Vorschau

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Newsfiction 2 / Martina Sauter

  • Martina Sauter, Day 1.1., 2021, Inkjetprint © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 für Martina Sauter
  • Lido im Malkasten (Bar)
  • 16.04.2024 19 Uhr

Wie verhalten sich Bilder aus dem realen Leben zu bewusst inszenierten Bildern aus Fernsehserien? Welche unterschiedlichen Ebenen von Wirklichkeit und Unwirklichkeit gibt es, und wann und wie verschmelzen sie gar miteinander? Diesen Fragen geht Martina Sauter, die an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Thomas Ruff abschloss, in ihrer neuesten Werkreihe „News:Fiction“ nach.

malkasten.org/ausstellung

 


Sophie Thun / Stolberggasse zu Friedrichstraße zu Grabbeplatz

  • Sophie Thun: Sophie Thun Looking at the Window Kabinett, 2020 Foto: Pascal Petignat / Courtesy the artist and Secession
  • Kunsthalle Düsseldorf im Foyer
  • 18.05. – 14.07.2024

In der Ausstellung „Stolberggasse zu Friedrichstrasse zu Grabbeplatz“ im Foyer der Kunsthalle Düsseldorf zeigt Sophie Thun (*1985 in Frankfurt am Main) eine Auswahl von Werken, die im Rahmen ihrer Ausstellung in der Secession in der Friedrichstraße in Wien im ersten Corona-Jahr entstanden. Die Künstlerin hatte sich ihre Dunkelkammer im Ausstellungsraum eingerichtet und dort hunderte Fotogramme aller Gegenstände in ihrer Wohnung in der Stolberggasse in Wien, die auf das Format eines Großbildnegativs 8×10” passten, erstellt. Neben den Gegenständen, wie Zahnbürsten, Bücher oder Büroklammern, sind stets auch die Hände der Künstlerin zu sehen, welche die Objekte in Position halten. Eine Auswahl dieser Fotogramme wird die große Wand im Foyer der Kunsthalle Düsseldorf füllen. Zwei weitere fotografische Arbeiten ergänzen die Präsentation von Sophie Thun.

In den Arbeiten Thuns werden der künstlerische Prozess des Fotografierens und Ausbelichtens in der Dunkelkammer, aber auch die Künstlerin selbst als erschaffende Person stets prominent in den Mittelpunkt gerückt und als performative Akte im Bild festgehalten. Sophie Thun arbeitet vorwiegend mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Zeitlichkeiten, Räumen und Prozessen, Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Sie studierte an den Akademien der Bildenden Künste in Krakau und Wien, ist Vorstandsmitglied der Secession, Vereinigung bildender Künstler*innen, Wien, und arbeitet an der Kunstakademie Düsseldorf.

IM FOYER: Sophie Thun. Stolberggasse zu Friedrichstrasse zu Grabbeplatz ist das siebte Projekt in der Reihe IM FOYER der Kunsthalle Düsseldorf, die im Oktober 2019 begann, und findet 2024 im Rahmen der Biennale for Visual and Sonic Media – düsseldorf photo+ statt.

www.kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/imfoyer_sophia_thun

 


düsseldorf photo+ - Biennale for Visual and Sonic Media / On Reality

Logo düsseldorf photo+

düsseldorf photo+ - Biennale for Visual and Sonic Media / On Reality

  • 17.05. – 14.07.2024

Die dritte Edition der Biennale for Visual and Sonic Media. düsseldorf photo+ vom 17. Mai bis 14. Juli 2024 steht unter dem Leitmotiv „On Reality“. In Ausstellungen und Konzerten, bei Talks, Panels und weiteren Veranstaltungen wird in ganz Düsseldorf aktuelle und aktualisierte Fotografie sowie medienbasierte Kunst in ihren vielfältigsten Facetten zu erleben sein. Die Künstler*innen reflektieren auf unterschiedlichste Art und Weise, wie Medien unser Verständnis von Wirklichkeit heute und in der Vergangenheit maßgeblich prägen. Computergenerierte Bild- und Klangwelten umgeben uns allgegenwärtig, die Biennale bindet diese in den Kunstparcours ein und verknüpft analog erzeugte audiovisuelle Wirklichkeiten. Insgesamt bietet die Biennale über 50 Ausstellungen und Veranstaltungen in Museen, Sammlungen, Galerien, freien Ausstellungsräumen und Hochschulen. Die diesjährige düsseldorf photo+ findet unter der künstlerischen Leitung von Pola Sieverding und Rupert Pfab statt.

Am 17. Mai eröffnet die Ausstellung „Ways of Seeing” im düsseldorf photo+ Lab, gefolgt von einem vielstimmig besetzten Symposium am Eröffnungswochenende (18./19. Mai). Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm in Museen, Galerien und Off-Spaces bietet acht Wochen lang inhaltlich akzentuierte und ästhetisch spannende Kunsterlebnisse. Darüber hinaus gibt es Kunst im öffentlichen Raum zu entdecken.

www.duesseldorf.de/fotografie/duesseldorf-photo-plus

 


Wounds Healed, Tales Etched | দাগ / Sumi Anjuman

  • Sumi Anjuman, River Runs Violet, 2024 © Sumi Anjuman
  • 17.05.2024 – 08.09.2024

Im Rahmen von düsseldorf photo+ Biennale for Visual and Sonic Media präsentiert die Sammlung Philara die erste institutionelle Einzelausstellung von Sumi Anjuman (*1989 in Bogura, Bangladesh) in Deutschland.

Sumi Anjumans Arbeiten entstehen oft in einem mehrstimmigen, dialogischen Prozess zwischen ihr und den Personen, deren Geschichten sie erzählt. Sie versteht ihre künstlerische Praxis als Teil eines gewaltlosen Protests gegen patriarchale, gender- und sexualitätsspezifische Unterdrückung, die gleichzeitig einen kollaborativen Heilungsprozess – „healing through creation“ – darstellt. Die Künstlerin arbeitet mit dem Medium der Fotografie, welches sie mit Übermalungen, Stickereien und archivarischen Materialien ergänzt, die teilweise in installative Konfigurationen überführt werden.

Die Ausstellung verbindet zwei fotografische Serien, die in der mehrjährigen Auseinandersetzung mit Individuen entstanden sind. Die Serie „Somewhere Else Than Here“ zeigt Porträtfotografien von Personen der LGBTQ+ Community in Bangladesch. Ihre Sichtbarkeit ist sowohl innerhalb der muslimisch-konservativen Gesellschaft als auch außerhalb dieser stark eingeschränkt. Die queere Community dort leidet unter ihrer starken Unterdrückung sowohl in sozialen als auch legalen Kontexten, die insbesondere durch Gesetze aus der britischen Kolonialherrschaft ausgerufen wurden. Aus diesem Grund ist es ihren Mitgliedern kaum möglich, ihre Identität öffentlich preiszugeben oder ohne Angst vor Repressionen und Gewalt zu leben. Anjumans Serie visualisiert, ausgehend von Gesprächen, imaginative Formulierungen von Hoffnung, Liebe, Freiheit und Sicherheit und stellt sich Furcht, Isolation und Entmenschlichung. Ergänzt werden die Fotografien mit einem materiellen Archiv bestehend aus Objekten, die Anjuman von den Porträtierten erhalten hat und Teile ihrer Erfahrungen verkörpern.

Die zweite Serie, „River Runs Violet“, thematisiert sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungskultur in patriarchalen Strukturen. Trotz der vorangeschrittenen Gleichstellung sind Frauen in Bangladesch mit besonders hoher geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert. Anjuman thematisiert dies gemeinsam mit Zana (Pseudonym), einer Überlenden von mehrfachem sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung. In einem dialogischen Austauschprozess ist eine visuelle Unterhaltung entstanden, die die Perspektiven und Erlebnisse beider Beteiligter miteinander verwebt. Dafür haben die beiden mit diversen Materialien und Techniken wie Fotografien, gefundenem Bildmaterial sowie mit Stickereien, Text und Zeichnungen, die nicht nur ein bestimmtes Verbrechen, sondern weitere soziopolitische Zusammenhänge, die hinter diesem stehen, hinterfragen.

Sumi Anjuman lebt und arbeitet derzeit zwischen Den Haag, Niederlande und Dakha, Bangladesch. Derzeit ist sie Künstlerin in Residenz der Encounters of Young International Photography in der Villa Pérochon, Niort, Frankreich. Sie hat im letzten Jahr ihren Masterabschluss in Photography & Society an der Royal Academy of Arts in Den Haag, Niederlande, absolviert. Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim Dhaka Art Summit, Bangladesch (2023), auf der Paris Photo (2022) und beim Noorderlicht International Photo Festival, Niederlande u.a. (2021) gezeigt. 2022 wurde sie als Laureat mit der Carte Blanche Students, Paris (2022) ausgezeichnet.

  • Kuratorinnen der Ausstellung: Julika Bosch, Hannah Niemeier
  • Kuratorische Assistenz: Dana M. A. Bulic

www.philara.de/en/preview

 


Dreams and my Reality I

  • HSD FOTO: Charlotte Anna Rathmann: Ein Populärer Gebrauch der Fotografie (2023); © Charlotte Anna Rathmann, Düsseldorf, 2023
  • Stadtmuseum Düsseldorf
  • 04.05.2024 - 02.06.2024
  • Ausstellung von Studierenden der HSD im Stadtmuseum Düsseldorf

In einem Museum auszustellen ist für viele Künstler*innen ein Traum. In einem „White Cube“, der nur der eigenen Arbeit, dem eigenen Bild, den eigenen Gedanken geöffnet wird und der von ihnen eingenommen werden kann. Was aber passiert, wenn junge Künstler*innen auf eine Realität treffen, in welcher der Ausstellungsraum bereits von einer Sammlung besetzt ist?

Ein Museum, das voller Geschichte ist und in dem jede Wand Geschichten erzählt, ermöglicht es die Räume und Exponate als eine Einheit zu betrachten und auf sie zu reagieren. Die Künstler*innen finden etwas vor, zu dem sie in ihrer Arbeit inhaltliche und formale Bezüge herstellen und das Vorgefundene ergänzen und kommentieren können.

Im Kurs „Artistic Research“ von Prof.’in Mareike Foecking beschäftigen sich die Studierenden bereits länger mit der Frage, mit welchen Methoden künstlerisch geforscht werden kann. Ihre Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf ist das Ergebnis ihrer intensiven Auseinandersetzung mit individuellen Forschungsfragen, die sich nun explizit in die Räume und Inhalte des Stadtmuseums einfügen. Es geht um die Stadtgesellschaft, den Wandel der Generationen, kulturelle Vielfalt, Identität, Macht und Ohnmacht, um architektonische Strukturen und Ideologien. Andere Arbeiten befassen sich mit den Künstler*innen der Stadt und den sie umgebenden Mythen. Die Studierenden arbeiten medienübergreifend. Sie fügen der im Stadtmuseum ausgestellten Geschichte ihre eigenen Träume und Realitäten hinzu. Dabei schaffen sie eine formale und inhaltliche Vielfalt, die die Diversität der Lebenswelt junger Menschen widerspiegelt.

hsd-pbsa.de/veranstaltung/dreams-and-my-reality-i

 


KATHARINA SIEVERDING

  • Katharina Sieverding, MATON, 1969–1972, © Katharina Sieverding, VG Bild-Kunst, Foto: © Klaus Mettig, VG Bild-Kunst
  • 1.11.2024 – 9.3.2025
  • K21

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt mit einer großen Überblicksausstellung das Werk der international gefeierten Fotopionierin und die kritische Stimme Katharina Sieverdings (*1941 in Prag). Seit den späten 1960er Jahren stellt die vielfach ausgezeichnete Künstlerin mit ihren Arbeiten grundsätzliche Fragen zu Identität, Gender und Race, aber auch nach der Macht der Bilder und der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung. Mit ihren monumentalen Arbeiten, die sich der Performance, der Body Art und dem Experimentalfilm zuordnen lassen, hat sie der Fotografie eine neue Dimension hinzugefügt. Sie begreift das Medium als plastisch formbares und transformierbares Material, das sich in ein interdisziplinäres Denken und Arbeiten weiten muss und letztendlich immer mit einem politischen Kommentar verbunden ist. Insofern ist es konsequent, dass sich ihre Ausstellung in K21 auch in den öffentlichen Raum erstrecken wird. Neben einer neuen Arbeit und zentralen Werken ihres über 50-jährigen Schaffensprozesses wird erstmals auch ihr umfassendes Archiv als offener Denk- und Diskursraum in die Präsentation einbezogen.

www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/katharina-sieverding