Servierteller mit drei Schalen und Metallständer, Gräf. Ortenburgische Steingutmanufaktur, Tambach, 1950er Jahre. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Ausstellung

Vom Ku`damm an die Kö -
Keramik · Design der 1950er Jahre

3. Oktober 2024 bis 16. März 2025

Nierentisch und Wirtschaftswunder im Westen, Planwirtschaft und „Jugendstunde“ im Osten – im ersten Nachkriegsjahrzehnt produzierten die Keramikmanufakturen gemäß der politischen Agenda. Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum freut sich über eine großzügige Schenkung von Keramikobjekten, die einen großen Teil der Formen und Glasuren der Manufakturwaren aus den 1950er repräsentiert.
Das Design der 1950er Jahre steht bis heute für Innovation und Funktionalität. Die Formensprache der Designobjekte wurde materialübergreifend angewendet. Sie orientierte sich an weichen und runden Formen, die neben den klaren fast minimalistisch anmutenden Linien der Möbel- und Gebrauchsgegenstände einen reizvollen Kontrast boten.
Im Westen sind es Werkstätten wie BAY-KERAMIK, JASBA, SCHEURICH und STEULER, die für die breite Masse formelegante Waren anbieten, passend zu dem modernen Einrichtungsstil der US-amerikanisch inspirierten  Wohnungen. Im Osten produzieren die „Volkseigenen Betriebe (VEB)“, wie die VEB GEOKeramik, die VEB Lausitzer Keramik Bischofswerda oder die VEB Keramische Werke Haldenleben Keramikvasen und Geschirre, die – anders als das devisenbringende Meissner Porzellan – für die Bürgerinnen und Bürger des Arbeiter- und Bauernstaates erschwinglich sein sollten. Die Formensprache der Alltagsgegenstände in Ost und West war gemäß dem Zeitgeschmack weich und organisch.
Die Sonderausstellung im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum zeigt herausragende Unikate namhafter Studiokeramiker wie Richard Bampi oder Jan Bontjes van Beek sowie ausgewählte seriell gefertigte Manufakturwaren, die beispielhaft für den Formenreichtum der 1950er Jahre stehen. Möbel und Textilien aus Museums- und Privatbesitz ergänzen die Präsentation.


Freier Eintritt ins Hetjens-Museum inklusive der Sonderausstellung am 3. Oktober 2024
anlässlich der Schenkung der Berliner Sammlungen an das Hetjens und des Feiertages, Tag der Deutschen Einheit.
 

Schimmel mit Sattel, Porzellan, Ulaanbaatar, Mongolei, 1950er-70er Jahre.

Studioausstellung
Geheimnisse der Mongolei -
Keramik aus dem Herz Zentralasiens

19. September bis 17. November 2024

Die Studioausstellung widmet sich der mongolischen Keramikkultur vom 13. bis zum 21. Jahrhundert. Die Ära des Mongolischen Reichs (1206–1368) gilt als die politische, wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit der Mongolei. Die mongolische Kultur beeinflusste viele Länder wie den heutigen Iran, China und Staaten Osteuropas. Unter der mongolischen Regierung genossen Kunst und Wissenschaften große Wertschätzung und Förderung. Trotzdem ist die Mongolei für Europa bis heute ein weithin unbekanntes Land voller Geheimnisse.
Im Rahmen der Ausstellung werden anhand der Keramikgeschichte der Mongolei die geschmacklichen Vorlieben der mongolischen Gesellschaft sowie die Einflüsse der islamischen Keramik und der Porzellankunst Chinas untersucht.
Das traditionelle mongolische Haus, die Jurte, kunstvolle Keramiken und Möbel erzählen die besondere Geschichte aus dem „Herz Zentralasiens“.

Young-Jae Lee, Kannen, Steinzeug, Feldspatglasur, Keramische Werkstatt Margaretenhöhe, 2007. Foto: Haydar Koyupina

Ausstellung
100 Jahre Keramische Werkstatt Margaretenhöhe -
Young-Jae Lee im Hetjens

16. Mai bis 1. September 2024 - VERLÄNGERT bis 26. Januar 2025

Zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe in Essen präsentiert das Hetjens in seiner Sonderausstellung die getöpferten Meisterwerke von Young-Jae Lee.
Die international hochgeschätzte Keramikerin leitet seit 1986 die Manufaktur auf dem geschichtsträchtigen Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein. Mit ihren Arbeiten ist die gebürtige Koreanerin heute weltweit in Ausstellungshäusern in Europa, Amerika, Korea und Japan vertreten. In ihrer reduzierten Formensprache verbinden Lees zeitlose Entwürfe koreanische Einflüsse mit den funktionalen Gestaltungsideen der Bauhaus-Tradition.
Das Oeuvre umfasst unter anderem bauchige Kummen, die an traditionelle japanische Teeschalen erinnern, leichtfüßige Spindelvasen, hohe zylindrische Gefäße und konische Töpfe. Formensprache und Proportionen knüpfen an ursprüngliche geometrische Prinzipien an.
Fast meditativ wirken die sanften Farbverläufe der aufeinander abgestimmten mineralischen Glasuren.
In einer raumgreifenden Inszenierung vermittelt die Sonderschau einen Einblick in das umfangreiche Werk. Darüber hinaus bietet die Ausstellung einen historischen Überblick zur langjährigen Keramiktradition der Margaretenhöhe, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht.

Tisch des Monats

Royal Copenhagen Picknick


21. März bis 30. Juni 2024 - verlängert bis Herbst 2024

Kopenhagen – Dänemarks malerische Hauptstadt an der Ostsee – ist ein Sehnsuchtsort. Seit 1775 wird dort in der Königlichen Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen Weißes Gold hergestellt. Seit Beginn stand die Manufaktur unter dem Patronat der Königinwitwe Juliane Marie (1729–1796). Royal Copenhagen produziert bis heute und zählt damit zu den ältesten Porzellanmanufakturen Europas.
Zu den bekanntesten Dekoren zählen Flora Danica und Musselmalet (Strohblume). Das Service Henriette wurde 1835 von dem deutsch-dänischen Architekten Gustav Friedrich von Hentsch (1788–1864) entworfen. Mit der polygonalen Gefäßform macht Hentsch Anleihen bei der klassizistischen Architektur und entwickelt einen späten Empire-Stil, der die Porzellane von Royal Copenhagen bis in die späten 1840er Jahre dominiert.
Der Tisch des Monats im Hetjens wird diesmal nicht als klassische Tafel, sondern als ländliches Picknick inszeniert. Das Picknick erfreute sich im 19. Jahrhundert besonderer Beliebtheit, sicher nicht zuletzt begründet durch die englische Königin Victoria (1819–1901), die es liebte, einen Imbiss im Freien einzunehmen.
Auch das Silber kommt aus Kopenhagen: das Besteck Maiglöckchen (Liljekonval) und ein Tee-Service vom berühmten dänischen Silberschmied Georg Jensen (1866–1935) verleihen dem Picknick edlen Glanz.

"Between Heaven & Earth" von Anke Eilergerhard am Hetjens, Foto: Ingo Lammert.

Spendenaktion "Aber bitte mit Sahne!"
- Für Kunst und Kaffee im Hetjens

Mit der Aufstellung des Kunstwerkes "Between Heaven & Earth" von Anke Eilergerhard im Alten Hafen hat das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum seine Spendenaktion "Aber bitte mit Sahne!" gestartet.
Als Sinnbild des Aufrufes wurde die neu aufgestellte Skulptur im Beisein von Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Bürgermeisterin Clara Gerlach und Bürgermeister Josef Hinkel mit einer "Sahnehaube" bekrönt.

Im Hetjens soll bereits seit Jahren ein Museumscafé mit einem Eingang durch den Kastanienhof eingerichtet werden, in dem man Kaffee und Kuchen auf bestem Porzellan genießen kann. Dazu soll u. a. die bisherige Töpferwerkstatt in ein Nachbargebäude ziehen, um das Kursangebot unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums erheblich zu erweitern.
Um das Vorhaben finanziell zu unterstützen, wurde daher die Spendenaktion "Aber bitte mit Sahne!" ins Leben gerufen, die Bürgermeisterin Clara Gerlach und Bürgermeister Josef Hinkel als Schirmherren begleiten.

DIE KUNST DER KERAMIK entdecken Sie im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Das Hetjens im Palais Nesselrode.

DIE KUNST DER KERAMIK entdecken Sie im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum

Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum befindet sich in einem der schönsten historischen Gebäude der Düsseldorfer Altstadt, dem Palais Nesselrode – nur wenige Gehminuten von Rheinufer und Burgplatz entfernt. Hier wird Keramik höchster Qualität aus 8000 Jahren und der ganzen Welt präsentiert. Es ist ein Spezialmuseum von internationalem Rang.