galt sein Interesse sehr früh bereits auch der Fotografie. 1969 verkaufte er im Rahmen der Eröffnung seines Kunstmarkts für Grafik und Objekte in Düsseldorf Grafiken von Andy Warhol, für den im Rahmen folgender Ausstellungen private fotografische Aufnahmen auch von Düsseldorfer Kund:innen zur Grundlage von Warhols Siebdrucken wurden – wie 1979, als sich Warhol und Beuys durch Mayer in dessen Galerie am Grabbeplatz kennengelernt hatten. Eine Vielzahl an fotografischen Archivaufnahmen der Galerie Hans Mayer gibt mitunter hierzu Einblick.
Vor allem mit Helmut Newton, Dennis Hopper, Jürgen Klauke, Bill Beckley oder Peter Hutchinson stellte Hans Mayer Künstler aus, die auf diverse Weise das Medium Fotografie zu einem Vokabular ihrer künstlerischen Einen besonderen Bezug hat Mayer zum Werk von Peter Lindbergh:
„Pit Lindbergh, der Mitte der 1970er Jahre noch als malender Künstler ‚Sultan‘ arbeitete und in meiner Galerie nebenbei jobbte, habe ich überzeugt, dass er als Fotograf seine kreative Energie viel besser umsetzen könne, als wenn er weiter Maler bliebe. Auch er ist seiner umfassenden Bindung zu anderen Bereichen treu geblieben: Kunst, Tanz, Mode, und passte daher auch später als Fotograf mit seinen epochemachenden Arbeiten sehr gut zu meiner Galerie – und zu Düsseldorf! [...] Düsseldorf, als ausgesprochen internationale Landeshauptstadt, verkehrstechnisch sehr gut vernetzt, ist eine Stadt, die so wie keine zweite in der Bundesrepublik das sogenannte ‚high and low‘ auf intelligente Art und Weise miteinander verbindet.“1
Das Verlegen der Galerie nach Düsseldorf war und ist für seine Tätigkeiten auf dem Kunstmarkt essenziell. Mayer schätzt noch immer die Nähe zum unmittelbaren künstlerischen Geschehen, das von der Kunstakademie und deren Lehrenden stark ausstrahlte. „Düsseldorf ist ein Ort“, so Mayer, „wo sich sehr viele interessante Bereiche verbinden, und zwar publikumsnah. Viele wichtige, äußerst einflussreiche Fotokünstler:innen, die [...] den Blick für die fotografischen Bereiche der Kunst geprägt, geformt, erweckt, überhaupt erst ernsthaft im Kunstbereich fest etabliert haben, kommen von der Düsseldorfer Kunstakademie [...], auch schon Künstler des 19. Jahrhunderts, die sich mit Fotografie beschäftigten, arbeiteten von dort aus.“2
1 Auskunft Hans Mayer aus dem im Vorfeld des Berichts versandten Fragenkatalog am 29.10.2021.
2 Ebd.