Über die Mückenart
Was ist die Asiatische Tigermücke?
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) oder kurz Tigermücke ist eine schwarz-weiß gemusterte Stechmückenart. Sie ist tagaktiv und legt fliegend nur geringe Distanzen zurück. Je nach Lebensraum erreicht sie eine Größe zwischen 4 und 10 mm. Wie bei allen Stechmücken-Arten saugen ausschließlich die Weibchen Blut – im Fall der Tigermücke vor allem an Säugetieren, aber auch an Vögeln. Zur Fortpflanzung ist die Tigermücke auf kleine Wasseransammlungen angewiesen, in die sie ihre Eier legt und in denen die vollständige Entwicklung vom Schlupf der Larven über die Verpuppung bis zum Ausflug der Adulttiere abläuft.
Da es sich bei diesen Kleinstgewässern auch um wassergefüllte Blumenvasen, Topfuntersetzer, Tiertränken, verstopfte Abflüsse, Regenrinnen oder sogar weggeworfene Plastikbecher handeln kann, kommen Sie häufig in der Nähe menschlicher Behausungen vor.

Infektionsrisiko
Wie gefährlich ist die Tigermücke?
Die Tigermücke ist im Gegensatz zu vielen heimischen Arten vor allem tagsüber aktiv. Mit ihrem aggressiven Stechverhalten kann sie sehr lästig sein. Die Stiche unterscheiden sich allerdings nicht wesentlich von denen heimischer Mückenarten.
Die Tigermücke kann verschiedene Krankheitserreger wie Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Virus übertragen. Für Deutschland wird das Risiko einer Übertragung dieser Viren noch als gering eingeschätzt. Bisher ist es nicht zu in Deutschland erworbenen Infektionen gekommen. Dies wird mit dem noch geringen Vorkommen der Mückenart und der geringen Anzahl von mit den genannten Viren erkrankten Personen (infizierte Reiserückkehrer*innen) begründet. Eine Zunahme der Asiatischen Tigermücke würde das Risiko eine solche Infektion in Deutschland zu erwerben erhöhen.

Herkunft und Ausbreitung
Woher kommt die Tigermücke und wie breitet sie sich aus?
Ursprünglich kommt die Asiatische Tigermücke aus Südostasien, sie konnte sich mit dem internationalen Waren- und Reiseverkehr in den letzten 30 Jahren aber rasant global ausbreiten. Auch in Teilen Deutschlands ist die Asiatische Tigermücke mittlerweile heimisch geworden. Sie breitet sich langsam aber stetig von Süden nach Norden aus. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass auch Düsseldorf schon jetzt klimatische Bedingungen aufweist, die die Ansiedlung Asiatischer Tigermücken ermöglichen. Bisher sind im Rahmen des von der Landeshauptstadt Düsseldorf durchgeführten Klimafolgemonitorings noch keine Asiatischen Tigermücken gefunden worden, vor dem Hintergrund der deutschlandweiten Entwicklung scheint es aber nicht die Frage zu sein ob, sondern wann in Zukunft Asiatische Tigermücken auch hier gefunden werden.
Die Asiatische Tigermücke ist sehr anpassungsfähig. Zur Fortpflanzung ist die Tigermücke nur auf kleinste Wasseransammlungen zur Eiablage angewiesen, wo dann die weitere Entwicklung vom Schlupf der Larve bis zum Ausflug der Adulttiere erfolgt. Diese kleinsten Wasseransammlungen kann sie beispielsweise in Blumenvasen, Blumentopfuntersetzern, Tiertränken, Sandspielzeugen, verstopften Regenrinnen oder weggeworfenen Plastikbechern finden. Das Insekt ist damit bestens an das städtische Umfeld angepasst. Tigermückeneier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und können teils auch Frost überstehen.
Merkmale
Wie erkenne ich eine Tigermücke?
Vor allem anhand ihrer Färbung lassen sich Asiatische Tigermücken gut von der allgemein bekannten Gemeinen Stechmücke unterscheiden: Körper und Beine sind schwarz gefärbt und haben weiße Streifen. Das letzte Fußglied des hintersten Beinpaares ist weiß ("weiße Schuhe"). Ein weiteres typisches Merkmal ist eine am Hinterkopf ansetzende weiße Linie, die sich bis zum Flügelansatz fortsetzt.
Doch nicht jede dunkle Mücke mit Streifen ist eine Tigermücke! So ist die Unterscheidung von der ebenfalls einheimischen, aber weniger bekannten Ringelmücke etwas schwieriger. Anhand ihrer kontrastreicheren Färbung und vor allem durch ihre ungefleckten Flügel ist aber bei genauerem Hinsehen die Unterscheidung zwischen Tigermücke und der insgesamt bräunlicher erscheinenden Ringelmücke auch für den Laien möglich.
Bei der Tigermücke handelt es sich zudem um eine relativ kleine Mückenart, häufig unter einem Zentimeter Körpergröße und damit kleiner als viele heimische Arten.

Bekämpfung
Wie kann ich selbst zur Bekämpfung der Tigermücke beitragen?
Aufgrund der nahezu unendlichen Möglichkeiten zur Ablage der Eier im städtischen Raum ist das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf auf die aktive Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Jede*r kann durch einfache Maßnahmen dabei helfen, die Ansiedlung der Asiatischen Tigermücke in Düsseldorf zu verlangsamen.
Die wichtigste und einfachste Bekämpfungsmethode besteht darin, die Entstehung von potentiell von der Asiatischen Tigermücke nutzbaren Brutstätten zu vermeiden. Tigermückenweibchen legen ihre Eier in kleine Wasseransammlungen, etwa in Eimern, Gießkannen, Untersetzern oder Regentonnen ab. Alle stehenden Gewässer, die auf diese Weise als Brutstätte genutzt werden können, sollten vermieden werden. Mögliche Brutstätten sollten regelmäßig kontrolliert werden, damit sich nicht unbemerkt stehendes Wasser ansammelt:
- Nicht benötigte Gegenstände sollten in einen überdachten Bereich (zum Beispiel Schuppen, Keller, Garage) geräumt, kopfüber gelagert, mit einer Plane oder einem Netz abgedeckt oder gegebenenfalls entsorgt werden
- Pflanzentöpfe können statt in Untersetzer auf Blumentopffüße gestellt oder die Untersetzer mit Sand oder Kies befüllt werden.
- Hohle Stangen wie Sonnenschirmständer können nach der Reinigung mit Klebeband oder Schutzkappen abgedichtet werden.
- Regenrinnen sollten regelmäßig von Laub befreit werden.
- Gefäße für Nutzwasser wie Zisternen und Regentonnen sollten mit einem engmaschigen Netz abgedeckt werden, sodass Mücken zur Eiablage nicht an das Wasser gelangen können.
Verwendung von BTI
Zur Bekämpfung von Tigermückenlarven können biologische Mittel (Biozide) eingesetzt werden, wie zum Beispiel BTI. Der Wirkstoff, ein Eiweißkristall, wird aus dem namensgebenden Boden-Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen. Dieses tötet Tigermückenlarven ab. Die Landeshauptstadt Düsseldorf empfiehlt den Einsatz von BTI nur nach fachlicher Beratung und nachgewiesenem Befall mit Tigermücken, da BTI auch tödlich gegen andere Zweiflügler-Arten wirkt und somit zum allgemeinen Insektensterben beiträgt. So könnten beispielsweise alle Larven der nichtstechenden Zuckmücken (ca. 700 Arten in Deutschland) sterben, die für den Menschen keine Störung darstellen, aber eine Hauptnahrungsquelle für viele Tierarten wie Fledermäuse, Mauersegler und Schwalben sind.
Tigermücke gefangen?
Was kann ich tun, wenn ich den Verdacht habe, eine Tigermücke gefangen zu haben?
Wenn Sie eine auffällige Mücke entdeckt haben, sich aber nicht sicher sind, ob es sich um eine asiatische Tigermücke handelt, können Sie das tote Insekt an den Mückenatlas schicken, damit dort eine Bestimmung vorgenommen wird. Das Internetangebot wird herausgegeben vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
Damit die Mücken beim Versand nicht zerquetscht und möglichst im Ganzen versendet werden, können Sie diese in einer Streichholzschachtel, einem Plastikröhrchen oder ähnliches verpacken. Bitte legen Sie die Stechmücken nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol ein, sondern lagern und versenden sie trocken, damit eine Bestimmung möglich ist.
- Stechmücke einfangen, ohne sie zu zerquetschen
- die Mücke in einen kleinen, stabilen Behälter stecken (bspw. Streichholzschachtel)
- am besten über Nacht einfrieren – dadurch stirbt die Mücke ab
- das Einsendeformular ausfüllen, abtrennen und unterschreiben
- Verpackte Mücke zusammen mit dem Einsendeformular an die angegebene Adresse senden.
Falls es Ihnen möglich ist, können Sie gern vor Versand an den Mückenatlas ergänzend ein Foto der Mücke an tigermuecke@duesseldorf.de senden.