Ruhige Orte in Düsseldorf

| Lärm

Am Tag gegen den Lärm stellt das Umweltamt der Stadt unter dem Motto "Die Ruhe weg" Gebiete vor, wo es still ist

Unter dem Motto "Die Ruhe weg" wird am Mittwoch, 30. April, der Internationale Tag gegen Lärm begangen. Die Organisatoren wollen auf die Bedeutung von ruhigen Gebieten in der Stadt hinweisen. Aus diesem Grund informiert das Umweltamt der Landeshauptstadt zum Stand des Lärmschutzes in Düsseldorf und über Orte, wo es still ist. Beispiele für solche "ruhigen Ecken" finden sich im städtischen Straßenverkehrslärmkataster, das es seit 15 Jahren gibt. Dabei handelt es sich um besonders ruhige Gebiete am Rhein, in Parkanlagen oder in städtischen Wäldern.

Die aktuellen Berechnungen zeigen zudem, dass im Stadtgebiet kein genereller flächendeckender Trend zum Geräuschanstieg vorliegt. Das heißt: Es wird nicht generell lauter. Auch sind neue, moderne Verkehrsmittel gemäß Aussage der Experten im Umweltamt nicht lauter als ihre Vorgängermodelle. Der Straßenverkehr hat zudem in Düsseldorf in den letzten Jahren nach deren Erkenntnissen faktisch nicht zugenommen.

Die Ruheoasen in der Stadt sind dennoch als Ausgleich von großer Bedeutung, weil eine erhebliche Zahl von Düsseldorfern an lauten Straßen, Schienenstrecken und im Einflussgebiet des Flughafens wohnt. Düsseldorfer und Besucher der Stadt können auf den Internetseiten der Landeshauptstadt nach Oasen der Ruhe suchen unter: www.duesseldorf.de/umweltamt/laerm/verkehrslaermkarte.shtml

Der Gesetzgeber hat zwar Vorschriften erlassen, um die Lärmbelastung einzudämmen - für den Hauptverursacher, den bestehenden Verkehrslärm von Straßen und Schienentrassen, bis heute jedoch keine befriedigende Antwort gefunden, betonen die Experten im Umweltamt. "Unter den gegebenen Rahmenbedingungen tut die Stadt bereits viel, um die Lärmbelastung einzudämmen", sagt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Lärmschutzanlagen werden gebaut und lärmarme Fahrbahnbeläge - auf Initiative der Landeshauptstadt entwickelt - sind inzwischen bei Neubau und Erneuerung von Straßen Standard. Die Rheinbahn fährt zudem mittlerweile auf 14 Kilometern Rasengleis. An lärmgeplagten Straßen fördert die Stadt außerdem den Einbau von Schallschutzfenstern.

Dennoch bleibt viel zu tun. Das Umweltamt nennt wichtige Punkte:

  • Jeder Einzelne muss sich als Lärmverursacher wahrnehmen. Sei es beim Heimwerken, bei der technisch unterstützten Gartenarbeit oder der kurzen Erledigung mit dem Auto. Wer selbst Maschinen einsetzt, hat dazu eine andere Einstellung als der unfreiwillige "Zuhörer". Sich das klar zu machen und leise Geräte einzusetzen ist ein wichtiger Schritt.
  • Stadt- und Verkehrsplanung können Bewohner neuer Wohnquartiere vor Lärm schützen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadt und begrenzten Bauflächen ist dieser Aufgabe in Düsseldorf ein hoher Stellenwert einzuräumen.
  • Ruhezonen in der Stadt, etwa Parks, Grünanlagen und Erholungsflächen, sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Stadt. Sie dienen dem Abbau von aufgestautem "Lärmstress" und sind deshalb zu schützen und auszubauen.
  • Bundes- und Landesgesetzgeber sind aufgerufen, für ein wirksames Lärmschutzrecht zu sorgen. Sie müssen für die Lärmsanierung eine ausreichende finanzielle Unterstützung bereitstellen.


Hintergrund "Tag gegen Lärm"

Der "Tag gegen Lärm" findet seit 1998 einmal jährlich im April statt. Das Datum ist am "International Noise Awareness Day" in den USA orientiert. In Europa sind unter anderen Österreich, die Schweiz und Spanien beteiligt. Deutschlandweit gibt es aus diesem Anlass mehr als 150 Aktionen. Weitere Informationen unter: www.tag-gegen-laerm.de