Internationale Fachtagung „Häusliche Gewalt“ vom 23. bis 24. September 2019

Internationale Fachtagung „Häusliche Gewalt“ vom 23. bis 24. September 2019

Der Landeshauptstadt Düsseldorf ist die Bekämpfung von häuslicher Gewalt schon seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen und entsprechende Maßnahmen und Hilfestrukturen wurden auf kommunaler Ebene geschaffen. Eine europaweite Erhebung zeigt, dass 22 Prozent der befragten Frauen körperliche und/oder sexuelle Gewalt in der Partnerschaft erfahren zu haben. Vor diesem Hintergrund hat die Landeshauptstadt Düsseldorf am 23. und 24. September 2019 zu einer Fachtagung eingeladen.

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke begrüßte die Teilnehmenden im Klosterhof des Maxhauses. Nach einer Keynote von Rosa Logar, Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie und GREVIO Mitglied zur Umsetzung der Istanbul-Konvention 2015-2019, wurden auf international besetzten Panels wegweisende und innovative Projekte gegen häusliche Gewalt vorgestellt.

Schwerpunkt der Tagung war insbesondere der Austausch mit den Düsseldorfer Partnerstädten, so nahmen Vertreterinnen aus Chemnitz, Haifa, Palermo und Warschau an der Tagung teil.

Für Chemnitz berichtet Doreen Strauch von der Interventions- und Koordinationsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking (IKOS) Chemnitz zum Themenschwerpunkt Kinder und Jugendliche als Opfer von häuslicher Gewalt. Aus Palermo nahmen Maria Grazia Patronaggio vom örtlichen Frauenhaus und mehrere Vertreterinnen des Verbandes Emily Palermo teil. Milena Gentile, informierte über die gesellschaftliche Situation von Frauen in Palermo.

Urszula Nowakowska, Präsidentin des Zentrums für Frauenrechte Warschau, berichtete von den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Polen. Meira Kiperman, Leiterin des Amtes für Soziales, nahm als Vertreterin der Stadt Haifa an der Fachtagung teil.

Darüber hinaus nahmen weitere Expert*innen teil. Camilla Franken aus den Niederlanden stellte das Konzept des „Oranje Huis“ vor. Prof. Dr. Sabine Stövesand präsentierte das Projekt „StoP: Stadtteile ohne Partnergewalt“. Dr. Ursula Matschke, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, teilte ihre Erfahrungen aus einem europäischen Projekt zum Thema „häusliche Gewalt“. Den Aspekt „Männer als Opfer von häuslicher Gewalt“ brachte Tobias Kurrle von der Fachberatungsstelle Gewaltprävention Stuttgart ein. Die Frauen- und Familienbeauftragte des Bodenseekreises, Veronika Wäscher-Göggerle, stellte die Kooperationsprojekte aus dem ländlichen Raum vor.

Die Tagung wurde am Dienstag mit einem Fachgespräch in der der frauenberatungsstelle düsseldorf e.V. fortgesetzt.

Zitat Bürgermeisterin Zepuntke: Ich freue mich, dass wir in Düsseldorf die Möglichkeit haben, einen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und so gegenseitig von Erfahrungen profitieren.

Zitat Elisabeth Wilfart: Unsere Fachtagung zeigt deutlich, wie wichtig die länderübergreifende Vernetzung zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt ist insbesondere auch unter Partnerstädten. Die Oberbürgermeister von Düsseldorf und Palermo haben dies vertraglich als einen Schwerpunkt festgelegt. Die heutige Tagung ist gelebte Städtepartnerschaft.