Das Krematorium auf dem Friedhof Stoffeln

Das Krematorium auf dem Friedhof Stoffeln

Der Anteil der Urnenbeisetzungen in Düsseldorf liegt bei über 40 Prozent. Trotzdem erschreckt der Begriff "Einäscherung" immer noch viele Menschen. Die Friedhofsverwaltung möchte mit dieser Seite wesentliche Informationen zum Thema bereit stellen.

Kapelle mit Krematorium

Bereits 1935 wurde mit der Planung und dem Bau des Krematoriums auf dem Friedhof Stoffeln begonnen. Die erste Einäscherung fand am 15. Mai 1936 statt. Veränderte Umweltschutzbestimmungen machten einen Neubau erforderlich. 1977 wurde das alte Krematorium geschlossen, im Mai 1981 konnte die neue Anlage mit zwei Einäscherungslinien in Betrieb genommen werden. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wurde 2000 eine dritte Ofenlinie eingebaut und im Anschluss daran erfolgte eine komplette Modernisierung der beiden ursprünglichen Öfen sowie der Rauchgasreinigung.

Gütesiegel "Kontrolliertes Krematorium"

Qualitäts- und Gütesiegel

Die kommunalen Krematorien unterwerfen sich seit dem Jahr 2008 einer freiwilligen Qualitätskontrolle. Erst nach Prüfung durch eine unabhängige Kontrolleinrichtung wird das Qualitäts- und Gütesiegel verliehen. Die vorgegebenen Standards sind in insgesamt 21 Prüfkriterien zusammengefasst. Dem Düsseldorfer Krematorium wurde das Siegel 2010 verliehen. Die Prüfung wird alle drei Jahre wiederholt, um eine gleichbleibende Qualität zu sichern.

Zahl der Urnenbestattung steigt

Zahl der Urnenbestattung steigt

Seit den 1990er Jahren steigt die Zahl der Feuerbestattung stark an, sodass sie zum Regelfall der Bestattungsart geworden ist.

Service für Hinterbliebene

Für die Hinterbliebenen wird ein individueller Service für eine würdige Einäscherung des Toten geboten. Auf Wunsch können die Angehörigen in Absprache mit der Friedhofsverwaltung bei der Kremierung anwesend sein.

Das Krematorium - Ablauf und Funktion

Die Einäscherung

Vor der Einäscherung findet eine gesetzlich vorgeschriebene zweite Leichenschau statt. Ein ärztlicher Totenschein allein ist nicht ausreichend. Die Verstorbenen verbleiben bis zur Freigabe durch den Amtsarzt in der Kühlung des Krematoriums. Die Krematoriumsverwaltung ist bemüht den Zeitraum so kurz als möglich zu halten, in der Regel zwei bis drei Tage. Liegen alle notwendigen Unterlagen vor wird die eigentliche Kremation eingeleitet. Um jede Verwechslung auszuschließen, wird vor der Einbringung in den Verbrennungsofen auf den Sarg ein durch die Ofenhitze nicht zerstörbaren Stein (Schamottstein) gelegt, auf dem die Nummer, unter der die Eintragung in das Einäscherungsbuch erfolgt ist, sowie der Name der Feuerbestattungsanlage deutlich sichtbar eingeschlagen ist. Dieser Schamottstein gelangt später in die Aschekapsel um eine Identifikation der Asche sicherzustellen.

Schamottstein mit Identifikationsnummer
Schamottstein mit Identifikationsnummer

Die Einäscherungsanlage

Das Krematorium Düsseldorf verfügt über drei erdgasbetriebene Etagenöfen mit je drei Brennkammern: Hauptbrennkammer, Ascheausbrennkammer und Rauchgasnachverbrennung. Jeder Sarg kann der Verbrennung nur einzeln zugeführt werden. Die Brennkammern sind mittels Drehplatten voneinander getrennt, ein Vermischen der Asche ist ausgeschlossen. Die Einäscherungszeit beträgt je Brennkammer 75 Minuten. Einäscherungen ohne Sarg sind nicht möglich. Der Sarg gewährleistet eine würdevolle Feuerbestattung bezüglich des Einfahrens in den Ofen. Andererseits begünstigt er den Einäscherungsvorgang durch den Wärmerest des Holzes.

Sargeinfahrlafette
Sargeinfahrlafette

Funktion der Brennkammern

Die eigentliche Einäscherung dauert 75 Minuten und erfolgt bei circa 900 Grad Celsius in der Hauptbrennkammer, der sogenannten "Muffelkammer". Bedingt durch die Wärmestrahlung der Feuerraumwände wird der Einäscherungsvorgang initiiert. Durch die freiwerdende Energie wird der Einäscherungsvorgang energetisch autark geführt. Die Kremation besteht aus der genauen Dosierung von Heiztemperatur und zugefügtem Sauerstoff. Diese Mischung wird mittels einer vollautomatischen Ofensteuerung gewährleistet.

Funktionsschema Krematorium
siehe auch Erläuterung unten

Ascheausbrennkammer

Die bei der Einäscherung übrig gebliebene Asche des Verstorbenen und des Sarges kann mit Schadstoffen, z. B. Schwermetallen, behaftet sein. Um das Schadstoffpotential in der Urne zu reduzieren, wird in den Etagenöfen die Asche einer weiteren thermischen Behandlung (Mineralisierung) unterzogen. Dies geschieht mit Hilfe der Ausbrennkammer. Diese zusätzliche Kammer ist aus Sicht des Einäscherungsvorgangs nicht erforderlich, reduziert jedoch das Schadstoffpotential in der Asche. Die Temperatur beträgt in dieser Kammer ca 700 Grad Celsius, auch dieser Vorgang dauert 75 Minuten.

Funktionsschema Krematorium
siehe auch Erläuterung unten

Rauchgasnachverbrennung

Vor dem Hintergrund der Zerstörung von umweltkritischen Schadstoffen, wie beispielsweise Dioxine und Furane, fordert der Gesetzgeber die Nachverbrennung der Rauchgase bei einer Temperatur von mindestens 850 Grad Celcius. Die Rauchgasnachverbrennung ist ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz im Krematorium.

Funktionsschema Krematorium
siehe auch Erläuterung unten

Die Urne

Nach der Einäscherung wird die abgekühlte Asche entnommen, im Urnenabfüllgerät pulverisiert und gemeinsam mit dem schon erwähnten Schamottstein in die Urne gefüllt. Die Urne besteht aus biologisch abbaubarem Material und wird amtlich verschlossen mit einem speziellen Verschlussdeckel. Dieser Deckel ist mit den Personalien des Verstorbenen versehen. Für die spätere Beisetzung werden häufig Schmuckurnen verwendet. Sie umhüllen die einfache Urne, müssen aber auch verwitterungsfähig sein.

Versiegelung der Urne
Versiegelung der Urne

Schematische Darstellung einer Ofenlinie

  • Funktionsschema Krematorium Ofenlinie Schematische Darstellung einer Ofenlinie

Kontakt

Kontakt

Anschrift 40225 Düsseldorf
Bittweg 62a
ÖPNV

U71, U73, U83, 704, 723, 780, 782, 785, 827, SB50 Uni-Kliniken

706 Redinghovenstraße

Telefon 0211 - 8993929 und 0211 - 8993933
Telefax 0211 - 8929136
Service für Bestatter Formular
Auftrag zur Einäscherung
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E-Mail krematorium@duesseldorf.de