Der Schlosspark Mickeln

Der Schlosspark Mickeln

Der Düsseldorfer Stadtteil Himmelgeist fasziniert den Besucher durch seine Lage am Rhein, die weiten landwirtschaftlichen Flächen und ein einzigartiges Ensemble historischer Gebäude: Schloss Mickeln mit Park, Gut Meierhof, Fronhof und Katholische Pfarrkirche Sankt Nikolaus. Bereits im Jahr 904 wird der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist damit älter als die Stadt Düsseldorf, zu der Himmelgeist seit 1909 gehört.

Umgeben ist Schloss Mickeln von einem weitläufigen Park, den Maximilian Friedrich Weyhe ab 1843 als sein letztes Parkprojekt entwarf. Entsprechend des Konzepts einer "ornamented farm" nach englischem Vorbild bezog Weyhe die Gebäude von Gut Meierhof und dem Fronhof sowie die Rheinauen und die benachbarten Felder in die gestalteten Blickbeziehungen mit ein.

Als herrschaftlichen Zugang ersann Weyhe eine prachtvolle Lindenallee, deren Breite von acht Metern sich allmählich auf das Doppelte ausdehnt und damit perspektivisch einen besonderen Effekt erzielt. Die über 150 Jahre alten Linden der Zufahrtsallee und der Wiese vor Gut Meierhof sind ebenso ein Teil der anfänglichen Bepflanzung wie die beiden als Naturdenkmal eingetragenen Libanonzedern, ein Ginkgo und einige markante Platanen und Blutbuchen.

Mit den Jahren verwilderte der Schlosspark, da die Familie Arenberg Schloss Mickeln nur sporadisch nutzte. Die Wiesenflächen des Parks dienen seit vielen Jahrzehnten gar als Acker- und Weideland. 2001 pachtete die Stadt Düsseldorf weite Abschnitte der ehemaligen Parkanlage von der Arenbergschen Grundstücksverwaltung und sanierte den Schlosspark im Rahmen der EUROGA 2002plus grundlegend.

Dominierende Elemente der Parkkonzeption sind damals wie heute die großzügigen Wiesenflächen, in die Baumgruppen, Einzelbäume und größere Gehölzinseln eingestreut sind. Da die Parkanlage heute nicht nur unter Denkmal-, sondern auch unter Naturschutz steht, galt es ebenso, ökologische Belange zu berücksichtigen. Da, wo Maximilian Weyhe vor 150 Jahren locker gestellte Baumgruppen vorsah, haben sich dichte Strauch- und Baumbestände angesiedelt, die im Sinne des Naturschutzes erhalten bleiben. Wegen der unterschiedlichen Grundstückseigentümer konnte der so genannte "pleasure ground" bisher nicht wiederhergestellt werden. Dieser formale Gartenteil mit Blumenschmuck in Hausnähe durfte damals in keinem englischen Landschaftspark fehlen. Am Schloss Mickeln befand sich der "pleasure ground" an der Ostseite des Gebäudes.

Das Schloss und die benachbarten Gebäude

Das Schloss und die benachbarten Gebäude

Das älteste Baudenkmal des Ortes ist die Kirche Sankt Nikolaus, die im 11. Jahrhundert ursprünglich als dreischiffige Basilika erbaut wurde und 100 Jahre später das quadratische Hauptchorhaus sowie im 13. Jahrhundert den frühgotischen Turm erhielt. Das jüngste Gebäude ist Schloss Mickeln selbst. Es entstand von 1839 bis 1842 nach einem Brand, dem das ursprüngliche, auf das Jahr 1210 zurückgehende "Haus Mickeln" zum Opfer fiel. Lediglich das Torhaus des alten "Haus Mickeln" blieb als Rest der Vorburg erhalten. Die übrigen Baulichkeiten der heute als Gut Meierhof bezeichneten vierflügeligen Hofanlage entstanden erst nach dem Brand.

Besitzer des Anwesens und der Ländereien um Schloss Mickeln sind seit 1835 Prosper Ludwig Herzog von Arenberg und seine Rechtsnachfolger. Als das alte Schloss ein Jahr später abbrannte, ließ er mit Hilfe der Versicherungssumme das neue Schloss Mickeln nach den Plänen von Josef A. Niehaus als "Sommerresidenz" errichten. Die Gestaltung des klassizistischen Putzbaus ist Ausdruck des damaligen Zeitgeschmacks und hat die Renaissancevillen des Genueser Stadtadels aus dem 16. Jahrhundert zum Vorbild. Heute dient das Schloss der Heinrich-Heine-Universität als Gästehaus. Das Haus steht nicht für private Feiern offen.

Komplettiert wird das harmonische Bild von reich gegliederter Kulturlandschaft und historischen Gebäuden in Himmelgeist durch den 1791 / 1792 entstandenen Fronhof. Die heutige Anlage wird ebenso wie Gut Meierhof privat genutzt.

Der Sturm Ela

Sturmschaden im Schlosspark Mickeln

Der Sturm Ela

Am 9. Juni 2014 verursachte Sturm Ela mit Böen von 142,2 km/h schwere Schäden in Düsseldorf: Rund 30.000 Bäume gingen verloren, davon etwa 3.000 Straßenbäume. Fast 24.000 Bäume benötigten baumpflegerische Maßnahmen, 50 Hektar Windwurfflächen im städtischen Forst wurden zerstört.

Im Schlosspark Mickeln wurden 18 Altbäume zerstört, 8 Bäume wurden stark beschädigt, 30 Exemplare konnten aufgrund von baumpflegerischen Maßnahmen erhalten werden.

Karte

Daten und Fakten

Daten und Fakten

Stadtteil / Lage Himmelgeist,
Am Mickeler Busch
Gesamtfläche 6,56 Hektar
Baujahr / Planer 1843 von Maximilian Weyhe, Wiederherrichtung 2002
Attraktivitäten / Freizeitangebot
  • Schloss Mickeln
  • Naturnah gestalteter Park
  • Kinderspielplatz
  • unmittelbare Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen
Hunde Kein Hundeauslauf!
Parken Parkmöglichkeiten sind in begrenztem Umfang vorhanden
Informationen zum Schloss Heinrich-Heine-Universität, Telefon: 0211 - 60187020
Tagungs- und Gästehaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
ÖPNV Buslinie 835 bis Alt Himmelgeist<

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