Ursula Schulz-Dornburg Im Jahr 2006 reiste Ursula Schulz-Dornburg erstmals nach Armenien, um den Berg Ararat zu fotografieren. Während dieser Reise war sie von der skulpturalen Qualität des Berges beeindruckt. Die daraus resultierenden Fotografien sind einzigartige Objekte, die die weitläufige Form des Berges hervorheben. Als Ursula Schulz-Dornburg 2010 den Berg Ararat erneut besuchte, geschah etwas Unerwartetes: Der Spiegel ihrer Hasselblad-Kamera blieb hängen und schnitt das untere Drittel der Negative ab. Zunächst war Ursula Schulz-Dornburg darüber so bestürzt, dass sie nicht weiter an den Bildern arbeitete. Nachdem sie diese Arbeit jedoch vor kurzem vergrößert hatte, stellte sie fest, dass diese Fotografien eine neue Form angenommen hatten: Sie wurden eher zu Landschaften als zu Skulpturen und eröffneten neue Möglichkeiten der Präsentation und des Bezugs zur Umgebung des Berges.
Das Audioarchiv Kunst ist ein Oral Art History Projekt zu den Anfängen der zeitgenössischen Kunst im Rheinland von Sabine Oelze und Marion Ritter. Es entsteht sukzessive und baut erstmals ein umfangreiches und mehrstimmiges Sound-Archiv über den Zeitgeist und die Entwicklungen der Kunst im Rheinland seit den 1960er Jahren auf. Zu dieser Zeit wurden nirgendwo sonst in Deutschland die wichtigen Kunstströmungen wie die Pop Art, Minimal Art und Konzeptkunst aus den USA aufgegriffen und konnten sich zu neuen „rheinischen“ Positionen, wie etwa Fluxus, weiterentwickeln. Hier im Gespräch mit der in Düsseldorf lebenden Fotografin Erika Kiffl.
Die Plattform „Neue Fotografie“ präsentiert fünf weitere Beiträge internationaler Künstler*innen auf ihrer Website:
Ted Partin lebt in Brooklyn, New York und unterrichtet seit vielen Jahren Fotografie an der Yale School of Art. Seine Arbeiten werden international ausgestellt, in Deutschland hatte er 2010 seine erste größere museale Einzelausstellung im Haus Esters in Krefeld. Partin fotografiert mit einer 8×10 inch-Fachkamera; in seiner aktuellen und noch nicht abgeschlossenen Serie Port Richmond präsentiert er uns ein eindrucksvolles Portrait eines "Problemviertels" in Philadelphia und deren Bewohner*innen. Wir zeigen einen großen Teil dieser Serie an Farbfotografien zusammen mit einem Statement des Künstlers in Englisch und Deutsch. PORT RICHMOND by Ted Partin.
Das deutsch-schweizerische Künstler*innenduo Dagmar Keller und Martin Wittwer erarbeitet während weltweiter Reisen umfangreiche fotografische Zyklen, Film- und Videoinstallationen. Während eines Arbeitsaufenthalts am Istituto Svizzero di Roma im Jahr 2006 entstand die fotografische Serie Pantheon, die sich mit der ambivalenten Vielschichtigkeit des historischen im jetzigen Rom auseinandersetzt. Auf unserer Seite geben wir einen Einblick in einen Buchentwurf zu dieser Serie, flankiert von einem Text der Kunsthistorikerin Dr. Sabine Sommerer. PANTHEON von Dagmar Keller & Martin Wittwer
Die britisch-deutsche Künstlerin Fari Shams, geboren in Teheran, lebt in Düsseldorf und London. Sie studierte Mathematik und Informatik in London, anschließend an der School of the Art Institute of Chicago und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Christopher Williams. Räume und Strukturen des Lernens und Spielens sind ein zentraler Schwerpunkt ihrer multidisziplinären Werke, die Film, Skulptur, Installationen, Bücher, Fotografie, Sound und Arbeiten im öffentlichen Raum umfassen. Ihre Arbeit Enyoing the fruits of nature verwendet collagenhaft 250 Fotografien, Illustrationen, Zeichnungen und Textfragmente aus unterschiedlichsten Kontexten, die in fünf Tableaus in verschiedenen Sinnzusammenhängen arrangiert werden. ENYOING THE FRUITS OF NATURE by Fari Shams
Julio Ernesto Herrera Flores, geboren in El Salvador, lebt und arbeitet in Düsseldorf, studierte Malerei bei Helmut Federle an der Kunstakademie Düsseldorf. Wandmalerei, Installationen, Zeichnungen und Fotografien, aber auch klassische Tafelbilder bilden den Kosmos seines künstlerischen Schaffens. Wir stellen seine fotografisch-bildhauerische Arbeit "Union" vor: ein Stapel lackierter Getränkekästen der Biermarke Union, die der Künstler auf dem Parkplatz eines Gebrauchtwagenhändlers zu nächtlicher Stunde arrangiert und fotografiert. Eine einfache Geste schafft eine erhabene Situation in einem flüchtigen Moment. UNION von Julio Ernesto Herrera Flores
Der US-Amerikaner Mauro Barreto studierte freie Kunst an der Yale University, New Haven und Fotografie an der University of Hartford in Connecticut. Er lebt und arbeitet in Nashville, Tennessee. Für seine Serie New Models findet der Fotograf seine Modelle auf Instagram, die er anschließend bittet, für ein Doppelportrait Partner*innen zu wählen. Mit seiner Fachkamera inszeniert Barreto Situationen voller Spannung und Intimität, die ein mögliches Verhältnis der Protagonist*innen zueinander zum visuellen Ereignis werden lassen. Wir zeigen eine Auswahl der noch nicht abgeschlossenen Werkreihe zusammen mit einem Text des Künstlers in Englisch und Deutsch. NEW MODELS by Mauro Barreto