Gemeinsam mit Düsseldorfer Kultureinrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstlern wurde seitdem ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
Förderung Kulturelle Bildung
Der Rat der Stadt Düsseldorf legte mit drei Bildungsoffensiven (2000 bis 2003) den bildungspolitischen Grundstein für die Vernetzung der Fachbereiche Jugend, Kultur und Schule. Auf der Grundlage des ganzheitlichen Bildungsverständnisses arbeiten die Fachbereiche zusammen und bringen ihre jeweiligen Kompetenzen und Erfahrungen ein. Fach- und ressortübergreifende Zusammenarbeit und kommunale Vernetzung sind zum Standard und zu einem entscheidenden Qualitätsmerkmal der Bildungsregion Düsseldorf geworden.
Die Verantwortung für Inhalt und Qualität der kulturellen Bildung übernehmen die Düsseldorfer Kultureinrichtungen, das Kulturamt sowie Künstlerinnen und Künstler. Gemeinsam mit Schulen, aber auch mit Jugendfreizeiteinrichtungen und Kindertagesstätten, planen und gestalten sie kulturelle Bildungsangebote. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Schulen hat Tradition und wird in mehreren kulturellen Bildungsprogrammen gepflegt. Seit einigen Jahren wird ein weiterer Fokus auf die Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten gelegt. Die fachliche Qualifikation der vermittelnden Personen spielt dabei eine große Rolle.
Innerhalb der Kultur wird vernetzt gearbeitet. Gemeinsam bieten die Düsseldorfer Kulturinstitute eine umfassende Datenbank zur kulturellen Bildung an: Musenkuss – Kulturelle Bildung in Düsseldorf.
Weitere Hintergründe zur kulturellen Bildung in Düsseldorf
Die Bedeutung und die Wirkung von musisch-ästhetischer Bildung für die Entwicklung eines Menschen sind unbestritten. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema hat in den letzten Jahren zahlreiche und sehr beeindruckende Belege geliefert. Die zentralen Aussagen lassen sich so zusammenfassen: Ästhetische Erfahrungen fördern die Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit, das Einfühlungsvermögen und die Kreativität. Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass praktisches kreatives Handeln und ästhetische Erfahrungen die Reflexionsfähigkeit und Wahrnehmungssensibilität unmittelbar fördern und dass diese Erfahrungen mittelbar bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung kognitiver, sozialer und emotionaler Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen haben.
Der Einfluss und die Bedeutung einer eigenständigen und selbstbestimmten Auseinandersetzung mit künstlerisch-kreativen Tätigkeiten wie Malen, Zeichnen, Musizieren, Tanzen, Schauspielen oder Schreiben und das eigene kreative Handeln sind Schlüssel zu einer positiven Selbst- und Welterfahrung. Auch die Sekundärwirkungen wie z. B. die Steigerung der Aufmerksamkeit oder der Lesekompetenz sind beachtlich.
Diese Ergebnisse und die Erkenntnis, dass Bildung mehr ist als das Vermitteln kognitiven Wissens, führten in den letzten Jahren dazu, das Thema ästhetische Bildung neu zu betrachten und zu bewerten und dem umfassenden Thema kulturelle Bildung eine grundsätzliche und gesellschaftlich höchst relevante Bedeutung zuzuschreiben. Orientierung, Persönlichkeitsbildung und Teilhabe sind daher die zentralen Begriffe, die die Diskussion um die spezifischen Leistungen kultureller Bildung prägen. Längst gehört kulturelle Bildung zu einem umfassenden und ganzheitlichen Bildungskanon und spätestens seit dem Erscheinen des Abschlussberichts der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" 2007 zum aktuellen und zukünftigen Kulturleben Deutschlands steht fest: Kulturelle Bildung ist für die Zukunft unserer Gesellschaft unverzichtbar und steht gleichwertig neben schulischer Bildung und beruflicher Ausbildung. Sie beginnt im Elementarbereich und begleitet den Bildungsweg über die Schule bis hin zur beruflichen und hochschulischen Ausbildung.
Die Stadt Düsseldorf behandelt das Thema kulturelle Bildung im Sinne dieses ganzheitlichen Bildungsverständnisses als integrativen Bestandteil von Bildung bereits seit zehn Jahren als eines ihrer Schwerpunktthemen. Die Förderung der kulturellen Bildung in Düsseldorf umfasst die Aspekte ästhetische Erziehung, kulturelle Vermittlung, Partizipation und Kreativitätsförderung und bietet drei verschiedene und einander ergänzende inhaltliche Zugänge:
- die kulturelle Bildungs- und Vermittlungstätigkeit der Düsseldorfer Kulturinstitute
- zentral koordinierte Projekte des Kulturamtes in Zusammenarbeit mit Kulturinstituten, Künstler(inne)n und Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen und Kindertagesstätten
- außerschulische kulturelle Bildungsprojekte zur Förderung der Kreativität von Kindern und Jugendlichen.
Partner bei der Entwicklung von kulturellen Bildungskonzepten und ihrer Überführung in konkrete Projekte sind das Schulverwaltungsamt/Referat Schule-Beruf und Schule-Kultur, das Regionale Bildungsbüro und das Jugendamt.
Die Stadt Düsseldorf wurde 2007 und 2009 vom Land Nordrhein-Westfalen für ihr gesamtstädtisches Konzept zur kulturellen Bildung ausgezeichnet.
Im Rahmen der 3. Integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung mit dem Schwerpunktthema "Kulturelle Bildung" verabschiedeten Jugendhilfe-, Kultur- und Schulausschuss am 28.08.2012 in einer gemeinsamen Sitzung das Konzept zur Kulturellen Bildung in Düsseldorf. Hier wird Kulturelle Bildung im Kontext mit gesamtstädtischen Konzepten, Planungen und Verfahren vorstellt.
Integrierte_Jugend-und Schulentwicklungsplanunghauptband 2012.pdf