Nachwuchs bei den Titicaca- Riesenfröschen

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Die großen Hautfalten sind charakteristisch für ausgewachsene Titicaca- Riesenfrösche

Der Nachwuchs ist auch für die Gäste des Aquazoo zu sehen, Foto: Lukas Kram

Einige Kaulquappen haben bereits ihre Extremitäten ausgebildet

Zuchterfolg in der neuen Amphibienschutzstation

Das Aquazoo Löbbecke Museum darf sich über Nachwuchs bei den seltenen und hoch bedrohten Titicaca-Riesenfröschen (Telmatobius culeus) freuen. Die imposanten Kaulquappen dieser ursprünglich aus dem Titicacasee in Südamerika stammenden Amphibienart sind ab sofort auch für die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung des Aquazoo zu bewundern. Drei Exemplare wurden aus der Zuchtstation des Aquazoo in das Ausstellungsaquarium umgesiedelt und können dort zusammen mit bereits ausgewachsenen Exemplaren bewundert werden.

Sandra Honigs, Leiterin der Zucht- und Schutzstation für Amphibien: "Wir freuen uns sehr über diesen besonderen Nachwuchs. Der Zuchterfolg bestätigt das Konzept und die Umsetzung der neuen Amphibienschutzstation."

Nachwuchs aus der neuen Zuchtstation
Das Amphibienprojekt der Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt bereits seit 2008 die Artenschutzbemühungen für den charismatischen Frosch aus den Anden. Im Juli dieses Jahres konnte mit der Unterstützung des Umweltamtes im Aquazoo eine Zuchtstation für den seltenen Frosch eröffnet werden. Die ersten Bewohner, die Eltern der Kaulquappen, stammen aus der erfolgreichen Nachzucht der Lurche aus dem Zoo von Denver, USA, und sind nun 3,5 Jahre jung. Unmittelbar nach dem Bezug der Anlage kam es zu erfolgreichen Paarungen, und aus dem abgelegten Laich schlüpften nach wenigen Tagen die ersten Kaulquappen.

Die bedrohte Heimat der Riesenfrösche: der Titicacasee
Der Titicacasee ist der größte See Südamerikas sowie der größte Hochlandsee der Welt und beherbergt eine Reihe von seltenen und außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenarten. Er ist aber auch einer der schmutzigsten Seen der Welt. Durch Abwässer aus Städten und Minen, sich verändernde Klimabedingungen und illegale Jagd wird der See zunehmend zu einem Paradebeispiel für negative Auswirkungen des Menschen auf Ökosysteme und zu einer Gefahr für die Biodiversität dieses Sees. Eine der gefährdetsten Arten ist hier der Titicaca-Riesenfrosch, der ausschließlich in diesem See und seinen Zuflüssen vorkommt. In der Roten Liste der "International Union for Conservation of Nature"“ (IUCN) ist er als "bedroht" eingestuft. Stirbt er in seinem See aus, ist dieser Frosch in der Natur vollständig verschwunden. Die Haltung und Zucht außerhalb des Sees kann die letzte Rettung für diese Tierart sein. So schlossen sich einige Zoos zusammen, um den Tieren eine Zuflucht zu bieten und sie vor der Ausrottung zu bewahren. Darunter auch das Aquazoo Löbbecke Museum. Selbstverständlich stehen neben der Haltung und Zucht der Tiere auch der Schutz des Sees und die Verbesserungen vor Ort im Fokus der Bemühungen.

Kunstauktion für den Artenschutz
Die Renaturierung des Heimatsees sowie die Erforschung der Biologie der Titicaca-Riesenfrösche sind entscheidend, um diese Art vor der Ausrottung zu bewahren. Daher wird im Rahmen der aktuell online stattfindenden Kunstauktion des Aquazoo Löbbecke Museum "Artists for our Nature" auch eines der Bilder zugunsten des Schutzprojektes für Riesenfrösche "Kayra" in Bolivien versteigert. Der Erlös der Auktion fließt zu 100 Prozent in den Artenschutz der insgesamt zwölf Projekte. Mitgeboten werden kann einfach durch eine E-mail an aquazoo@duesseldorf.de. Die Auktion läuft noch bis Montag, 26. Oktober, 12 Uhr. Weitere Informationen zum Amphibienprojekt und zur Auktion "Artists for our Nature" stellt das Aquazoo Löbbecke Museum hier zur Verfügung.