Was ist Selbsthilfe?

Hände greifen einander © Kaesler Media/fotolia.com

Was ist Selbsthilfe?

In Selbsthilfegruppen und -vereinen unterstützen sich Menschen gegenseitig. Sie treffen sich, um mit anderen Betroffenen über ihre Krankheit, Behinderung oder Probleme zu sprechen. Sie tauschen sich offen über ihre Situation und ihre Erfahrungen aus. Die Gruppenmitglieder finden hier neue Kontakte, Hilfe und Verständnis. Dadurch gelingt es ihnen, Ängste und Isolation abzubauen und wieder Mut und Selbstvertrauen zu finden.

Es gibt sowohl kleine Selbsthilfegruppen mit 6 - 12 Betroffenen, die sich meistens informell treffen, als auch Vereine, die sich nicht nur örtlich, sondern auch in Landes- und Bundesgremien organisiert haben.

Die Inhalte und Organisationsformen der Gruppen und Vereine sind sehr unterschiedlich. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Arbeit, ihre Treffen und Aktivitäten eigenverantwortlich und unabhängig gestalten. Es gibt keine professionelle Leitung, es sei denn, die Gruppe sucht sich selbst Fachleute, z.B. für ein Referat oder eine Diskussionsrunde.

Entscheidend ist, dass sich die Gruppenmitglieder gegenseitig achten und wertschätzen. Alles, was die Gruppe bespricht, wird selbstverständlich nicht nach außen getragen.

 

Das Leitbild des Selbsthilfe-Service-Büros

Das Selbsthilfe-Service-Büro ist die kommunale Kontakt-, Informations-, Beratungs- und Koordinationsstelle für Selbsthilfe in der Trägerschaft des Gesundheitsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf. Finanziert wird die Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle aus Mitteln der Kommune, des Landes NRW und der gesetzlichen Krankenkassen. Die Selbsthilfeförderung auf kommunaler Ebene ist in §3 und §7 ÖGDG (Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen) festgelegt und geregelt. Das Selbsthilfe-Service-Büro des Gesundheitsamtes nimmt die Aufgaben der gesamtstädtischen, verbands- und institutionsübergreifenden Selbsthilfeförderung und Selbsthilfekoordination für Düsseldorf wahr.

Selbsthilfekontaktstellen wie wir, sind professionelle Beratungseinrichtungen zur Aktivierung, Unterstützung und Stabilisierung von Selbsthilfeaktivitäten. Grundlegend für die Tätigkeit der Selbsthilfekontaktstellen sind das Konzept des Empowerments und der Respekt vor der Autonomie der in Selbsthilfegruppen aktiven Menschen. Unser Verständnis von Selbsthilfe ist das Prinzip der Betroffenheit und der Freiwilligkeit. Wir unterstützen und beraten Menschen in dem Wunsch, Selbsthilfegruppen zu gesundheitlichen und sozialen Themen zu gründen. Dabei begegnen wir unserem Gegenüber mit Respekt und arbeiten auf Augenhöhe mit den ehrenamtlich Engagierten zusammen. Wir erkennen die Betroffenenkompetenz als gleichwertiges Wissen zu professionellem Fachwissen an.

Selbsthilfegruppen kennzeichnen sich dadurch, dass sich Menschen mit dem gleichen Anliegen ohne professionelle Leitung selbstorganisiert treffen – das kann in Gesprächsgruppen oder im Rahmen von gemeinsamen Unternehmungen sein. Nach gemeinsam beschlossenen Regeln bearbeiten sie soziale oder gesundheitsbezogene Themen und unterstützen sich dabei gegenseitig. Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen ist in der Regel kostenfrei. Kommerziell ausgerichtete Gruppen und Angebote werden von uns nicht unterstützt.

Die ehrenamtliche Selbsthilfe im Gesundheits- und Sozialbereich ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer aktiven und lebendigen Stadtgesellschaft. Sie ist eine wesentliche Säule des bürgerschaftlichen Engagements, die wir mit unserer Arbeit unterstützen. Durch ihre basisdemokratische Arbeitsweise leisten Selbsthilfegruppen einen Beitrag zu den demokratischen Strukturen unserer Gesellschaft.

Bereits im Jahr 2008 hat die Landeshauptstadt Düsseldorf die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und auf diese Weise deutlich gemacht, dass sie Vielfalt im Sinne diverser Lebensweisen als gesellschaftliche Ressource wertschätzt. Das Selbsthilfe-Service-Büro des Gesundheitsamtes der Landeshauptstadt fühlt sich diesen Zielen verpflichtet und bezieht sein Handeln auf die Charta der Vielfalt sowie auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG § 1). Das heißt, dass im Rahmen der Arbeit der Selbsthilfegruppen niemand aufgrund seines Geschlechts, seiner Nationalität, ethischen Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter sexueller Orientierung/sexueller Identität ausgeschlossen oder diskriminiert werden darf.
Wir unterstützen Anliegen von Menschen, die sich der demokratischen Kultur, der Wertschätzung gegenüber anderen und der Vielfalt verpflichtet fühlen. Wir tragen Sorge dafür, dass unsere Mitarbeitenden fachlich weitergebildet werden und sich dem von uns verfassten Leitbild verpflichtet fühlen.

  • Gesundheitsamt Düsseldorf
    Selbsthilfe-Service-Büro
    Erkrather Straße 385, Geb. E
    40231 Düsseldorf
  • Telefon 0211 - 8992244
  • Telefonische Sprechzeiten:
    Mo, Di + Fr: 9 - 12 Uhr
    Mi: 14 - 18 Uhr
    Persönlicher Termin nach Absprache möglich

  • U75 + U77 Haltestelle Lierenfeld Betriebshof (Btf)