Heinrich Heine

geboren 13.12.1797 in Düsseldorf (Datum unsicher)

gestorben 17.02.1856 in Paris

 

Beruf

Schriftsteller

 

Biografie

1815 kaufmännischer Lehrling in Frankfurt a. mit und ab 1816 im Bankhaus seines Onkels in Hamburg; 1819 Rückkehr nach Düsseldorf, Beginn eines Jurastudiums in Bonn; ab Ende 1820 in Göttingen; 1821 wegen eines Duells der Universität verwiesen, Weiterführung des Studiums in Berlin (überwiegend Philosophie und Literatur), Umgang mit Rahel und Karl August Varnhagen von Ense, Hegel, Chamisso, Grabbe, Alexis, Alexander von Humboldt, später auch mit den Mitgliedern des Vereins für Kultur und Wissenschaft der Juden (u.a. Moses Moser, Eduard Gans und Leopld Zunz); Besuche bei seinen Eltern in Lüneburg sowie Abstecher nach Cuxhaven und Hamburg, Anfang 1824 Wiederaufnahme des Studiums in Göttingen; Reise nach Magdeburg, wo er Karl Immermann traf; Fußreise durch den Harz, Begegnung mit Goethe in Weimar; 1825 protestantische Taufe; im gleichen Jahr Promotion zum Dr. jur. in Göttingen; 1826 Bekanntschaft mit dem Verleger Julius Campe, wo der erste Band seiner "Reisebilder" erschien; 1827 Reise nach England, durch Holland und auf mehrere deutsche Nordseeinseln, schließlich über Bremen nach Hamburg; Reise über Göttingen, Kassel und Frankfurt, wo er Ludwig Börne und Ferdinand Hiller traf, sowie über Heidelberg und Stuttgart, wo er Wolfgang Menzel aufsucht, nach München, dort Redakteur an Cottas "Neuen allgemeine politischen Annalen"; die Hoffnung auf eine Professur an der Universität München zerschlug sich, Italienreise, Tod des Vaters und Abreise nach Hamburg; 1829 Aufenthalte in Berlin, Potsdam, Helgoland und Hamburg; Bemühungen um eine Ratssyndikusstelle, die ihm allerdings verwehrt wurde; 1831 Übersiedlung nach Paris, dort Korrespondent der "Augsburger Allgemeinen Zeitung", verkehrte mit den Musikern Berlioz, Cherubini, Chopin, Liszt, Meyerbeer und den Autoren Balzac, Dumas, Hugo, Nerval, Sand, Anschluss an die Saint-Simonisten; (zunächst) freundschaftlicher Umgang mit Börne, zu dem er später auf Distanz ging; 1835 Bundestagsbeschluss gegen das "Junge Deutschland", Verbot sämtlicher Schriften Heines in Preußen; 1840 Denkschrift "Ludwig Börne", die in Deutschland stark angefeindet wurde; 1841 Duell mit Salomon Strauß, Ehemann von Börnes Freundin Jeanette Wohl, Heine erlitt einen Streifschuss an der Hüfte; 1843 Deutschlandreise (über verschiedene Stationen nach Hamburg); Bekanntschaft mit Karl Marx, Heine wurde Mitarbeiter des "Vorwärts"; 1844 erneute Reise nach Hamburg; Publikation von "Deutschland. Ein Wintermärchen" und "Neue Gedichte", beide Bücher wurden umgehend verboten bzw. beschlagnahmt; über Amsterdam, Den Haag und Brüssel Rückkehr nach Paris; gesundheitliche Probleme, 1848 Zusammenbruch, Übersiedlung nach Passy, massive Lähmungserscheinungen, blieb ans Bett gefesselt ("Matratzengruft"); 1854 Umzug nach Batignolles bei Paris, im selben Jahr Rückkehr nach Paris; Lyriker, Erzähler, Essayist, Dramatiker, Journalist.

 

Weitere Werke (Auswahl)

Gedichte 1822; Reisebilder I (Die Heimkehr; Gedichte, Romanzen, Balladen; Die Harzreise) 1826; Reisebilder II (Die Nordsee II und III; Ideen; Das Buch Le Grand; Briefe aus Berlin) 1827; Buch der Lieder 1827; Reisebilder III (Italien. 1828. 1: Reise von München nach Genua, 2: Die Bäder von Lukka) 1830; Französische Zustände 1833 (eigentlich 1832); Vorrede zu Heinrich Heines Französischen Zuständen 1833; Der Salon I - IV 1834 [eigentlich 1833] - 1840; Atta Troll. Ein Sommernachtstraum 1847; Romanzero 1851; Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben), 3 Bände 1854.

 

Typ: angereicherter Teilnachlass mit Nachlassbibliothek

Ordnung: Katalog, Bestandsverzeichnis, Bibliografie

Publikation: Heinrich Heine 1797-1856. Handschriften aus dem Bestand des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf, Düsseldorf 1981; Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke 1973ff. - digital unter Heinrich-Heine-Portal

Umfang: insgesamt ca. 5000 Blätter Werkmanuskripte und Briefe

Nutzung: frei

Signatur: unterschiedlich für die verschiedenen Nachlassteile

 

Inhalt

Werkmanuskripte: Handschriften der Versepen und Prosaschriften, u.a.: "Atta Troll", Caput I-XXIV (nahezu vollständig): "Deutschland. Ein Wintermärchen" (Bruchstücke aus Caput I-III, XXIXVI u.a.);"Französische Zustände" (Vorrede, gedrucktes Exemplar mit Streichungen und Korrekturen, französisch; "Lutezia" (fast vollständig von Schreibhand); "Der Rabbi von Bacharach" (Fragmente mit Korrekturen), "Reisebilder" (verschiedene Bruchstücke); ca. 250 eigenhändige Handschriften von Gedichten, Materialien und Dokumente, Exzerpte und Erklärungen, Entwürfe, u.v.m..

Korrespondenzen: ca. 300 Briefe von Heinrich Heine, u.a. an: Cristina di Belgiojoso, Hector Berlioz , Heinrich Brockhaus, Julius Campe, Hermann Detmold, Franz von Dingelstedt , Julius Duesberg, Carl Herloßsohn, Ferdinand Hiller, Julius Hitzig, Karl Immermann, Gustav Kolb, Elise Krinitz, Heinrich Laube, Wolfgang Menzel, Moses Moser, Gérard de Nerval, Hermann von Pückler-Muskau, Ludwig Tieck, Rahel von Varnhagen, Jakob Venedey; ca. 860 Briefe an Heinrich Heine, u.a. von Willibald Alexis, Hans Christian Andersen, Honoré de Balzac, Roderich Benedix , Julius Campe, Helmina von Chézy, Alexander von Humboldt, Karl Immermann, Gustav Kolbe, Heinrich Laube, Fanny Lewald, Franz Liszt, Alfred Meißner, Wolfgang Menzel, Giacomo Meyerbeer, Moses Moser, Hermann von Pückler Muskau, Arnold Ruge, George Sand, Heinrich Stieglitz, Karl August Varnhagen von Ense, Rahel von Varnhagen, Jakob Venedey, Georg Weerth. Außerdem umfangreiche Familienkorresopondenzen.

Lebensdokumente: 1 Testamentsentwurf; umfangreiches Bildmaterial.

Nachlassbibliothek: Privatbibliothek mit 323 Bänden und Zeitschriftenheften. Der Nachlass enthält zudem Materialien zur Familie Heines (Betty, Charlotte, Maximilian, Gustav, Salomon Heine).