Düsseldorfer Initiative gegen den Schlaganfall DIS e.V.

Düsseldorfer Initiative gegen den Schlaganfall DIS e.V.

Bei Schlaganfall ist schnelles Handeln gefragt!

Der Schlaganfall gehört zu den großen Volkskrankheiten, alleine in Deutschland sind jährlich etwa 270.000 Menschen davon betroffen. Obwohl auch jüngere Menschen einen Schlaganfall erleiden können, ereignen sich ca. 80 % der Schlaganfälle bei den über 60-Jährigen. Neben der akuten Lebensbedrohung können Schlaganfälle bleibende Behinderungen hervorrufen.

Um bleibende Schäden wie halbseitige Lähmungen oder Hirnleistungsstörungen zu vermeiden, muss nach Auftreten der ersten Symptome schnell gehandelt werden. Da ca. 15% der Schlaganfälle durch Hirnblutungen, also ein Platzen der Blutgefäße) bedingt sind und nicht wie in den meisten Fällen durch einen Verschluss der Hirnarterien, ist eine unverzügliche bildgebende Diagnostik mit CT oder MRT erforderlich. Für die Behandlung des Schlaganfalls sind die ersten Stunden entscheidend! Denn bei rascher Diagnosestellung und Einleitung einer Therapie in spezialisierten Schlaganfall-Stationen („Stroke-Unit“) können dauerhafte Einschränkungen gering gehalten werden. Daher müssen Patienten, bei denen der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, notfallmäßig mit dem Rettungswagen in eine Klinik mit Stroke-Unit eingeliefert werden. Diese Krankenhäuser sind der Leitzentrale der Rettungswagen bekannt.

Optimale Behandlungsergebnisse bei einem Schlaganfall können nur durch die Betreuung in einem interdisziplinären Team erreicht werden. Als erste therapeutische Maßnahme wird begonnen durch die intravenöse Gabe eines Medikamentes das verstopfende Blutgerinnsel aufzulösen. Hierbei spielt die sogenannte „Thrombolyse“ eine herausragende Rolle; wobei die Erfolgsaussichten in den ersten 60 bis 90 Minuten nach Beginn des Hirninfarkts besonders günstig sind.

Kann die Thrombolyse nicht den gewünschten Erfolg bringen oder kann sie nicht durchgeführt werden, kann das Blutgerinnsel auch mit einem Spezialkatheter entfernt werden. Diese als „Thrombektomie“ bezeichnete Behandlungsform wird besonders erfolgreich bei Blutgerinnseln in großen Hirngefäßen angewandt. Sie wird von Neuroradiolog*innen, also Röntgenfachärztinnen und -ärzten mit Spezialisierung auf neurologische Erkrankungen, durchgeführt. Die Infrastruktur wird dafür durch eine Kooperation der in Düsseldorf und Umgebung befindlichen Neurologischen Kliniken in dem sogenannten NEVANO+-Netzwerk, das das Gütesiegel einer Zertifizierung bekommen hat.

Mit Hilfe von Sprachtherapeut*innen, Krankengymnast*innen, Ergotherapeut*innen und Neuropsycholog*innen sollen die Patient*innen die verlorengegangenen Fähigkeiten wie Sprechen, Rechnen, Schlucken, Gehen und die Selbstversorgung wieder erlernen. Je nach dem Schweregrad werden Schlaganfall-Patient*innen in einem Rehabilitationszentrum für zwei Wochen bis zu drei Monaten stationär, tagesklinisch oder ambulant weiterbehandelt. Auch eine rein ambulante Versorgung zu Hause ist denkbar, wenn nur einzelne Funktionen, wie z. B. die Sprache, betroffen sind. Bei verbleibenden Behinderungen kann allerdings eine häusliche Versorgung oder sogar Pflege erforderlich sein.

Jeder Mensch kann durch sein Verhalten das persönliche Schlaganfallrisiko verringern. Dazu gehören der Verzicht auf das Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, eine ausgewogene Ernährung mit einem geringen Anteil tierischer Fette und regelmäßige körperliche Bewegung. Hinzu kommt die konsequente medikamentöse Behandlung von Risikofaktoren, die durch den Hausarzt kontrolliert werden. Am wichtigsten ist, dass der Blutdruck unter 140/90 mmHg liegt. Bei Patienten mit Diabetes mellitus muss der Blutzucker richtig eingestellt werden. Auch spielt die Behandlung von Herzrhythmusstörungen eine wichtige Rolle. Schließlich müssen das Cholesterin und die Blutfette konsequent auf niedrige Werte eingestellt werden.

Begleitet wird die medizinische Behandlung durch „Schlaganfall-Lots*innen, die den betroffenen Patient*innen helfen, die Nachversorgung nach der Entlassung aus der Rehabilitationsklinik mit Rat und Hilfestellungen professionell zu begleiten. Daneben können „Schlaganfall-Helfer*innen Patient*innen mit Schlaganfällen und ihre Angehörigen bei Fragen und Wiedereingliederungsbemühungen zu unterstützen. Diesbezüglich besteht eine enge Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.


Vorsitzender:
Prof. Dr. Rüdiger J. Seitz, FEAN
Abteilung Neurologie
LVR-Klinikum Düsseldorf -
Kliniken der Heinrich-Heine-Universität
Bergische Landstraße 2
40629 Düsseldorf

Tel.: 0211 922-4640
Fax: 0211 922-4616

E-Mail: ruediger.seitz@lvr.de


Unterstützung nach Schlaganfall: https://klinikum-duesseldorf.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete/zentrum_fuer_neurologie_und_neuropsychiatrie/abteilung_neurologie_/unterstuetzung_nach_schlaganfall/unterstuetzung_nach_schlaganfall.html


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