Organisation des GDK
1978 - 1992
Die eigens für den GDK geschaffene Bibliotheksstelle der Düsseldorfer Kulturinstitute fungierte als zentrale Koordinierungs- und Bearbeitungsstelle.
1993 - 2020
Nach der Auflösung der Bibliotheksstelle wurde der GDK von den Stadtbüchereien fachlich betreut und herausgegeben. Das zentrale Erschließungsprinzip der Bibliotheksstelle wurde durch ein dezentrales Prinzip ersetzt. D.h., die praktische Katalogisierung findet dezentral in den Institutsbibliotheken statt.
Seit 1993 nehmen die nicht städtischen Institutsbibliotheken nicht mehr am GDK-Verbund teil.
Art und Umfang der im GDK verzeichneten Literatur
numerischer Umfang
Im GDK-Datenpool sind z.Z. (Januar 2021) ca. 410.000 bibliographische Einheiten verzeichnet. Im Schnitt beträgt der jährliche Zuwachs ca. 7.500 bibliographische Einheiten.
Die Neuzugänge der Institutsbibliotheken werden seit 1983 kontinuierlich erfasst. Wenn es die Personaldecke erlaubt, werden auch die umfangreichen Altbestände aufgearbeitet. So sind in der Zwischenzeit einige Institutsbibliotheken weitestgehend komplett durch den GDK erschlossen.
sachlicher Umfang
Gemäß den thematischen Ausrichtungen der Institute, denen die am Verbund beteiligten Bibliotheken zugeordnet sind, liegen die sachlich-/fachlichen Schwerpunkte der gesammelten Literatur primär auf den Sachgebieten Kunst, Literatur, darstellende Künste, Stadt- und Regionalgeschichte. Im Einzelnen:
Kunstwissenschaft, bildende Kunst, angewandte Kunst, Kunstdidaktik, Keramik, Porzellan, Glas, Design, Architektur/Schlossarchitektur, Kunsttechnologie, Conservation Science, Restaurierung, Gartenkunst, Botanik, Naturkunde, Höfisches Leben, Film, Theater, Musik (Robert und Clara Schumann), schöne Literatur und Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Goethe- und Heine-Zeit, Geschichte der Stadt Düsseldorf und der Region, Deutschland unter der NS-Herrschaft, Verfolgung und Widerstand, Emigration und Exil, Geschichte vor 1933, Nachkriegsgeschichte, Pädagogik, Quellenmaterial zur klassischen Philologie, Literatur und Philosophie aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
zeitlicher Umfang
Der GDK verzeichnet Literatur seit der Erfindung des Buchdrucks (z.B. mehrere Inkunabeln) bis zur Gegenwart. Der Aktualitätsgrad ist sehr hoch.
geographischer Umfang
Im GDK wird Literatur aller Sprachen und Länder verzeichnet. Schwerpunkte sind der deutsche, französische, anglo-amerikanische, skandinavische und osteuropäische Raum.
Art der verzeichneten Literatur
Neben der "normalen" Buchproduktion, die durch den Buchhandel vertrieben wird, weist der GDK schwerpunktmäßig "graue Literatur" nach - insbesondere Ausstellungs- und Bestandskataloge. Darüber hinaus werden Drehbuchmaterialien, Verleihkataloge, Rara, Unika, Künstler- und illustrierte Bücher, Faltblätter, Einladungskarten, unselbständige Literatur, Plakate etc. verzeichnet.
Erschließung der im GDK verzeichneten Literatur
Um den Informationsbedürfnissen der am Verbund beteiligten wissenschaftlichen Spezialbibliotheken gerecht zu werden, gehen die teilnehmenden Bibliotheken bei der formalen und sachlichen Erschließung ihrer Bestände über die Vorgaben der bibliothekarischen Regelwerke hinaus. D.h., sie bieten mehr Sucheinstiege an.
formale Erschließung:
Bis Anfang 2016 wurde nach den RAK-WB (Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken) katalogisiert. Dabei wurden die quantitativen Einschränkungen des Regelwerks bewusst nicht angewandt, um weitere Sucheinstiege zu ermöglichen. Umfangreich wurden Personen (speziell die Künstler von Gruppenausstellungen), Körperschaften (speziell bei Wanderausstellungen) und alle Titelvariationen (Parallelsachtitel, Ausstellungstitel etc.) erfasst und sind recherchierbar.
Mitte 2016 wurden die RAK-WB durch die RDA (Ressource Description and Access) abgelöst. Da dieses Regelwerk keine Beschränkungen bei der Erschließung von Personen, Körperschaften etc. kennt, wird die intensive Erschließungspraxis im Segment Personen, Körperschaften und Titeln weiterhin fortgeführt!
Umfangreich werden enthaltene und beigefügte Werke katalogisiert und nachgewiesen.
GDK-spezifische Sonderreglungen:
- Künstler sind die Verfasser / geistigen Schöpfer ihrer Bildbände und Ausstellungskataloge.
sachlich Erschließung:
Die verbale Sacherschließung erfolgt nach den RSWK (Regeln für den Schlagwortkatalog). Neben den RSWK-gerechten Schlagwörtern bzw. Schlagwortketten werden ggf. zusätzlich institutsspezifische Schlagwörter bzw. Schlagwortketten vergeben, die den jeweiligen individuellen Institutsbedürfnissen entsprechen.
Auch die formal erschlossene unselbständige Literatur wird verschlagwortet.
Nutzung des GDK
Primäre Nutzerzielgruppe des GDK sind die Mitarbeiter der Düsseldorfer Kulturinstitute.
Da alle dem GDK angeschlossenen Bibliotheken öffentlich zugänglich sind und über Arbeitsmöglichkeiten verfügen, werden die Bibliotheksbestände auch für die Bürger der Stadt Düsseldorf und alle potentiellen Benutzer weltweit nachgewiesen und für die Nutzung bereitgestellt. (Über die individuellen Benutzungsmodalitäten informieren die einzelnen Institutsbibliotheken.) Der GDK fungiert somit - insbesondere wegen der umfangreich nachgewiesenen seltenen, grauen und Spezialliteratur - als bibliographisches Nachweisinstrument mit Standortangabe.
Um die externe Nutzung der Bibliotheksbestände auszubauen, ist der GDK auf der regionalen Ebene in den virtuellen Düsseldorfer Katalog eingebunden. Dieser ist wiederum integraler Bestandteil der Digitalen Bibliothek - DigiBib.
Mit Blick auf die fachlichen Schwerpunkte der teilnehmenden Bibliotheken wird darüber hinaus kontinuierlich versucht, den GDK in virtuelle Fachinformationsdienste einzubinden, um den unterschiedlichen Fach-Communities die Recherche in den Beständen der Kulturinstitute direkter zu ermöglichen.
Für den Bereich Film ist dies – nachdem das wegen der letzten Systemumstellung für lange Zeit nicht möglich war – seit Mitte 2019 wieder der Fall.
Die durch den GDK erschlossene Filmliteratur ist nun integraler Bestandteil des von der DFG geförderten zentralen Nachweisportals für Kommunikations- , Film-, Fernsehen- und Medienwissenschaft adlr.link - Advanced Delivery of Library Resources for Communication, Media, and Film Studies, das von der UB in Leipzig bereitgestellt wird.