Detail aus der Tischinstallation „Dinner with Parajanov“ von Irina Kurtishvili, Foto: Studio Kurtishvili

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Tischinstallation „Dinner with Parajanov“ von Irina Kurtishvili


4. April bis 21. April 2024

In Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf präsentiert das Hetjens die Tischinstallation „Dinner with Parajanov“ von Irina Kurtishvili. Die Installation ist Teil des multidisziplinären Projekts „PARAJANOV 100“, das dem Vermächtnis des georgisch-armenischen Regisseurs Sergei Parajanov (1924-1990) anlässlich seines 100. Geburtstags gewidmet ist. Mit ihrer Installation taucht Irina Kurtishvili in die Welt von Parajanov ein und zeigt, wie die Schnittstellen zwischen seiner Kunst und seinem Leben funktionierten. In der Installation mischen sich Antiquitäten des 20. Jahrhunderts und verbinden sich zu einem spannenden Stillleben: Dazu gehören Besteck, Trinkhörner, handbemalte Schalen und Gläser aus verschiedenen Ländern des Kaukasus – von Armenien über Georgien und Aserbaidschan bis zur Ukraine. Die Installation wird hier zum Symbol der Zeit, des ewigen Wandels, der Vergänglichkeit und der Wiederentstehung von Kultur.

Tisch des Monats

Royal Copenhagen Picknick


21. März bis 30. Juni 2024

Kopenhagen – Dänemarks malerische Hauptstadt an der Ostsee – ist ein Sehnsuchtsort. Seit 1775 wird dort in der Königlichen Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen Weißes Gold hergestellt. Seit Beginn stand die Manufaktur unter dem Patronat der Königinwitwe Juliane Marie (1729–1796). Royal Copenhagen produziert bis heute und zählt damit zu den ältesten Porzellanmanufakturen Europas.
Zu den bekanntesten Dekoren zählen Flora Danica und Musselmalet (Strohblume). Das Service Henriette wurde 1835 von dem deutsch-dänischen Architekten Gustav Friedrich von Hentsch (1788–1864) entworfen. Mit der polygonalen Gefäßform macht Hentsch Anleihen bei der klassizistischen Architektur und entwickelt einen späten Empire-Stil, der die Porzellane von Royal Copenhagen bis in die späten 1840er Jahre dominiert.

Der strengen Form werden farbenfrohe Streublumen und kleine Bouquets entgegengesetzt, durch die sich das Service Henriette ideal für einen Frühlingstisch eignet.
Der Tisch des Monats im Hetjens wird diesmal nicht als klassische Tafel, sondern als ländliches Picknick inszeniert. Das Picknick erfreute sich im 19. Jahrhundert besonderer Beliebtheit, sicher nicht zuletzt begründet durch die englische Königin Victoria (1819–1901), die es liebte, einen Imbiss im Freien einzunehmen. In dieser Zeit wurden auch der klassische Picknickkorb und die Thermoskanne entwickelt, da der Tee bei einem englischen Picknick nicht fehlen darf.
Auch das Silber kommt aus Kopenhagen: das Besteck Maiglöckchen (Liljekonval) und ein Tee-Service vom berühmten dänischen Silberschmied Georg Jensen (1866–1935) verleihen dem Picknick edlen Glanz.

Serviceteile mit Dekor „Münchhausen“, Form: Erhard Großer, Alexander Struck und Ludwig Zepner, 1961, Dekor: Prof. Heinz Werner und Rudi Stolle, 1964, Ausformung: Meissen, 1967–1973. Foto: Horst Kolberg, Neuss.

Tisch des Monats

Übertreiben ausdrücklich erlaubt!
– Das Meissener Kollektivservice „Münchhausen“


Die Malerei mit den Abenteuern des Baron Münchhausen ist der erste hervorzuhebende Dekor für das sogenannte „Kollektivservice“ der Modelleure Erhard Großer, Alexander Struck und Ludwig Zepner. Bei seiner Vorstellung 1964 hatte der Dekor einen enormen Erfolg. Die Motive beruhen auf der literarischen Vorlage „Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen“ (1786) von Gottfried August Bürger (1747–1794).
Der Einfuss für die Art der Dekorgestaltung geht auf die Entwürfe des Malers Johann Gregorius Höroldt (1696–1775) zurück. Das gesamte Service erweckt den Eindruck eines prachtvoll illustrierten Märchenbuches mit goldgerahmten Bildern. Die Abenteuer des Lügenbarons zählen zu den seltensten Dekoren aus der Zeit des Meissener Künstlerkollektivs. Das Service konnte mit Mitteln der Dr. Günter Lontzen-Stiftung angekauft werden und wird nun erstmals präsentiert.