Fotografische Ausstellungen in Düsseldorf

Aktuell

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KATHARINA SIEVERDING

  • Katharina Sieverding, Installationsansicht, K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2024, Foto: Bozica Babic
  • K21
  • bis 23.03.2025

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt mit einer großen Überblicksausstellung das Werk der international anerkannten und in Düsseldorf lebenden Fotopionierin Katharina Sieverdings (*1941 in Prag). Bekannt geworden ist die vielfach ausgezeichnete Künstlerin mit den ikonischen Close-ups ihres Gesichts und mit ihren Großfotografien, die sie als eine der Ersten Mitte der 1970er Jahre in die Kunst eingeführt hat.

Von einem prägenden Theaterstudium kommend protokolliert, seziert und diagnostiziert sie historische wie aktuelle Themen und gesellschaftliche Wunden, lässt Gendergrenzen fluide werden und hinterfragt die Macht und den Missbrauch von Bildern. Mit ihren monumentalen Arbeiten, die sich der Performance, der Body Art und dem Experimentalfilm zuordnen lassen, hat sie der Fotografie eine neue Dimension hinzugefügt. Bis heute bezieht Katharina Sieverding mit ihren Arbeiten politisch Stellung: zum Nationalsozialismus und zu der Frage nach der deutschen Identität vor dem Hintergrund antidemokratischer Kräfte, aber auch zu globalen Themen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit den Ursachen und Folgen von Kriegen und deren komplexen Macht- und Gewaltkonstellationen, aber auch mit der zerstörerischen Ausbeutung des Planeten Erde durch den Menschen. Auch wenn ihre Arbeiten unmittelbar auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen, erscheinen sie dennoch zeitlos gegenwärtig.

Im K21 werden, neben den zentralen Werken aus dem nahezu 60-jährigen Schaffensprozess der Künstlerin, erstmals auch ihr umfassendes Archiv als ein offener Diskursraum in die Schau einbezogen.

www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/katharina-sieverding

 


Thomas Ruff

  • Thomas Ruff, Installationsansicht, Malkastenforum, 2024, Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf, © Stephan Macháč, 2024
  • Malkastenforum
  • bis 21.04.2024

Die erste Ausstellung im Malkastenforum, dem neuen Gebäude des Künstlerverein Malkasten, ist Thomas Ruff gewidmet. Ins Zentrum der Ausstellung setzt er eine Hommage an Düsseldorf. Zu sehen sind Porträts von jungen Künstler:innen aus den 1980er Jahren. Jene mittlerweile ikonischen Fotografien in Frontalansicht, die an Passbilder erinnern, die jedoch so stark vergrößert sind, dass – steht man ihnen gegenüber – das Gefühl für Proportion irritiert wird. Außerdem werden Aufnahmen von Düsseldorfer Gebäuden aus der selben Zeit gezeigt. Es ist eine Zeitreise in das Düsseldorf vor 35 Jahren.

Porträts, Architektur- und Aktaufnahmen: Fast jedes Genre der Kunstgeschichte hat Thomas Ruff reflektiert. Stets ist er auf der Suche nach neuen Motivquellen, mal bedient er sich aus dem Internet, mal aus dem Archiv der NASA, mal dienen alte Pressefotos als Vorlage.

Eine seiner neuesten Werkgruppen trägt den Titel „d.o.pe“, angelehnt an das Buch „The Doors of Perception“, in dem Aldous Huxley seine Experimente mit bewusstseins-verändernden Drogen beschreibt. Wenn die Arbeiten einerseits an psychedelische Plattencover der 1960er Jahre erinnern, so gehen sie andererseits auf fraktale Muster zurück, erzeugt mit einem Computerprogramm: selbstähnliche Strukturen, die sich fortgesetzt reproduzieren. Gedruckt werden die starkfarbigen Bilder auf Veloursteppiche, so dass sie eine eigene materielle Wirkung entfalten können.

Als besonderes Highlight sind außerdem Arbeiten zu sehen, die Thomas Ruff noch nie der Öffentlichkeit präsentiert hat. Es handelt sich um sechs Werke mit dem Titel „L Art et le Nu“, die er selbst „Skizzen“ nennt. In ihnen setzt er sich mit dem klassischen fotografischen Verfahren der Solarisation auseinander.

Thomas Ruff, geboren 1958 in Zell am Harmersbach, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Fotokünstlern. Er studierte von 1977 bis 1985 bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und übernahm als Nachfolger Bechers von 2000 bis 2006 die Klasse für freie Kunst und Fotografie. 2021 wurde Thomas Ruff in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt. Thomas Ruff lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Öffnungszeiten Malkastenforum:
Di von 17–21 Uhr, Do bis So 11–17 Uhr

In den Weihnachtsferien bleibt das Malkastenforum vom 24. Dezember 2024 bis einschließlich 5. Januar 2025 geschlossen. Karfreitag geschlossen. Ostersamstag, Ostersonntag und Ostermontag jeweils geöffnet von 11–17 Uhr.

malkasten.org/events/event/thomas-ruff/

 


Too much­ Future – Schenkung Florian Peters-Messer

  • Oliver Sieber, Rückenfigur #3, Bottrop, 2015, Farbfoto, Pigmentdruck, Stadtmuseum, Inv.: F 38725
  • Kunstpalast
  • bis 05.01.2025
  • Künstler*innen: Kader Attia, Rebekka Benzenberg, John Bock, Monica Bonvicini, Andrea Bowers, Sophie Calle, Harry Hachmeister, Thomas Hirschhorn, Paul Hutchinson, Iris Kettner, Kris Lemsalu, Henrike Naumann, Murat Önen, Ulrike Schulze, Sophia Süßmilch u.a.

Erstmals präsentiert der Kunstpalast Werke aus der umfangreichen Schenkung von Florian Peters-Messer, die der Viersener Sammler anlässlich seines 60. Geburtstages tätigt. Die Sammlung Peters-Messer verbindet bekannte Positionen der Gegenwartskunst mit Werken junger Künstler*innen.

Die Ausstellung umfasst eine pointierte Auswahl politischer Werke, die die gesellschaftlichen Umbrüche unserer Zeit kritisch aufgreifen – mal mit beklemmender Direktheit, mal mit expressivem Gestus oder mit konzeptueller Klarheit. Neben einer Vielzahl raumgreifender Installationen gehören dazu Malerei, Zeichnung, Fotografie und Videokunst.

www.kunstpalast.de/de/event/too-much-future

 


LYNN HERSHMAN LEESON: ARE OUR EYES TARGETS?

  • Lynn Hershman Leeson, Reach, 1986, Fotografie; Silbergelatinedruck, 80 x 61 cm, Teil der Serie Phantom Limbs, 1985–90.
  • Julia Stoschek Foundation
  • bis 02.02.2025

Die Julia Stoschek Foundation freut sich, mit LYNN HERSHMAN LEESON: ARE OUR EYES TARGETS? die erste Einzelausstellung der renommierten Medienkunst-Pionierin in Düsseldorf zu zeigen. Die Ausstellung erstreckt sich über die gesamte zweite Etage der JSF Düsseldorf und präsentiert Videos, Fotocollagen sowie interaktive und Mixed-Media-Installationen, die einen Einblick in die bahnbrechende Praxis der Künstlerin geben.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die epochale Sechs-Kanal-Videoinstallation The Electronic Diaries of Lynn Hershman Leeson 1984–2019 (1984–2019), die ihr vierzigjähriges Jubiläum feiert. In dem Werk setzt sich die Künstlerin mit persönlichen Erfahrungen von Missbrauch und Krankheit sowie mit der Beziehung zwischen Technologie und Individuum auseinander. Gleichzeitig zieht sie immer wieder Bezüge zur Lage der Weltpolitik. In dem wir als Betrachter*innen zwischen verschiedenen Zeiträumen und Perspektiven hin und her springen, entdecken wir mehrere, manchmal widersprüchliche Persönlichkeiten der Künstlerin. Diese Identitäten, die uns zu entgleiten scheinen, drängen uns die Frage auf, wie viel von dem, was wir auf unseren Bildschirmen sehen, der Wahrheit entspricht. Sie offenbaren eine Kluft zwischen der Realität und unserem medialen Bild von ihr. Mit Blick auf die gegenwärtige Medienlandschaft erscheint Hershman Leesons Werk wichtiger denn je.

jsfoundation.art/exhibitions/lynn-hershman-leeson

 


DIGITAL DIARIES

  • Wolfgang Tillmans, LA still life, 2001, Fotografie; ungerahmter Inkjetprint auf Papier, 138 × 208 cm. Courtesy of the artist and Galerie Buchholz, Berlin/Cologne.
  • Julia Stoschek Foundation
  • bis 02.02.2025
  • Künstler*innen: Alex Ayed, Sophie Calle, Sophie Gogl, Rindon Johnson, Kristin Lucas, Sarah Lucas, Jota Mombaça, Hannah Perry, Frances Stark, Martine Syms, Wolfgang Tillmans, Tromarama, Hannah Wilke

Die Gruppenausstellung „Digital Diaries” untersucht, wie Künstler*innen seit den 1970er-Jahren bis heute mit persönlichen Aufzeichnungen experimentiert haben. Inspiriert von der Sechs-Kanal-Installation The Electronic Diaries of Lynn Hershman Leeson 1984–2019 (1984–2019), die parallel in der JSF Düsseldorf zu sehen ist, versammelt „Digital Diaries“ Videos, Fotografien, Videoskulpturen und Mixed-Media-Arbeiten, die sich mit intimen Erfahrungen von Künstler*innen auseinandersetzen. Die Ausstellung stellt Werke aus der Sammlung in Dialog mit Leihgaben und kombiniert frühe Videos von Sophie Calle und Hannah Wilke mit zeitgenössischen Arbeiten von Alex Ayed, Sophie Gogl, Hannah Perry, Tromarama und anderen. Durch das Verflechten von Bildern, persönlichen Texten und digitalen Technologien kreieren die Künstler*innen Darstellungen ihrer selbst und ihres Privatlebens. Selfies, in den eigenen vier Wänden aufgenommene Videos, Kurznachrichten und Chatroom-Unterhaltungen: Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten bedienen sich dieser Elementen und bewegen sich zwischen intimen Momenten des Alltags wie bei Wolfgang Tillmans und Ken Okiishi und größeren gesellschaftspolitischen Fragen wie bei Rindon Johnson. Dabei steht oftmals die Frage im Mittelpunkt, wie sich die verwendeten Medien – Film, Video und Fotografie – auf die Konstruktion von sozialem Geschlecht und Identität auswirken, und wie wir diese öffentlich performen.

jsfoundation.art/exhibitions/digital-diaries

 


On Methods — Bellingcat and Artistic Research

  • Abb. Plakat On Methods © HSD/PBSA, 2024
  • Projektbüro DFI e.V.
  • bis 04.01.2025

Im Projektbüro des Deutschen Fotoinstitut e.V. (DFI) am Eiskellerberg in Düsseldorf werden künstlerische Arbeiten der Artistic Research Class der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts gezeigt, die sich mit den Methoden des investigativen Recherche-Kollektivs Bellingcat auseinandersetzen.

Seit zehn Jahren erstellt das Kollektiv Bellingcat unabhängige Analysen zu gegenwärtigen, auch politischen Ereignissen, die sich auf öffentlich zugängliche Informationen stützen. Mit seinen Open-Source-Investigations (OSI) hat die global vernetzte Gruppe schwere Verbrechen aufgedeckt, Falschinformationen entlarvt und Verbindungen der organisierten Kriminalität zu autoritären Regierungen aufgezeigt.

Die Praxis des von Elliot Higgins gegründeten Netzwerks, das Sammeln und Analysieren von Informationen sowie das Verifizieren von Quellen, ist vergleichbar mit den Praktiken künstlerischer Forschung wie sie in der von Professorin Mareike Foecking initiierten Artistic Research Class an der Hochschule Düsseldorf praktiziert wird. Die Teilnehmer:innen der Klasse haben in den letzten sechs Monaten eigenständige multimediale, fotografische und installative Arbeiten entwickelt, die sich mit der originären Arbeitsweise Bellingcats befassen.

Mit seiner „Map of Tools and Collectives“ kartographiert Felix Obermaier den Werkzeugkasten des Kollektivs und der globalen OSI-Community auf einer Stahlplatte. Dünne Fäden verbinden die verschiedenen Tools mit Recherchen des Kollektivs. Die Mitglieder der Community kommen darauf in Form von Projektionen zu Wort.

Die Arbeit „Grain Trail“ von Louis Peerlings verweist am Beispiel des illegalen Weizenschmuggels aus der besetzen Ostukraine darauf, dass „jeder einzelne Fall in seiner Beweislage lediglich die individuellen Teile eines übergeordneten Systems darstellen kann“. Es ist die Summe der Beobachtungen, aus der sich ein komplexes, oftmals auch berückendes und ästhetisch wirkmächtiges Bild ergibt.

Der Fotografie kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu, wie Mareike Foecking in ihrer Arbeit „What We Know“ demonstriert. „Der von Henri Cartier-Bresson formulierte entscheidende Moment der Fotografie verwandelt sich in den entscheidenden Moment der Untersuchung. Die Arbeit von Bellingcat schafft es durch eine sorgfältige und systematische visuelle Analyse die Bilder selbst sprechen zu lassen und diese als Beweis vorzulegen.“

Die Ausstellung wird am 6.12.2024 um 18 Uhr feierlich eröffnet. Zudem laden wir am 12.12.2024 zu einer Keynote „On Bellingcat“ und am 10.12.2024 zu einem Vortrag „On Tracking – Kritische Perspektiven auf Trackinginfrastrukturen“ mit Sebastian Randerath, Universität Bonn, jeweils um 19 Uhr in die Ausstellung.

towards.photography/on-methods

 


Membran – Alwin Lay

  • Alwin Lay, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2024
  • stadt.raum.experimente – Fassaden, Schaufenster und Displays im Stadtraum
  • 2025

In der ortsbezogenen Arbeit Membran verbindet sich das Fotografische mit dem urbanen Raum. In Form von Installationen und transparenten Bildmotiven, die über den Düsseldorfer Stadtraum verteilt sind, agieren die Werke von Alwin Lay mit ihrem architektonischen und sozialen Umfeld, darunter öffentliche Institutionen, Ladengeschäfte, Kioske, U-Bahnhöfe und andere Transit-Orte. Die Bilder von vertrauten Gegenständen in irritierenden, weil allzu menschlichen Situationen, greifen durch ihre Durchlässigkeit in den städtischen Alltag ein, verfremden oder kommentieren ihn.

2022 startete die Kunstkommission der Stadt Düsseldorf ein neues Format, in dessen Fokus die Förderung zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum steht. Mit stadt.raum.experimente sind insbesondere lokale, aber auch international aktive Künstler*innen aufgefordert, experimentelle und temporäre Konzepte für den Stadtraum Düsseldorf zu entwickeln. Ob Installation, Performation oder Partizipation: stadt.raum.experimente ist offen für ungewöhnliche Formen und experimentelle Ideen.

www.kunstkommission-duesseldorf.de/projekte/stadt-raum-experimente/alwin-lay

 


O Mensch – Lars Eidinger

  • Lars Eidinger, Paris, 2021, © Lars Eidinger, 2024
  • K21
  • bis 26.01.2025

Der Künstler Lars Eidinger (*1976 in Berlin) erstellt den Großteil seiner Fotos mit dem Smartphone. Seine Vorgehensweise verdeutlicht die starke Verbindung mit der Zeit, in der wir leben. Eidinger fotografiert Zustände und Situationen, die im Alltag oftmals unscheinbar sind und unbeachtet bleiben. Indem er sie ins Bildzentrum rückt, löst er bei den Betrachtenden eine Auseinandersetzung mit Themen wie dem städtischen Leben, der vom Menschen gebändigten Natur, aber auch mit dem verletzlichen Körper sowie mit Armut, Verzweiflung, Wahnwitz und Einsamkeit aus. Die Ausstellung zeigt eine in enger Absprache mit Eidinger getroffene Auswahl von neuen fotografischen Arbeiten und Videos.

www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/lars-eidinger

 


Das ist Gesellschaft. Soziale Fotografie in Düsseldorf

  • Oliver Sieber, Rückenfigur #3, Bottrop, 2015, Farbfoto, Pigmentdruck, Stadtmuseum, Inv.: F 38725
  • Stadtmuseum Düsseldorf
  • bis 05.01.2025

Im Zentrum der Ausstellung steht die titelgebende Frage „Was ist Gesellschaft?“. Würde man verschiedenste Menschen auf der Straße fragen, so würde man ebenso verschiedene Antworten erhalten. Für einige ist es der Wohnort, für andere sind es die Mitmenschen. Es geht um eine einfache und doch tiefgründige und soziale Frage.

Über 200 Arbeiten verschiedenster Fotograf*innen, darunter Hannah Hummel, Dirk Alvermann und viele mehr, stellen Soziale Fotografie in das Zentrum der Ausstellung. Gesellschaftliche Phänomene mit einem Fokus auf Düsseldorf zu dokumentieren, gehört zu den Aufgaben des Stadtmuseums – diesen Fokus nimmt auch die Ausstellung ein. Sie ist allerdings nicht strikt lokal begrenzt. Die Besucher*innen werden durch die vielfältigen Aspekte des Lebens geführt und reisen dabei bis in die Nachkriegszeit zurück. Unterschiedliche gesellschaftliche Phänomene und Themen dieser Zeit, wie beispielsweise Industrialisierung, werden vorgestellt. Fotos sollen auf die Menschen und ihre besonderen Situationen aufmerksam machen und ihre Diversität schildern.

Themeninseln beleuchten Aspekte der Sozialdokumentarischen Fotografie näher. Vermittelt werden einige grundlegende Gedankengänge der Fotografie. So stellt sich die Frage: Was ist die Intention hinter dem Werk? Welche Aussage wird erzielt und wie? Wie werden die Betrachter*innen dabei beeinflusst?

Ziel der Ausstellung ist es, auf die sozialen Realitäten, in denen wir leben, aufmerksam zu machen und den eigenen Blick auf die Gesellschaft zu schärfen. Vollständigkeit in der Schilderung sozialer Aspekte war weder erreichbar noch beabsichtigt. Eher bietet diese Schau einen begehbaren Bilderessay.

www.duesseldorf.de/stadtmuseum

 


Birgitta Thaysen / Passagen Fotografische Stadt Ansichten

  • Theodor-Heuss-Brücke auskragender Gehweg, Düsseldorf, 2022 © Birgitta Thaysen, 2024
  • Fünfzehnwochen Golzheim
  • bis 09.02.2025

Die Düsseldorfer schwarz-weiß Fotografin Birgitta Thaysen zeigt Arbeiten aus der Serie PASSAGEN, in der Stadt-Ansichten und Räume der Zeit entflohen scheinen. Die großformatigen Fotografien führen ein Eigenleben, scheinen aus einer anderen Zeit, oder Realität zu stammen. Aber die Künstlerin geht noch einen Schritt weiter, in dem sie ihre Sujets in raumgreifenden Wand-Installationen wieder der Realität übereignet.

Birgitta Thaysen nahm 1985 ihr Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bernd Becher auf und studierte anschließend bei Nan Hoover Video und Performance. 1992 erhielt sie das Ringenberg Stipendium des Kultus-Ministeriums NRW. Seit 1992 arbeitet sie als Fotografin und Medien-Künstlerin. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Seit 2010 ist sie wiss. Mitarbeiterin und Dozentin an der Hochschule Niederrhein in Krefeld für Fotografie und Film. 2017 hat die Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) sie zum Mitglied berufen und seit 2021 engagiert sie sich ehrenamtlich im Vorstand des vddk1844 – Verein der Düsseldorfer Künstler. 2021 wurde Birgitta Thaysen in die Jury des Deutschen Fotobuchpreis (DFBP) berufen.

„Es geht mir in meinen Bildern nicht um Objektivität, sondern um Authentizität. Und das Interessante in der Fotografie ist für mich, dass ich sagen kann, so war es in diesem (einen) Augenblick. Aber wir wissen, dass dieser Augenblick so nicht mehr existiert. Und genau so bin ich auch Chronistin des Alltäglichen, die Strukturen, Zwischenräume und Überlappungen im urbanen Umfeld dokumentiert.“

www.fuenfzehnwochen.de

 


Donata Wenders / Reading Time – Fotografien und Bewegtbilder

  • Garine Torossian, Montreal, 2014 © Donata Wenders
  • Leica Galerie Düsseldorf
  • 15.11.2024 – 31.01.2025

Die Ausstellung umfasst eine Sammlung von Bildserien in Kombination mit Videoinstallationen. Stimmungsvolle Straßenfotografien, malerische Bewegungsstudien und ihre neueste Arbeit „KOMOREBI DREAMS“. Diese Aufnahmen, die während der Dreharbeiten zu Wim Wenders‘ Film „Perfect Days“ entstanden sind, geben einen einzigartigen Einblick in Donata Wenders künstlerische Vision und ihre Fähigkeit, intime und atmosphärische Momente einzufangen. „Das erste Mal, als ich das Wort ‚komorebi‘ hörte und seine Bedeutung kennenlernte während der Vorbereitungen zu „PERFECT DAYS“, war ich irgendwie bis ins Innerste meines Wesens berührt. Mir wurde klar: Das wird der unterschwellige Strom des Films sein, ein unterbewusster Fluss im Kopf unseres Helden, ein Bewusstsein für die Lichter und Schatten, die von der Sonne, dem Wind und den Bäumen erzeugt werden. Die ‚komorebi-Träume‘ von Hirayama zu filmen wurde zu meiner Aufgabe für den Film. Seitdem hat sich meine Aufmerksamkeit für Licht verändert. Das Ausschauhalten nach „Komorebi“ in der ganzen Stadt hat abgefärbt. Ich weiß jetzt: Sie sind etwas, das wir als Geschenk erhalten, sie kommen und gehen wie die Gnade. So habe ich sie betrachtet und fotografiert.“ (Donata Wenders)

Donata Wenders, geboren 1965 in Berlin, begann ihre künstlerische Laufbahn als Kamerafrau für Spiel- und Dokumentarfilme und arbeitet seit 1995 als freischaffende Fotografin. Ihre Werke sind bekannt für eine klassische, meist schwarz-weiße Bildsprache. Seit 2015 erweitert sie ihr Repertoire um audiovisuelle Kurzfilm-Installationen, die ihre filmischen Wurzeln reflektieren. Zudem arbeitet sie als Set-Fotografin für die Filme ihres Mannes Wim Wenders. Ihre Fotografien wurden in Büchern, internationalen Ausstellungen und renommierten Magazinen wie Rolling Stone, The New York Times und Vogue veröffentlicht und zieren Cover von Künstlern wie Bono und Die Toten Hosen.

leica-camera.com/de-DE/event/donata-wenders-reading-time

 


TWENTY 20 years Van Horn

  • 20 Years VAN HORN: Stefan Wissel, The Monochromantics, 2007, aluminum box, plexiglas, neon tubes, c-print, 71 x 130 x 15 cm Copyright ©2024 VAN HORN, Daniela Steinfeld, All rights reserved.
  • Van Horn
  • 16.11.2024 – 10.01.2025
  • Künstler*innen: Jan Albers, Andrea Bowers, R. Crumb, Georganne Deen, Koen Delaere, Nicole Eisenman, Claus Föttinger, Albrecht Fuchs, Joanne Greenbaum, Manuel Graf, Gregor Hildebrandt, Katie Holten, Russ Meyer, Gerold Miller, Paul Morrison, Reinhard Mucha, NASA Archives, Sigmar Polke, Anys Reimann, Wilhelm Schürmann, Ulrike Schulze, Elisabeth Vary, Wendy White, Stefan Wissel, and many more

van-horn.net/available-works

 


Katja Stuke / TREES IN UKRAINE

  • Public Screen: Katja Stuke, A tree in Mykolajiw, 9.3.2022 (Street View: 2015) © Katja Stuke, 2024
  • LED-Screen am Johannes-Rau-Haus, Düsseldorf
  • 02.12.2024 – 26.01.2025
  • täglich 5–24 Uhr

Das im Sommer 2024 von Neue Fotografie begonnene Projekt geht nun in seine dritte Runde mit einer für den LED-Screen ausgewählten Bildstrecke von Katja Stuke:

Seit dem allerersten Tag des Ukraine-Krieges macht die Künstlerin fast täglich ein Foto von einem Baum an einem Ort, der direkt vom Krieg betroffen ist. Jeden einzelnen Baum versteht sie dabei als Zeugen des Geschehens. Sie selbst war nie persönlich vor Ort. Für ihre Fotografien nutzt sie Online-Angebote wie z.B. Google Street View. Dabei versucht sie zum einen, besondere individuelle Bäume zu finden, und zum anderen, Fotografien herzustellen, die – auch wenn sie am Rechner quasi aus der Ferne entstanden sind – den Regeln der Landschafts- oder Dokumentarfotografie folgen.

Katja Stuke war als Artist in Residence in Osaka, Tokio, Paris, Chicago, Toronto, Rotterdam, Sarajevo und Chongqing, häufig gemeinsam mit Oliver Sieber. Für ihre gemeinsame Arbeit wurden sie mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet, 2024 erhielten sie den MO_Kunstpreis des Museum Ostwall Dortmund. Katja Stukes Arbeiten waren zuletzt in Ausstellungen zu sehen in der Fondation de l’Allemagne, Cité Universitaire Paris, der Photographischen Sammlung / SK-Stiftung Kultur Köln, dem Festival Images Vevey, Biennale für aktuelle Fotografie Mannheim, im Museum Morsbroich und den Kunstsammlungen Chemnitz.

neuefotografie.com/public-screen-duesseldorf