Die Versorgung mit öffentlichen Toilettenanlagen trägt erheblich zur Qualität und Erschließung des öffentlichen Raums einer Stadt bei. Das Amt für Gebäudemanagement hat daher ein gesamtstädtisches Konzept entwickelt. Der Rat der Stadt hat dessen Umsetzung unter dem einheitlichen Namen und Logo City Toilet am 07.04.2022 mit einem Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss festgelegt. So sollen zukünftig insgesamt 205 öffentliche Toilettenanlagen für die Bürgerschaft unter diesem Namen zur Verfügung stehen. Auch der Austausch und die Neuaufstellung von insgesamt 43 neuen, barrierefreien und nachhaltigen Modulanlagen, ist Teil des Konzeptes.
Konzeptentwicklung
Im ersten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass zukünftig die aktuelle Anzahl von 112 Toilettenanlagen erhöht werden sollte.
Die Anzahl der Toilettenanlagen setzt sich zusammen aus Toilettenanlagen, die sich im städtischen Eigentum befinden, aus angemieteten Modulanlagen der Firma Wall sowie aus Toilettenanlagen, die über ein Kooperationsprogramm von zum Beispiel privaten Gastronomie- oder Einzelhandelsbetrieben kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Im nächsten Schritt der Konzepterstellung wurden Orte identifiziert, die aufgrund ihrer Nutzung und Lage einen erhöhten Bedarf verzeichnen, wie zum Beispiel im Bereich der Rheinkniebrücke und im Südpark. Zudem wurden Qualitätsstandards (Barrierefreiheit unter Berücksichtigung des 2-Sinne-Prinzips, Sicherheit, Auffindbarkeit, Art und Qualität der Ausstattung) für die Umsetzung definiert. Bei der Erstellung des Konzeptes wurden auch Beteiligungsformate wie Interviews und Workshops durchgeführt. Das zuständige Amt für Gebäudemanagement wurde dabei von einem Stadtplanungsbüro und Dialogbüro begleitet.
Konzeptausgestaltung
Die festgestellten Bedarfe sollen durch die folgenden vier Maßnahmen gedeckt werden:
1. Modulanlagen
Um die Anzahl der Modulanlagen langfristig von 22 auf 43 Anlagen erhöhen zu können, wurde in einem intensiven Ausschreibungsverfahren ein geeigneter Anbieter ausgewählt der die zukünftigen Modulanlagen - nach den festgelegten Kriterien der Landeshauptstadt Düsseldorf - herstellt und im Späteren auch betreibt. Die Modulanlagen werden barrierefrei, selbstreinigend und möglichst vandalismusresistent hergestellt. Um die Aspekte Klimaschutz und verbessertes Stadtklima weiter voran zu treiben, werden die Anlagen unter anderem mit einem Gründach ausgestaltet. Alle Anlagen verfügen über Wickelmöglichkeiten. Zudem sind auch Anlagen als "Toilette für Alle" inklusive Liege und Lifter vorgesehen.
2. Städtische Anlagen
Neben den vorhandenen städtischen Toiletten werden weitere städtische Anlagen, die derzeit nicht genutzt werden, zukünftig der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Insgesamt sollen 45 Standorte mit stadteigenen Anlagen zur Verfügung stehen. Diese sollen, soweit möglich, baulich dem heutigen Stand der Technik angepasst, barrierefrei und optisch sowie hygienisch möglichst ansprechend hergerichtet werden.
3. Kooperationsprogramm City Toilet
Das bestehende Kooperationsprogramm, über welches private Gastronomie- oder Einzelhandelbetriebe ihre Toilettenanlagen für die Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung stellen, soll in einem stadteigenen Kooperationsmodell, unter der Leitung des Amtes für Gebäudemanagement, aufgehen. Eine erfolgreiche Akquise vorausgesetzt, sollen zukünftig unter dem umfassenden Logo City Toilet zusätzliche 55 Kooperationsteilnehmende insgesamt 117 Toilettenstandorte für die Öffentlichkeit anbieten. Die kooperierenden Unternehmen erhalten hierfür - neben der Möglichkeit neue potentielle Kundinnen und Kunden zu gewinnen - eine festgelegte monatliche Aufwandsentschädigung.
4. Kommunikationsmaßnahmen
Bestehende Standorte sollen besser kommuniziert und beschildert werden. Insbesondere an 40 zur Bedarfsdeckung vorgeschlagenen Standorten sollen durch analoge und digitale Kommunikationsformen bereits vorhandene Toilettenanlagen in der Nähe bekannt gemacht und somit besser ausgelastet werden.